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WM-Ermelo: Noch zwei Medaillen zum Abschluss

Ermelo (fn-press). Einen schöneren Abschluss hätten die Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde in Ermelo für die deutsche Pferdezucht kaum finden können: Im abschließenden Championat der Sechsjährigen lieferten sich der Hannoveraner d’Avie und der Rheinländer Villeneuve ein Kopf-an-Kopf-Rennen, das mit zwei Zehntel Punkten Differenz zugunsten des Hannoveraners entschieden wurde.

Sechs von neun möglichen Medaillen, je zweimal Gold, Silber und Bronze – Dr. Klaus Miesner, Geschäftsführer des Bereichs Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung, hatte wahrlich allen Grund zu strahlen. „Das war eine Spitzenausbeute unserer deutschen Zuchtverbände.“ Miesner richtete ein dickes Lob an den Ermeloer Veranstalter, der trotz der schwierigen Bedingungen mit großer Hitze und Trockenheit die Weltmeisterschaften perfekt organisiert und für Reiter und Pferde beste Bedingungen geschaffen habe. „Ich würde mir allerdings wünschen, dass noch mehr Züchter aus dem In- wie Ausland die Weltmeisterschaften besuchen. Sie sind eine großartige Plattform der Pferdezucht“, ergänzte er.

Zum Abschluss des viertätigen Championats im niederländischen Pferdezentrum, vergleichbar mit dem Deutschen Olympiade-Komitee/Bundesleistungszentrum in Warendorf, vertraten auch der Weltmeister und der Vize deutsche Farben. Einige der sechsjährigen Dressurpferde hatten bereits im vergangenen Jahr das Ermeloer Viereck kennengelernt, so auch der neue Champion d’Avie, Sechster im Finale 2017. Erneut mit dem Spanier Severo Jurado Lopez, Bereiter im Stall des Dänen Andreas Helgstrand, am Start, tanzte der elegante Hannoveraner leichtfüßig und locker schwingend über das Viereck. Für den herausragenden Galopp des Fuchses v. Don Juan de Hus aus einer Londonderry-Mutter spendierten die Richter sogar die Höchstnote 10. Chefrichter Dr. Dietrich Plewa bescheinigte dem Spanier, dass er ein „Meister der Präsentation“ sei. Für Jurado Lopez ist es die nunmehr vierte Goldmedaille bei der WM der jungen Pferde. Wie schön er den Hengst reitet, erfreut auch Züchterin Dorothee Heitmüller (Nienburg). „Ich hatte d’Avie in die Hände eines Hengstaufzüchters gegeben. Über den Verdener Hengstmarkt wechselte er dann in den Besitz von Andreas Helgstrand und wird dort hervorragend von Severo trainiert.“ Züchterkollegin Edeltraut Hähn (Bergneustadt), bei der der neue Vize-Champion Villeneuve zur Welt kam, pflichtet bei: „Wir Züchter können gute Pferde züchten, aber sie müssen auch in die richtigen Hände kommen, sonst nutzt das alles nichts.“ Ihren im Rheinland geborenen Fuchshengst Villeneuve v. Vitalis-Dancier hatte sie als Fohlen an einen Hengstaufzüchter verkauft und ist heute sehr stolz, welche Entwicklung er eingeschlagen hat. Villeneuve wurde als Reservesieger der westfälischen Körung an Elisabeth Max-Theurer, Gestüt Vorwerk, verkauft. Bereiterin Laura Strobel präsentierte den elastischen Fuchs hervorragend, allerding wirkte Villeneuve ein klein wenig müde. Mit der Punktsumme von 9,24 rangierte das Paar nur einen Wimpernschlag hinter dem Sieger d’Avie, der von den Richtern 9,26 Punkte erhalten hatte.

Die Bronzemedaille bei den Sechsjährigen gewann der KWPN-Hengst Hermes v. Easy Game-Flemmingh, den Dinja van Liere vorstellte (8,78). Auf Platz vier behauptete sich erneut ein deutsches Pferd: Matchball OLD v. Millennium-De Niro erreichte mit Stefanie Wolf die Punktsumme 8,62. Der elegante Rappe, auch 2017 schon bei der WM am Start, stammt aus der Zucht von Helga Lütje (Uplengen) und gehört Wolfs Arbeitgeber Johann Hinnemann in Voerde. Ergebnisse: www.ermeloyh.com

Tags: Ermelo, WM Junge Dressurpferde

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