Goldene Schärpe Pferde: Silber für Hannover I
Crawinkel (fn-press/ psvhannover-aktuell). Mit einer tollen Medaillenausbeute kehrten die hannoverschen Nachwuchsvielseitigsreiter aus Crawinkel (Thüringen) von der Goldenen Schärpe Pferde (Klasse E) zurück. Kea Grabasch (Springe) mit New Luck, Ferdinand Lübbeke (Wingst) mit I can, Tom Meier (Salzhausen) mit Amara, Smilla Maline Philipp (Elsdorf) mit My Surprise sowie Sina Wesemann (Langwedel) mit Captain Chato holten die Silbermedaille hinter den Westfalen. Die erste Abteilung gewann Tom Meier vom Team Hannover I mit Amara.
„Eine Bundesveranstaltung vor einer solch einzigartigen Naturkulisse wie der Thüringeti hat wohl noch keiner der Teilnehmer gesehen.“ Mit diesem Satz leitete Christa Middendorf, Mannschaftsführerin des siegreichen westfälischen Teams, ihre Dankesrede an Gastgeber Heinz Bley und sein Helferteam zum Abschluss der „Goldenen Schärpe Pferde" im thüringischen Crawinkel ein. Damit dürfte die erfahrene Ehrenamtlerin richtig gelegen haben. Die Thüringeti, ein 2.500 Hektar umfassendes Artenschutzprojekt rund um die Gemeinde Crawinkel, auf der 600 Pferde und 350 Mutterkühe mit ihrem Nachwuchs ganzjährig unter freiem Himmel leben, bildete den Background zur „Goldenen Schärpe“ Pferde, die vor 15 Jahren als Pilotprojekt ins Leben gerufen wurde.
Passend zu diesem Anlass waren auch die Starterzahlen. Die 16 Landesverbände boten ein Rekordergebnis von nicht weniger als 22 Mannschaften und 106 Teilnehmer für den Mehrkampf aus Dressur, Stilgeländeritt, Stilspringen, Theorie, Vormustern und Fitness-Test auf. Letzterer hatte einen ganz prominenten Protagonisten. Sven Fischer aus dem in der Nähe gelegenen Schmalkalden, vierfacher Olympiasieger im Biathlon, machte für die Jugendlichen den Vorläufer auf der 2.000-Meter-Strecke, die quer durch den Ort führte. Für die Geländestrecke am Samstag, Herzstück der Prüfung, gab es viele Komplimente. Fritz Lutter, Bundestrainer der Pony-Vielseitigkeitsreiter, übernahm die nicht einfache Aufgabe, jedem der 106 Starter im Gelände einen fachlich wertvollen, mündlichen Kommentar zu seinem Ritt zu präsentieren. Sein Fazit am Ende der Prüfung: „Wir haben hier einige ganz interessante Paare gesehen, die mir weitere Aufgaben durchaus vielversprechend erscheinen.“
Der Sieg in der Mannschaftswertung ging an die wiederholt starken Westfalen, die gleich mit drei Mannschaften angereist waren. Inken Bergmann (Werne) mit Elvis Memphis, Alexandra Decker (Telgte) mit Nasty Boy, Gina Müller (Soest) mit Braveheart, Rosa Veltmann (Telgte) mit Pialotta und Nora Bockskopf (Münster) mit Fiesta vom Team Westfalen I kamen auf insgesamt 389,3 Punkte und verwiesen damit das Team I des Landesverbandes Hannover auf Platz zwei. Kea Grabasch (Springe) mit New Luck, Ferdinand Lübbeke (Wingst) mit I can, Tom Meier (Salzhausen) mit Amara, Smilla Maline Philipp (Elsdorf) mit My Surprise sowie Sina Wesemann (Langwedel) mit Captain Chato konnten 380,7 Zähler für sich verbuchen. Dritter wurde die Equipe Schleswig-Holsteins – Michael Clausen (Barkelsby) mit Mondnixe, Fenja Fuhlendorf (Struvenhütten) mit Lioness CD, Helene Soltenberg (Nehms) mit Ebygale, Eileen Petersen (Lindewitt) mit Calando P) mit 367,9 Punkten. Das Team Hannover II (Louisa Des Lorenzo/ Minou; Juli Endrikat/ Octavio; Nele Helms/ Carletta; Maggy Heuer/ Countdown; Merle Kobow/ Calanka) belegte Platz elf von insgesamt 22 Teams.
Sieg für Tom Meier in der ersten Abteilung der Einzelwertung
Die Einzelwertung der „Goldenen Schärpe“ wurde wie schon in den Vorjahren in zwei Abteilungen gewertet. Die erste Abteilung gewann Tom Meier vom Team Hannover I, der mit der erst achtjährigen Stute Amara sowohl im Stilgeländeritt als auch im Stilspringen mit den Wertnoten 9,2 und 9,0 die besten Ergebnisse erzielte und insgesamt auf 134,4 Punkte kam. Auf Platz zwei in der Abteilung folgte Jette Lakeberg (Hude/Landesverband Weser-Ems) mit Frisco (126,7 Punkte). Dritte wurde Johanna Börns (Wegeleben/Landesverband Sachsen-Anhalt) mit Shirley Soo S (123,5 Punkte). Die zweite Abteilung sicherte sich die Westfälin Inken Bergmann mit Elvis Memphis (132,8 Punkte) vor der Rheinländerin Judith Heller (Lohmar) mit Bailando (126,1 Punkte). Über den Bronzerang konnte sich hier Alexandra Decker freuen, die mit Nasty Boy auf 124,5 Punkte kam.
Die Veranstaltung, die mit idealen Rahmenbedingungen überzeugte, löste auch schnell und flexibel größere und kleinere Probleme. Als am frühen Samstagmorgen das rheinische Team ein Pferd vermisste, das über Nacht aus dem Stallzelt ausgebüxt war, konnte Heinz Bley, die Mannschaftsführung und die Reiterin gleich beruhigen. „Wir haben heute Nacht eine ganz hübsche Fuchsstute eingefangen, die wohl Gefallen an der Thüringeti gefunden hat und vielleicht hier bleiben möchte. Aber wenn es eure ist, könnt ihr sie in unserem Stalltrakt abholen."
Fotos: Meier/ Wesemann