Future Champions: Ponyreiter und Children holen Nationenpreis-Siege
Hagen a.T.W. (fn-press). Die deutschen Dressur-Nachwuchsreiter haben einen richtigen Lauf beim internationalen Jugendturnier Future Champions in Hagen. Nach den Junioren und Jungen Reitern ließen auch das Pony- und das Children-Team in den Nationenpreis-Prüfungen keine Punkte im Viereck liegen. Mit riesigem Abstand (229,809 Prozent) verwiesen die Ponyreiter Dänemark (212,714 Prozent) und England (208,763 Prozent) auf die Plätze. Das deutsche Children-Team (144,038 Prozent) siegte vor Russland (135,128 Prozent) und Belgien (131,667 Prozent).
„Wir waren heute einfach richtig gut. Ob die anderen Teams hier mit ihrer ersten Garnitur am Start waren, oder ob sie für den Ernstfall, sprich die Euro, noch richtig was auspacken, kann ich nicht beurteilen. Ich bin jedenfalls richtig stolz auf meine drei Nationenpreisreiter heute“, so Pony-Bundestrainerin Cornelia Endres, die ständig zwischen den beiden Prüfungsvierecken hin- und herlief, um auch die anderen deutschen Ponyreiter in der CDI-Tour nicht zu verpassen. Im Nationenpreis ließen die deutschen Ponyreiter jedenfalls nichts anbrennen und belegten auch in der Einzelwertung die Plätze eins bis drei. Stärkste Reiterin war Julia Barbian (Düsseldorf), die mit ihrem Pony Der Kleine König 77,619 Prozent holte und von den Richtern jede Menge „Neunen“ einheimste, unter anderem für die Galopptour, das Halten sowie Sitz und Einwirkung. „Julia und ihr Pony zeigen sich dieses Jahr einfach total beständig. In der letzten Saison war sie mal hop, mal top, weil das Pony auch manchmal die Flöhe husten hören kann. Heute lieferten sie eine super Leistung ohne einmal mit der Wimper zu zucken. Der Kleine König schwang sehr schön durch den ganzen Körper“, lobte Conny Endres.
Der Preis-der-Besten-Zweite Moritz Treffinger (Oberdingen) hatte seine „nicht immer ganz einfache“ Stute Top Queen in Hagen bestens im Griff (76,571 Prozent). „Der Junge reitet einfach richtig gut. Er hat Top Queen präzise in Szene gesetzt und keinen Punkt liegen lassen. Die Stute hat viel Ausdruck und Gummi vor allem in der Trabtour. Das hat Moritz mutig mit vielen Höhepunkten herausgeritten.“ Bei der amtierenden Europameisterin Lucie Anouk Baumgürtel (Nottuln), die den Preis der Besten 2018 für sich entschieden hatte, sprang mit ihrem Erfolgspony ZINQ Massimilliano FH heute „nur“ Platz drei heraus mit 75,619 Prozent. „Das Pony ist heute wirklich sehr gut gegangen. In der ersten Schrittpirouette hat er sich aber unglücklich auf den Fuß getreten und schaute auch nach seinem eigenen Schatten. Lucie hat diesen kleinen Schreck-Moment aber sehr souverän gelöst, das Pony wieder konzentriert zu sich geholt und die Prüfung toll zu Ende geritten.“
Am Samstag stellt Cornelia Endres eine Longlist der besten Acht für die Pony-Europameisterschaften in Großbritannien (Bishop Burton) Mitte August auf. „Ich möchte das Team lieber zeitnah zum Championat nominieren und die Reiter vorher noch einmal im Juli auf den Rheinischen Meisterschaften sehen, damit ich auf die fittesten Paare zurückgreifen kann.“ In Hagen hat sie dafür eine große Auswahl, denn auch die anderen deutschen Ponyreiter belegten in der CDI-Tour die Plätze eins bis acht. „Das war mir fast schon ein bisschen unangenehm“, schmunzelte die Bundestrainerin.
Hans-Heinrich Meyer zu Strohen war nach den gestrigen Nationenpreis-Erfolgen der Junioren und Jungen Reiter sehr zufrieden mit seinen jüngsten Dressurreitern in der neuen Altersklasse Children (U14). Zwar traten in Hagen insgesamt nur drei Länder im Nationenpreis an, die Leistungen konnten sich aber durchaus sehen lassen. „Diese neue Altersklasse braucht einfach noch Anlaufzeit. Wahrscheinlich wollten die anderen Länder auch nur wirklich sichere Kandidaten hier an den Start bringen.“ Die drei deutschen Reiterinnen belegten in der in der Einzelwertung die Top drei. Mit 73,205 Prozent konnte die Hessin Isabelle Dülffer (Niesteta) mit ihrem achtjährigen Hengst Ben Kingsley v. Benetton Dream gewinnen. „Isabell reitet den Hengst erst seit vier Monaten. Ich bin glücklich, dass die beiden so gut zusammengefunden haben, denn das Pferd kann ziemlich kernig sein. Heute hatte sie ihn gut im Griff und konnte die Lektionen toll abfragen. Ihre Heim-Trainerin Helen Langehanenberg war ebenfalls trotz Schwangerschaft zur Unterstützung vor Ort. Das konnte ja nur gut gehen“, so der Bundestrainer.
Die zweitplatzierte Lisa Steisslinger aus Böblingen musste hingegen ihre Sportpartnerin, die 13-jährige Stute Havanna Negra, etwas frischer nach vorne reiten, um die nötigen Punkte zu holen. „Lisa ist aufgewacht und hat hier eine schöne, sichere Prüfung gezeigt. Mit dieser Dynamik hat sie dann auch die Richter überzeugt.“ Alina Hahn, die in Wiesbaden die Children-Tour dominierte, belegte mit 69,808 Prozent den dritten Platz auf ihrer erst siebenjährigen Stute Riana. „In Wiesbaden haben die beiden noch mehr gestrahlt und viel Frische gezeigt. Das hat heute ein bisschen gefehlt. Aber die beiden sind ein sicheres Paar, das im Viereck mit Ruhe und Geschmeidigkeit überzeugt.“
Preis-der-Besten-Siegerin Kenya Schwierking aus dem PSV Hannover gewann mit Dinos Boy die Children CDI-Prüfung mit 72,756 Prozent.