Preis der Besten Springen: Siege für Ahlmann und Gröning
Warendorf (fn-press). Mit den Finals der Ponyreiter und Junioren ist der Preis der Besten auf dem Springplatz in Warendorf zu Ende gegangen. Nach Justine Tebbel (Junge Reiter) und Mick Haunhorst (Children), die bereits am Samstag triumphierten, trugen sich auch Hannes Ahlmann (Junioren) und Bo Chiara Gröning (Ponyreiter) in die lange Siegerliste des bekannten Warendorf Jugendturniers ein. Insgesamt wurden am letzten Mai-Wochenende 15 "Beste" in den Disziplinen Dressur, Springen, Vielseitigkeit und Voltigieren gekürt.
Zwei Mal verpasste sie um einen Platz den Sieg und wurde Zweite, doch mit dieser konstanten Leistung triumphierte Bo Chiara Gröning (Waltrop) mit Chessy auch in der Gesamtwertung. „Es war schwerer als im letzten Jahr. Ich bin froh, dass es so ausgegangen ist“, sagte Gröning. An ihre Gesamtpunktzahl von 65 kam auch die Deutsche Ponymeisterin und Siegerin des Finalspringens, Lea-Sophia Gut aus Biberach mit Salvador IV, nicht heran. „Ich hatte am ersten Tagen mit meinen beiden Ponys einen blöden Fehler“, sagte sie. Zwar waren es die beiden schnellsten Vierer-Runden, doch über Platz zehn kam sie damit nicht hinaus. Und die Platzierung ist bei der Berechnung des Preis-der-Besten-Rankings nun einmal entscheidend. Mit insgesamt 65 Zählern landete Gut auf dem Silberrang. Umgekehrt wie ihr erging es der Vorjahres-Zweiten Julie Thielen (Losheim). Sie hatte am ersten Tag mit Bad Man die Nase vorn, patzte dafür jedoch im Finale. Die Summe von 63 Punkten bedeutete die Bronzemedaille für das saarländische Paar.
Bei den Junioren war Hannes Ahlmann nicht zu toppen. Er gewann beide Wertungsprüfungen und wurde am Ende auch Gesamtsieger. Es hätte aber auch anders ausgehen können, denn am ersten Tag war er mit seinem bewährten Holsteiner Sunsalve vorne, am zweiten Tag verhalf ihm der Nekton-Sohn Nerrado nicht nur zum Final- sondern auch Gesamtsieg in der Preis-der-Besten-Wertung. Denn was zählt, ist nicht alleine der Reiter, sondern das Paar. 132 Punkte sammelte Ahlmann mit Nerrado, mit Sunsalve waren es 113 (Platz sechs). „Damit habe ich überhaupt nicht gerechnet. Ich habe Nerrado erst seit fünf Monaten“, sagte der 17-Jährige.
Viel hätte nicht gefehlt und es hätte eine Premiere beim Preis der Besten gegeben. Mit einem fünften Platz im Stechen verpasste Calvin Böckmann denkbar knapp die Chance auf einen zweiten Titel am selben Tag. Bereits am Vormittag hatte der 17-Jährige den Sieg bei den Vielseitigkeits-Junioren davongetragen. Im Springen gab es mit 128,5 Punkten für ihn die Silbermedaille. „Siege in zwei Altersklassen gab es bereits, aber noch keiner hat es geschafft, zeitgleich in zwei Disziplinen der ‚Beste‘ zu sein“, erklärt Turnierleiter Carsten Rotermund. Schon dagewesen sind allerdings Geschwister-Siege, so zum Beispiel 2011 und 2012, als Maurice und Justine Tebbel parallel in zwei Altersklassen auf dem Treppchen standen. Aber auch diesen Fall sollte es in diesem Jahr nicht geben. Ein Abwurf am letzten Sprung verhinderte, dass der Deutsche Juniorenmeister Max Haunhorst mit Crüger seinem kleinen Bruder folgte, der bei den Children am Tag zuvor den Titel geholt hatte. „Ich habe mich schon doll geärgert. Ich bin sonst nicht so schnell mit dem Pferd, aber jetzt lief es richtig gut – eben bis auf den letzten Sprung“, sagte Haunhorst und gab zu: "Natürlich hätte es in dem Moment Gold werden sollen, aber bin auch mit Bronze zufrieden.“ Vielleicht ein kleiner Trost: Rein rechnerisch belegte er mit Crüger und 126 Punkten Platz drei, sondern wurde mit Zweitpferd Condor zusätzlich noch Vierter (123,5), auch wenn offiziell nur die beste Platzierung für die Preis-der-Besten-Statistik zählt. Beste hannoversche Reiterin bei den Junioren war Henrike-Sophie Boy mit Saint Salima auf Platz sieben.
Kleinere Starterfelder fielen beim Preis der Besten 2018 im Springen ebenso auf wie die Tatsache, dass der Sport zunehmend zur Familienangelegenheit wird. „Das Bewusstsein für die in Warendorf gestellten Ansprüche ist gewachsen. Nur zum Ausprobieren fährt keiner mehr zum Preis der Besten, das macht sich besonders bei den Ponyreitern bemerkbar, wo wir früher dann schon mal höhere Ausfallquoten erlebt haben“, sagt Peter Teeuwen, der zum zweiten Mal nicht nur die Ponyreiter, sondern auch die Junioren und Jungen Reiter als Bundestrainer beim Preis der Besten betreut. „Wir haben zwar weniger Reiter, die gerade zu Beginn der Saison dem geforderten Schwierigkeitsgrad gewachsen sind, aber dafür ist die Qualität von Reitern und Pferden beim Preis der Besten hoch.“ Den Erfolg von Reiterfamilien wie Tebbel, Carstensen, Haunhorst und Co sieht der Bundestrainer in der konsequenten Ausbildung von Beginn an. „Sie setzen früh an und ziehen das kontinuierlich durch“, sagt Teeuwen. Einen weiteren Grund für die guten Leistungen beim Preis der Besten sieht Teeuwen in der Vorbereitung. „Viele Teilnehmer kamen in diesem Jahr schon bei Nationenpreisen zum Einsatz. Was sich auszahlt, ist die Möglichkeit, am U25-Springpokal oder großen Turnieren im Seniorenlager mitzureiten und dabei Routine sammeln zu können.“
Speziell bei den Jungen Reitern sei Deutschland besser aufgestellt als noch vor einem Jahr. „Wir haben erfreulicherweise mehr Pferde, die auf dem erforderlichen Topniveau mithalten können“, sagt Teeuwen erfreut. Bei den U21-Reitern fiel die Entscheidung bereits am Samstag. Hier trat Justine Tebbel (Emsbüren) mit Lycon in die Fußstapfen ihres Bruders Maurice, der 2013 den Preis der Besten als Junger Reiter gewinnen konnte. Zweiter wurde Philipp Schulze Topphoff aus Havixbeck mit Cooper vor dem amtierenden Deutschen Meister der Jungen Reiter, Sven-Gero Hünicke (Fehmarn) mit Sunshine Brown. Ebenfalls schon am Samstag stand der „Beste“ bei den Children fest. Wie schon erwähnt sicherte sich hier Mick Haunhorst mit Conquest den Titel vor Mikka Roth (Zeiskam) mit Atthina und Charlotte Höing (Großbeeren) mit Fixit.