"Children" auf dem Vormarsch: Deutschland beschickt erstmals U14-EM Dressur
Warendorf (fn-press). Die Dressur-„Children“ kommen: In seiner Dezembersitzung hat der Vorstand des Deutschen Olympiade-Komitees für Reiterei (DOKR) grünes Licht für eine offizielle der Altersklasse U14 in der Dressur gegeben. Damit wird erstmals eine deutsche Mannschaft die deutschen Farben bei den Europameisterschaften vertreten, die in diesem Jahr in Fontainebleau ausgetragen werden.
Bereits seit 2006 gibt es die U14-Nachwuchsreiter zu Pferde im Springsport, seit 2009 sind sie auch im deutschen Turniersport fest etabliert. Nun folgen ihnen die Dressurreiter. Auch für sie gibt es seit 2016 eigene U14-Europameisterschaften, jedoch soll in diesem Jahr erstmals auch ein deutsches Team daran teilnehmen.
Um die geeigneten Kandidaten für die Premiere zu finden, gibt es für die jüngsten Nachwuchsreiter ein entsprechendes Turnier- und Sichtungssystem, das weitgehend dem ihrer älteren Kollegen entspricht. Die Saison beginnt mit einem Frühjahrslehrgang in Warendorf (4. bis 6. Mai) und führt zunächst zum Preis der Besten in Warendorf. Vom 25. bis 27. Mai wird dort erstmals auch der oder die „Beste“ der Dressur-Children ermittelt. Zugelassen sind Reiter des Geburtsjahrgangs 2004 und früher sowie die Leistungsklasse 3 bis 5, die auf Großpferden in der Klasse L (Dressur- oder Dressurreiterprüfung) platziert sein sollten. Die Beschickung zum Frühjahrslehrgang erfolgt über den jeweiligen Landesverband nach einer vorgegebenen Quote. Die besten 20 des Lehrgangs erhalten dann eine Startgenehmigung für den Preis der Besten. Im Anschluss an den Lehrgang erfolgt die Nominierung für die zweite und letzte Europameisterschaftssichtung im Rahmen der Future Champions in Hagen am Teutoburger Wald.
Europameisterschaften 2018 in Fontainebleau
In Hagen (13. bis 17. Juni) stellt sich dann heraus, wer die Debütanten sein werden, die Deutschland beim Championat vertreten. Geritten werden, sowohl in Hagen als auch später bei der EM, der FEI-Test B Children – Vorbereitungsprüfung, FEI-Aufgabe Children – Mannschaftswertung sowie FEI-Aufgabe Children – Einzelwertung. Die Europameisterschaften selbst finden im französischen Fontainebleau statt (10. bis 15. Juli) – nicht nur zusammen mit den Junioren (U18) und Jungen Reitern (U21) Dressur, sondern erstmals auch gemeinsam mit den Nachwuchsreitern in Springen und Vielseitigkeit.
„Die größte Herausforderung wird es nun sein, die neue Altersklasse mit Leben zu füllen. Die in den vorangegangenen Jahren gemachten Erfahrungen aus den Landesverbänden, in denen es teilweise schon Landesmeisterschaften und Landeskader gibt, sowie aus den Lehrgängen und erfolgreichen Nationenpreisteilnahmen stimmen zuversichtlich. Wichtig ist vor allem, dass die Veranstalter dazu übergehen, gezielt U14-Prüfungen auf ihren Turnieren auszuschreiben“, sagt Caroline Roost, zuständiges Mitglied der AG Nachwuchs des Dressurausschusses des DOKR.
Anders als in den bekannten Altersklassen U21, U18 und U16 (Ponyreiter) gibt es bei den Dressur-Children auch 2018 keine Deutsche Meisterschaft. Nationaler Saisonhöhepunkt ist vielmehr das bisher schon bekannte Bundesnachwuchschampionat Dressur, das im Rahmen der DJM in München (7. bis 9. September) ausgetragen wird. Teilnahmeberechtigt sind Reiter, die im laufenden Jahr höchstens 15 Jahre (bisher 16 Jahre) alt sind. Wie gehabt werden hierzu im Rahmen eines Sichtungslehrgangs in Warendorf 25 Paare für den Start in München nominiert. Auch der Austragungsmodus – zwei Qualifikationsprüfungen (L8) und (L12) und ein Finale mit Pferdewechsel der besten drei – bleibt wie bisher bestehen.
„Das bestehende System mit dem Bundesnachwuchschampionat und seinem Schwerpunkt auf Sitz, Einwirkung und gefühlvollem Reiten hat sich in den letzten Jahren sehr bewährt. Deshalb wollen wir auch daran festhalten. Wir sehen darin die beste Gelegenheit für die Children, sich in Richtung Juniorentour weiterzuentwickeln. Für die Senkung der Altersgrenze von 16 auf 15 Jahre spricht, dass die Reiter dadurch ein wertvolles Jahr im Juniorensport gewinnen. Bisher war es so, dass die meisten erst mit 17 Jahren in diese Tour eingestiegen sind und damit im Grunde nur zwei Jahre dafür zur Verfügung hatten“, so Roost.