Pferdesportverband
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PSVHAN 2020: Vereine informierten sich über Stand des Strukturprozesses

Hannover (psvhannover-aktuell). Ende Oktober 2017 lud der Pferdesportverband Hannover seine Vereinsmitglieder zu sechs Info-Regionalkonferenzen in den Bezirkspferdesportverbänden ein, damit alle Interessierten Gelegenheit bekommen, Fragen zu stellen und über die Entwicklung des Strukturprozesses zu diskutieren.

Der Vorstand des Pferdesportverbandes Hannover und die Mitglieder der Projekt-und Lenkungsgruppe wollten den Vereinen und somit den Mitgliedern – die letztendlich über das Projekt PSV Hannover 2020 entscheiden werden – im Oktober den aktuellen Stand des Strukturkonzeptes vorstellen und diesen mit ihnen diskutieren. Ursprünglich waren die Regionalkonferenzen bereits für das Frühjahr 2017 eingeplant. Auf der außerordentlichen Beiratssitzung im Februar 2017 entschieden sich Kreis- und Bezirksverbände aber dafür ihre Vereine im Laufe des Frühjahrs/ Sommers selbst direkt zu informieren. Im Nachhinein stellte sich heraus, dass noch ein sehr großer Informationsbedarf zum Entwurf des bisher erarbeiteten Strukturkonzeptes bei den Mitgliedern besteht, und sich einige Vereine erst jetzt beginnen, inhaltlich damit auseinanderzusetzen. Viele Mitglieder hatten trotz der Befragung der über 700 Vereine, den allen zugänglichen aktuellen Informationen zum Projekt PSVHAN 2020 auf der Homepage des Pferdesportverbandes Hannover, der Berichterstattung im Newsletter, im Verbandsmagazin und den Informationen/ Vorträgen auf Kreis- und Bezirksverbandssitzungen, noch kaum Berührungspunkte mit der Strukturreform. So nutzten jetzt viele interessierte Vereinsmitglieder das Angebot der Info-Regionalkonferenzen, um sich umfassend zu informieren.

Vereine fit machen für die Zukunft

Eine kurze Zusammenfassung der bisherigen Projektentwicklung: 2014 hat der Pferdesportverband Hannover begonnen, sich als Landesverband der größten Entwicklungsherausforderung der letzten Jahre zu stellen. Durch den Organisationsentwicklungsprozess soll der PSV Hannover sich als Landesverband mit einer zielorientierten Verbandsarbeit für die Zukunft aufstellen. Die eingesetzte Lenkungs- und die Projektgruppe, die aus Vertretern aller Ebenen des PSV Hannover besteht, haben mit Unterstützung der Führungsakademie im DOSB Ende 2014 die Arbeit aufgenommen. Nach Befragung der Bezirks- und Kreisverbände und der Vereine folgten entsprechende Auswertungen, Bearbeitung von Analysen (Stärken/Schwächen des Verbandes, Chancen/ Risiken, Anspruchsgruppen). Die Ergebnisse wurden im Dezember 2015 dem Beirat vorgestellt und danach ein Strategiekonzept erarbeitet. Die Mitgliederversammlung 2016 hat dieses Strategiekonzept befürwortet und den Auftrag an die Lenkungs-und Projektgruppe erteilt, ein Strukturkonzept zu erarbeiten. Auf der außerordentlichen Beiratssitzung am 9. Februar 2017 befürwortete der Beirat, diesen Weg weiterzugehen, nachdem gemeinsam mit den Vertretern der Kreis- und Bezirksverbände offene Fragen konstruktiv erörtert wurden.

Basis des neuen Modells der Verbandsstruktur, die sich nach wie vor noch im Entwicklungsprozess befindet, ist die Zusammenführung der Kreise und Bezirke zu einer Region. Die neu zu bildenden Regionen sollen sich um die vier Handlungsfelder Turniersport, Nachwuchsleistungssport, Freizeitsport und Vereinsentwicklung kümmern, die sich ebenso als die vier Säulen der Verbandsarbeit auf Landesebene wiederspiegeln. Durch das neue Strukturmodell sollen die Vereine im Fokus stehen und einen stärkeren Mehrwert und Nutzen für die Arbeit vor Ort ziehen. Sie hätten über ihre Region einen direkteren Draht zum Landesverband, da eine Ebene (Bezirke) wegfiele. Der Freizeitsport bekäme eine stärkere Bedeutung, Doppelstrukturen können vermieden und neue Synergien genutzt werden. Vor allem sollen die Vereine profitieren, da sich die Struktur der neuen Generation anpasst (Stichwort Digitalisierung) und es eindeutige Ansprechpartner auf allen Ebenen mit klaren Zuständigkeiten gäbe. Neue und junge Funktionsträger können im Vorstand zum Beispiel mit den erfahrenen in Teams zusammenarbeiten, so dass Aufgaben auf mehreren Schultern verteilt werden und das Ehrenamt so an Attraktivität gewinnen kann. Es gibt viele themenspezifische Mitwirkungsmöglichkeiten ohne die Verpflichtungen eines Wahlamtes in den neuen Kompetenzteams (disziplinenspezifisch zu übergreifenden Themen/ projektbezogen wie zum Beispiel Tierschutz). Die Vereinsberatung soll im Hinblick auf den Generationenwechsel ausgebaut werden.

Einvernehmliche Lösungen angestrebt

Als Kriterien für die Regionsbildung sollen nach Möglichkeit bestehende Strukturen, geographische Besonderheiten/ Grenzen berücksichtigt werden sowie die Kombination der Zahl der Vereine und einer realisierbaren Entfernung. So sollen etwa zwölf möglichst gleichstarke Regionen mit mindestens 40 Vereinen und maximal 100 Kilometer Entfernung gebildet werden. Auf den Regionalkonferenzen konnten die Teilnehmer direkt Vorschläge zur Regionsbildung einbringen und im gemeinsamen Gespräch an der Landkarte weiterentwickeln. „Wir sind flexibel für einvernehmliche Lösungen“, so Bernward Engelke, Vorsitzender des Bezirkspferdesportverbandes Hannover auf der Info-Veranstaltung in Sulingen. Damit die Dienstleistungen und Kommunikationswege des PSV Hannover sich an das neue Strukturmodell anpassen können, sind die Regionen notwendig. Für den Bereich Turniersport können die Regionen zum Beispiel folgende Aufgaben übernehmen: Ausrichtung der Regionsmeisterschaften, Serien/ Cups, Weitergabe der Informationen an die Vereine, Vereine zur Ausrichtung von Veranstaltungen motivieren und sie dabei unterstützen sowie die Terminkoordination von LPO- und WBO-Turnieren für die jeweiligen Disziplinen übernehmen. Die möglichen Aufgaben für die anderen Bereiche sind online in der Präsentation der Regionalkonferenzen nachzulesen. Der aktuelle Stand in der Entwicklung des Verbandskonzeptes in allen Einzelheiten (Ziel des Prozesses, Vorgehen, Ergebnisse der Situationsanalyse, Strategiekonzept, Strukturkonzept, Ausdifferenzierung der Regionen) steht außerdem als 40-seitige PDF-Datei zum Download auf der PSV-Homepage www.psvhan.de. Diese aktualisierten Infos wurden auch allen Vereinsmitgliedern, die sich zu den sechs Info-Regionalkonferenzen in Duderstadt (34), Braunschweig (57), Sulingen (33), Isernhagen (75), Brietlingen (41) und Bremervörde (61) angemeldet hatten, im Vorfeld zugeschickt.

Muster-Region bildet sich bereits 2018

Auf allen Info-Regionalkonferenzen wurde der Entwurf der Strukturreform durch eine der beiden Vertreterinnen der Führungs-Akademie des DOSB, Veronika Rücker und Lisa te Boekhorst, zur Einführung in die Thematik vorgestellt. Anschließend konnten die Teilnehmer Fragen stellen und diskutieren. In Kleingruppen gab es dann die Möglichkeit, sich inhaltlich detaillierter den drei Themenfeldern zu widmen: Der Regionsaufteilung (mit Überblick an der Landkarte), den Entwicklungsmöglichkeiten der Strukturreform mit z.B. rechtlichen Fragen sowie den Kompetenzteams. Vorschläge und Ideen können so direkt in die weitere Arbeit der Projekt- und Lenkungsgruppe, die jederzeit für alle ansprechbar ist, aufgenommen und dort diskutiert werden. Gestartet sind die Info-Abende in Braunschweig. Vertreterinnen des RFV Wolfsburg berichteten über ihre positiven Erfahrungen mit „einem ähnlichen Prozess im Verein“. Hier besteht der Vorstand aus drei engagierten Frauen, die sich die Aufgaben des Vorsitzenden teilen und mit vielen neuen Ideen weitere neue Funktionsträger im Verein gewinnen und mit Teamwork und großer Begeisterungsfähigkeit bereits viel gelobte Veranstaltungen und Projekte umsetzen konnten.

Kritisiert wurde auf dieser Sitzung, dass die Vereinsbefragung 2014/ 2015 nicht genügend Beachtung gefunden hätte. Eine aufgeladene Gesprächsatmosphäre, die konstruktive Gespräche und eine respektvolle Diskussionskultur erschwerte, legte sich später wieder. Dass Kreisverbände bereits jetzt sehr erfolgreich zusammenarbeiten, zeigt das Beispiel der KRV Osterode, Göttingen und Northeim-Einbeck. Diese drei Kreisreiterverbände haben selbst ein Vorreiterprojekt im Bezirk Braunschweig-Süd initiiert und möchten mit ihren Musterverträgen anderen den Einstieg erleichtern. Sie gaben bekannt, dass sie den Zusammenschluss zu einer Region unabhängig zur Entscheidung über die Strukturreform PSVHAN 2020 bereits zum 1. Januar 2018 umsetzen wollen. „Die Diskussionen mit den Vereinsvertretern hätten ruhig noch etwas länger gehen können, da sich besonders nach den Arbeitsgruppen konstruktive Gespräche ergaben“, so Herbert Hausknecht.

„Pferdesportler sollten an einem Strang ziehen“

In Duderstadt ergaben sich auf der Basis eines guten Wissensstandes der Teilnehmer lebhafte Diskussionen in Sachen Strukturreform, so dass hier vor allem inhaltlich an der Weiterentwicklung des Prozesses gearbeitet werden konnte. In vielen Einzelgesprächen konnten offene Fragen geklärt werden. Insbesondere die neue Aufteilung der Vereinsvorstände stieß auf Interesse und Zuspruch. Die Teilnehmer äußerten, dass die Vereine bei den Themenfeldern Tierschutz, Betriebe und Pferdehaltung in Zukunft noch mehr an einem Strang ziehen und sich in Kompetenzteams einbringen sollten. Von zeitraubenden politischer Diskussionen rund um die Regionsbildung wollte man hier eher Abstand nehmen und sich lieber den Inhalten widmen.

In Sulingen wurde diskutiert, wo sich die Disziplinen im neuen Konzept genau wiederfinden sollen. Im Vorfeld hatten sich auf Landesebene bereits Vertreter der Fachausschüsse Voltigieren und Fahren mit der Projekt- und Lenkungsgruppe getroffen und viele offene Fragen geklärt. Gefragt wurde außerdem, warum sich bestehende Kreise auflösen sollen, wenn sie bisher gut funktionierten. „Die Vereine sollen mehr direkte Einflussnahme über die Regionen zum PSV bekommen. Ehrenamtliche können innerhalb der neuen Strukturen ohne Verpflichtungen und viel projektbezogener arbeiten. Das kommt besonders denjenigen zugute, die am Anfang oder mitten im Berufsleben stehen und zeitlich nicht so viele Kapazitäten für das Ehrenamt frei haben, sich aber trotzdem engagieren möchten. Die Struktur passt sich den neuen Generationen an“, so Bernward Engelke. An der Landkarte diskutierten die Vereinsvertreter aus Hannover-Nord über mögliche Regionen. „In Bezug auf Kreismeisterschaften in Disziplinen wie Voltigieren oder Fahren könnten Veranstaltungen mit einer größeren Zahl an Nennungen in einer neuen Region auch sportlich attraktiver werden“, so eine Vereinsvertreterin, die sich im Bereich Voltigieren engagiert. „Und in Kreisen, wo sowieso in einigen Altersklassen im Bereich Springen und Dressur die gleichen drei Pferdesportler die Medaillensätze der Kreismeister Jahr für Jahr unter sich ausmachen, bedeutet ein größeres Starterfeld neben mehr Konkurrenz, auch eine sportliche Aufwertung“, fand ein Vereinsvertreter. Da mitgliederstarke und kilometermäßig weitläufige Kreisverbände wie Diepholz alleine schon die Kriterien zur Bildung einer Region erfüllen, gäbe es auch hier viele Möglichkeiten, in der Regionsbildung flexibel weiterzudenken. „Wir möchten uns unbedingt noch weiter informieren und diskutieren. Deswegen würden wir uns über neue Informationsveranstaltungen freuen, in denen auf Sachlichkeit in der Diskussion großen Wert gelegt werden sollte“, fanden zwei junge Vereinsvorsitzende, die sich an diesem Abend zum ersten Mal mit dem Entwicklungsprozess auseinandergesetzt hatten.

Vereine sind Entscheider

Auch in Isernhagen wurden weitere Informationen gewünscht sowie eine Auf- und Einarbeitung der hier vorgebrachten Fragestellungen im weiteren Entwicklungsprozess. Einige Teilnehmer kritisierten, dass Rückmeldungen und Fragen im Vorfeld noch nicht ausreichend beantwortet worden wären. Die Zeit, die die Diskussionen beanspruchten, fehlte am Ende, um Inhalte in den Arbeitsgruppen ausreichend zu vertiefen. Gefragt wurde unter anderem, wer denn am Ende über die Strukturreform entscheidet. „Das sind natürlich die Vereine“, so die Geschäftsführerin des Pferdesportverbandes Hannover, Erika Putensen, die auf die Satzung des PSV Hannover verwies (siehe Kasten). Viele Teilnehmer wussten nicht, dass es hauptsächlich die Stimmen der Vereinsvertreter sind, die über die Zukunft des PSV Hannover entscheiden.

„Die Leute sollen alle mitgenommen werden, das ist das Wichtigste“, erklärte auch der Vorsitzende des KRV Unterelbe, Dr. Martin Lübbeke, bis 2016 zweiter Vorsitzender des PSV Hannover. In Bremervörde äußerten die Teilnehmer vor allem Bedenken bei der Zusammenführung zweier großer Kreisreiterverbände. Dadurch würde die Basisarbeit zu kurz kommen, so dass kaum noch Ehrenamtlichen gefunden werden könnten und die Fahrtstrecken zu lang seien. Gefragt wurde auch, wie die Strukturreform finanziert werden solle, und ob dies eine Erhöhung der Vereinsbeiträge zur Folge haben könnte. Skepsis herrschte auch bei der zukünftigen Gewichtung des Freizeitsports. „Man sollte unabhängig von einer möglichen Zusammenführung der KRV, die hier oben bei uns wohl nicht förderlich ist, offen für den Entwurf des Strukturkonzeptes sein und sich damit konstruktiv auseinandersetzen“, so Dr. Lübbeke während der Veranstaltung. Er appellierte an alle, sich inhaltlich mit der Reform auseinanderzusetzen. Eine Vertiefung der Fragen in Arbeitsgruppen kam in Bremervörde nicht mehr zustande. „Schade, dass hier die lautstarken Auseinandersetzungen im Vordergrund standen, und wir kaum weiterführenden Informationen erhalten haben“, äußerten sich gleich mehrere Teilnehmer zum Abschluss der Abendveranstaltung.

In Brietlingen kamen die Mitglieder der nord-östlichen Region innerhalb des PSV Hannover zu einem Informationsaustausch zusammen. Die Erwartungshaltung der Teilnehmer war, dass hier ein bereits fertiges Konzept mit Handlungskompetenzen vorgestellt werden sollte und dementsprechend herrschte die Befürchtung „man könne nicht mehr mitreden.“ Carsten Eichert, Mitglied des Ausschusses Allgemeiner Pferdesport und der Projektgruppe PSVHAN 2020 machte klar: „Wir stehen noch am Anfang mit unserem Entwurf. Die Vereine können sich mit einbringen und haben am Ende die Entscheidungen zu fällen, und nicht die Kreisverbände.“ Sorge bereitete, dass sich der Pferdesport mehr und mehr professionalisiert und viele dieser Profi-Betriebe das Ehrenamt für den Sport nutzen, dieses dann aber dem Verein immer weniger zur Verfügung stünde. Mit den Synergien zwischen Freizeit- und Turniersport konnten einige Vertreter nichts anfangen. Darüber, dass es Veränderungen in den Strukturen geben muss, herrschte Einigkeit. Wichtig war den Vereinsvertretern, dass die Strukturreform nichts zusätzlich kosten darf. Fragen gab es zur Auflösung der Kreise. „Auch hier entscheiden die Vereine selbst, was passiert“, so Eichert, der die Veranstaltung als „sehr sachlich und konstruktiv“ beschrieb. „Die Teilnehmer ließen sich gegenseitig ausreden und entwickelten Ideen, was die Regionsbildung und die weiteren Möglichkeiten der Strukturreform anging.“ Eine weitere Runde an Informationsveranstaltungen im Verbandsgebiet ist angedacht. Parallel arbeiten die Projekt- und Lenkungsgruppe weiter am Strukturprozess. „Erst wenn alle Vereinsmitglieder informiert sind und sich eingebunden fühlen, macht eine Abstimmung über die zukünftige Aufstellung des Pferdesportverbandes Hannover Sinn“, so Dr. Martin Lübbeke. Veronika Rücker und Lisa Te Boekhorst von der DOSB-Führungsakademie fanden es positiv, dass über 300 Mitglieder sich mit der zukünftigen Ausrichtung ihres Verbandes intensiv auseinandergesetzt haben. „Spannend war, wie unterschiedlich die Abläufe auf den Konferenzen waren und wie unterschiedlich diskutiert wurde.“ In der weiteren Ausgestaltung des Strukturprozesses sollen die kritischen Diskussionen berücksichtigt und viele Anregungen mitgenommen werden.

Fragen zur weiteren Entwicklung der Strukturreform beantworten die Mitglieder der Projekt- und Lenkungsgruppe jederzeit.

Ansprechpartner für alle Fragen rund um PSVHAN 2020

Lenkungsgruppe: Axel Milkau, Klaus Oetjen, Waltraud Böhmke, Herbert Hausknecht, Horst-Axel Ahrens, Rudolf Kruse, Harald Schardelmann

Projektgruppe: Bernward Engelke, Erika Putensen, Klaus Oetjen, Britta Grollimund, Susanne Flege, Carsten Eichert, Sven Kiefer, Christian Hasselbrink, Beate Greifenberg

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Stellungnahme von Axel Milkau (Präsident des PSV Hannover) zum Verlauf der Info-Regionalkonferenzen

„Strukturprozess ist auch ein Generationenprozess“

Die Regionalkonferenzen sind reine Informationsveranstaltungen für die Vereine gewesen und sollten eine gewollte und inhaltliche Diskussion in der Breite fortführen. Grundsätzlich sind von uns die Regionalkonferenzen bewusst personell aufgeteilt worden und bestanden aus dem zugeordneten Vorsitzenden des jeweiligen Bezirksverbandes, der Projektleitung/Moderation, Mitgliedern der Projekt- und Lenkungsgruppe und dem Hauptamt. Es sollte nicht der Eindruck entstehen, da kommt der LV-Bus, und uns soll etwas übergestülpt werden. Die Vereine sollten frei und aus ihrer vertrauten Region heraus inhaltlich, sachlich diskutieren dürfen. Nur so kann ein solcher Wandlungsprozess aus dem Innenverhältnis heraus entstehen. Dieses setzt aber eine Bereitschaft der inhaltlichen Auseinandersetzung in der Breite voraus und nicht die Eigenschaft einer bestimmten Nehmergesellschaft: Was und in welcher Struktur bekomme ich am meisten für mich vereinnahmt, und wie sichere ich mein Amt!
 
Ich selbst habe Braunschweig geleitet und kann feststellen: Die geführte Regionalkonferenz hat uns den Spiegel unserer bisherigen Aktivposten in den handelnden Ebenen aufgezeigt. Dieses allein waren die Regionalkonferenzen schon wert. Mein Fazit: Aufbruch gegen Angst - Der Strukturprozess ist auch ein Generationsprozess.
 
1.)    Es gibt viele Mitglieder, Vereine und Funktionsträger, die sehr daran interessiert sind eine Weiterentwicklung der Verbandsstruktur ernsthaft anzugehen. Die Inhalte wurden kritisch hinterfragt und die Chancen in der neuen Struktur wurden wertfrei erkannt und sachlich bewertet. Anregungen und Alltagsprobleme wurden diskutiert und es wurde demokratisch versucht, ein Lösungskorsett für alle zu basteln. Es wurde erkannt, dass ein Strukturpapier keine hundertprozentige Anleitung für das tägliche Vereins, -und Verbandsleben sein kann, sondern nur ein Korsett darstellt, um Themenschwerpunkte und das zukünftige Miteinander auf verschiedenen Verbandsebenen zu regeln. Jede Struktur wird auch weiterhin und im Nachgang ihre eigenen Freiräume haben, und es werden sich handelnde Personen einbringen müssen, um diese Freiräume zu nutzen. Am Ende wurde von vielen Mitgliedern erkannt: Nur eine durchlässige Struktur kann einen roten Faden abliefern, um für uns eine einheitliche Stimme des Reitsports zu bilden.  
 
2.)     Wir haben einzelne Funktionsträger, die sich nicht von der Denke der bisherigen Struktur lösen können und versuchen, die bisherige PSVHAN-Struktur in der neuen Struktur zu implantieren, um die alte Struktur dort wiederzufinden. Das schafft natürlich nicht unbedingt geistigen Freiraum, die Chancen einer neuen Struktur zu erkennen, und sie können sich so kognitiv nicht den veränderten Vorgängen stellen. Hier entsteht Unsicherheit. Dadurch wird nicht nach Chancen gesucht, um im Anschluss daran in modifizierte Regelwerke zu denken. Sondern, unsere neuen Rahmenbedingungen, denen wir uns stellen müssen, fallen in der Berücksichtigung der Sachlage komplett unter den Tisch.
 
3.) Es gibt auch Funktionsträger, die andere Anforderungen an Ämter und Verantwortung im PSVHAN haben. Langjährige und erlebte Geselligkeit in einem Amt steht da vor Erneuerung in der eigenen Funktion. Hier entsteht innere Ablehnung. Das Resultat ist: Innere Angst, alte gesellige Traditionen zu verlieren und das ungewisse, wo stehe ICH im Erneuerungsprozess.
 
Wenn ich diese drei Punkte nebeneinanderstelle und es versachliche, dann komme ich zu dem Schluss, dass wir uns nicht nur in einem Strukturwandlungsprozess befinden, sondern auch in einem Generationsprozess. Ich kann mir sogar vorstellen, dass darin bei engagierten und langjährigen Funktionsträgern eine Art „Austausch-Angst“ durch die neuen Generationen im Kopf entsteht. Es war klar zu erkennen, dass Vereine die es schon geschafft haben, die neue Generation einzubinden, diese Art der neuen Struktur sehr begrüßt und diese in Teilen auf Vereinsebene auch schon lebt. In der Summe sollte uns diese Erkenntnis bestärken, dass der Strukturwandel nötiger ist, als bisher angenommen.
Jedoch muss angefügt werden; dass wir auch ein hässliches Gesicht unserer gezeigten „Verbandskultur“ erleben durften und Reviergehabe im Verband haben, was überhaupt nichts mit vernünftiger Streitkultur zu tun hat. Da kommt es nicht auf Inhalte an, sondern denjenigen scheint es mehr um ihre eigene Selbstdarstellung zu gehen. Dominantes Gehabe schreckt eher Freigeister und Engagierte ab, sich als engagierte Kräfte zu begeistern. Dieses probierte Ziel ist einer Funktion unwürdig! Deshalb muss diesbezüglich festgestellt werden, wer sich lautstark der eigenen Propaganda bedient, dem nimmt man mittelfristig sein Engagement unter der Fahne des PSVHAN und für deren Vereine, sowie Pferdebetriebe als Funktionsträger nicht wirklich ab. Es wird um ein Eigenleben gerungen, was Desinteresse gegenüber der restlichen Gemeinschaft im Land suggeriert. Diese Menschen stellen nach vorne: „Alles ist gut wie es ist!“ Diese Denke schließt sich in der Auswertung unserer durchgeführten Befragungen schon aus und wird die „Propagandisten“ mehr und mehr im laufenden Prozess hinterfragen und ins Abseits stellen, da sie sich gegen die allgemeinen Probleme unserer Vereine im Land stellen.

Wie wird auf der Mitgliederversammlung abgestimmt?

Die Mitgliederversammlung entscheidet über die grundsätzlichen Fragen des Verbandes. Und so wird laut Satzung abgestimmt nach §12 Mitgliederversammlung Punkt 2. Stimmrechte:
a) Jeder Verein hat im Sinne von §6a und 6b in der Mitgliederversammlung für jede angefangenen 100 Mitglieder eine Stimme. Das Stimmrecht wird durch den jeweiligen Vorsitzenden oder Beauftragten ausgeübt.
b) Jedes Beiratsmitglied hat eine Stimme.
c) Sondermitglieder haben je angefangene 100 Mitgliedsbetriebe eine Stimme.
d) Persönliche Mitglieder (PM) haben gemäß Delegiertenzahl auf Bundesebene (FN) je eine Stimme. Das Stimmrecht der Sondermitglieder und der PM wird durch die jeweiligen gewählten Sprecher ausgeübt.
3. Die Mitgliederversammlung beschließt mit einfacher Stimmenmehrheit. Stimmengleichheit bedeutet Ablehnung.

Wer gehört zum Beirat?
Der Beirat (§ 16) besteht aus den Mitgliedern des erweiterten Vorstandes sowie aus den Vorsitzenden der Kreisreiterverbände.

Der erweiterte Vorstand (§ 13) besteht aus
a)      dem geschäftsführenden Vorstand
b)      dem Vors. des Ausschusses Allgemeiner Pferdesport und Umwelt
c)       den Vorsitzenden der Bezirksverbände, wobei der Bezirksverband Hannover jeweils den 1. Vors. seiner Bereiche Nord und Süd und der Bezirksverband Braunschweig seinen 1. Vors. und dessen Stellvertreter entsendet.
d)      dem Vors. des Jugend-und Sportausschusses und seinen beiden Stellvertretern
e)      dem Vors. des Ausschusses Therapeutisches Reiten
f)       dem Vors. des Hannoveraner Verbandes  mit beratender Stimme
g)      dem Sprecher des AK Pferdebetriebe mit beratender Stimme
h)      dem Sprecher der PM mit beratender Stimme

Strukturmodell Grundaufbau mit den Säulen Turnier- und Freizeitsport. Quelle: DOSB-Führungsakademie.
Organigramm des neuen Strukturmodells des PSV Hannover. Quelle: DOSB-Führungsakademie
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Tags: PSVHAN 2020, Info-Regionalkonferenzen, Strukturprozess

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