Oktober-Festival Strzegom: CCI3*-Sieg für Andreas Dibowski
Strzegom/POL (fn-press). Andreas Dibowski hat die internationale Drei-Sterne-Vielseitigkeit (CCI3*) in Strzegom gewonnen, aber auch Dirk Schrade (CCI2*) und Michael Jung (CCI1) konnte das „Oktober-Festival“ in Polen mit einem Sieg beenden. Als einzigem Starter der CCI3*-Hauptprüfung gelang Andreas Dibowski mit Barbados eine Nullrunde im Gelände.
Damit rückte er vom fünften Platz nach Dressur mit Abstand auf die Spitzenposition vor. Am Ende wurde es dennoch etwas knapp, denn im abschließenden Springen fielen nicht nur am Aussprung der dreifachen Kombination, sondern auch am darauffolgenden Sprung die Stangen. Mit einem Endstand von 56,8 Minuspunkten hatte der Döhlener aber immer noch die Nase vor den beiden Schwedinnen Malin Josefsson mit Allan V (57,7) und Linda Algotsson (63,4) mit Fairnet, die als einzige den Parcours fehlerlos beenden konnten. Neben dem achtjährigen Barbados, mit dem seine Tochter Alina im Sommer Platz 28 bei den Junioren-Europameisterschaften in Millstreet belegte, konnte „Dibo“ auch noch den Hannoveraner zwölfjährigen FRH Llanero (v. Limonit) in den Top Ten platzieren. Damit ist er fürs kommende WM-Jahr bestens aufgestellt, denn gerade erst beendete er mit FRH Corrida auch das CCI3* Boekelo als bester Deutscher. „Andreas hat damit drei Pferde im Stall, die die formale Qualifikation für einen Vier-Sterne-Start aufweisen“, erklärt Bundestrainer Hans Melzer.
Neben Dibowski nutzten viele deutsche Reiter das Oktober-Festival für einen Saisonabschluss. „Es war wieder ein tolles Turnier. Hier wird einfach alles angeboten, von der Ein-Stern- bis zur Drei-Sterne-Prüfung. Der Start bietet sich vor allem für Nachwuchspferde und Nachwuchsreiter an, die sich jetzt schon die notwendige Qualifikation für die nächsthöhere Klasse im kommenden Jahr sichern wollen. Und gerade für unsere Junioren und Jungen Reiter bot sich das an, da 2018 die Europameisterschaften sehr früh stattfinden und die Deutschen Jugendmeisterschaften daher ausnahmsweise als Kurzprüfungen ausgeschrieben werden“, erklärt Melzer.
„Zwei tolle Pferde für die Zukunft, vor allem mit Blick auf die EM 2019 in Luhmühlen“ hat Dirk Schrade unter dem Sattel. Mit dem neunjährigen Unteam de la Cense setzte sich der Mannschaftsolympiasieger von London im CCI2* in einem Start-Ziel-Sieg gegen 60 Mitbewerber durch, im CIC2* belegte er mit Catelan als bester Deutscher Platz drei.
Zweiter im CCI2* wurde die Österreicherin Charlotte Dobretsberger mit Vally K (45,6) vor Jerome Robiné aus Darmstadt mit Guccimo R (48,2). Der Warendorfer Sportsoldat und Mannschaftseuropameister der Jungen Reiter sattelte in Strzegom außerdem sein EM-Pferd Quaddeldou R und belegte mit ihm Platz sieben im CIC3*. Den Sieg in dieser Prüfung trug allerdings der Japaner Yoshiaki Oiwa mit Calle davon (47,0 Minuspunkte), gefolgt von der Schwedin Hanna Berg mit Quite Survivor (58,3) und Elmar Lesch (Bavendorf), der mit dem 15-jährigen Lanzelot als bester Deutscher das CIC3* auf Platz drei beendete (62,6).
Das Oktober-Festival bot an drei Tagen Geländeprüfungen. Das erste Ergebnis fiel im CCI1*. Hier hatte sich Michael Jung (Horb) mit dem sechsjährigen Hannoveraner Contendro I-Sohn Choclat und rekordverdächtigen 22,8 Minuspunkten bereits in der Dressur deutlich vom übrigen Starterfeld abgesetzt. Dabei sollte es auch bleiben, anders als bei Europameisterin Ingrid Klimke (Münster), die mit der Bundeschampionat-Finalistin Asha P (DSP v. Askari) im Gelände einen Vorbeiläufer kassierte und damit vom zweiten Platz nach Dressur weit nach hinten durchgereicht wurde. Gerd Boonzaajers Beat It B machte dagegen seinem Namen alle Ehre, in dem er – bis auf Jung – alle übrigen Paare hinter sich ließ. Mit einem Endergebnis von 39,6 Minuspunkten wurde der Niederländer Zweiter, gefolgt von Ben Leuwer mit dem siebenjährigen Trakehner Avatar (v. Ajbek).
In der U21-Abteilung des CCI1* landeten sieben deutsche Nachwuchsreiter unter den Top Ten, allen voran die ehemalige Pony-Europameisterin Anna Lena Schaaf (Voerde) mit Fairytale, Kaya Thomsen (Lindewitt) mit Caspar und Brandon Schäfer-Gehrau (Düsseldorf) mit Fräulein Frieda auf den Plätzen zwei bis vier. Den Sieg mussten sie allerdings der Finnin Noora Cederberg überlassen, die mit dem neunjährigen Holsteiner Wallach Coffey (v. Cristo) ein Endergebnis von nur 40,4 Minuspunkten erzielte. Den sechsten Platz belegte Alina Dibowski mit dem sechsjährigen Brennus. Damit hat auch sie fürs kommende Jahr ein weiters Eisen im Feuer – falls ihr Vater womöglich andere Pläne mit dem frisch gebackenen Drei-Sterne-Sieger Barbados haben sollte.