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Stuttgart: Weltcup-Sieg für Werth und Wendy

Gold mit der deutschen Mannschaft und Silber in der Einzelwertung hatten Isabell Werth (Rheinberg) und ihre dänische Stute Wendy de Fontaine bei den Olympischen Spielen in Paris gewonnen. Nach dreieinhalb Monaten Turnierpause präsentierte sich das wunderschöne Pferd nun erstmals wieder auf der sportlichen Bühne und ließ sich bei „Stuttgart German Masters“ in der Schleyer-Halle vom Publikum frenetisch feiern.

Mit 86,745 Prozent beendeten die beiden die Weltcup-Kür – ein haushoher Sieg vor der Belgierin Larissa Pauluis mit Flambeau (80,395) und Bianca Nowag-Aulenbrock (Bad Laer) mit Florine OLD (79,226).
Den Wechsel von der Grünen Saison in die Halle hat Wendy de Fontaine perfekt geschafft. Vor vollen Zuschauerrängen tanzte die zehnjährige Rappstute in Stuttgart zu Motiven des Songs „Mandy“ von Barry Manilow übers Viereck. Isabell Werth sagte glücklich: „Ich habe es sehr genossen, Wendy war gestern im Grand Prix schon gut. Und die Musik ist einfach perfekt.“ Die Piaffen und Passagen sind wahrlich eine Klasse für sich. Die fehlerfreie Prüfung honorierte die fünfköpfige Richtergruppe mit 86,745 Prozent. Den Grand Prix hatte die beiden am Vortag mit über 79 Prozent ebenfalls haushoch gewonnen. Nun werden Wendy und Isabell Werth noch einmal Ende November beim Hallenturnier in Stockholm starten, danach bekommt die Stute, eine Tochter des dänischen Dressurpferde-Weltmeisters Sezuan, eine längere Pause. Isabell Werth kündigte an, dass sie wohl erst in der Grünen Saison wieder in den Turniersport zurückkehren werde.



Zweimal Platz zwei lautete die Bilanz der Belgierin Larissa Pauluis, die ihren Olympiapartner Flambeau einsetzte. Die 44-Jährige freute sich über einen neuen persönlichen Rekord: Erstmals sprang sie mit dem 14-jährigen niederländischen Wallach (v. Ampere) über die 80 Prozent-Marke, genau 80,395. In Paris hatte sie sich mit Platz 26 im Grand Prix Special nicht für die Kür qualifizieren können, in Stuttgart jubelt sie: „Das war ja fast der Ritt meines Lebens“.
Deutschland war in der Stuttgarter Weltcup-Kür mit sieben – ungewöhnlich vielen – Paaren vertreten. Die Plätze drei bis sechs belegten die Gastgeber.

Hinter Isabell Werth und Larissa Pauluis behauptete sich Bianca Nowag Aulenbrock mit ihrer Oldenburgerin Florine OLD (v. Foundation) auf dem dritten Platz (79,225). Eine starke Kür zeigte auch Raphael Netz (Eching) mit dem niederländischen Wallach Great Escape Camelot. Hätte der 13 Jahre alte Johnson-Sohn sich den Fehler in den Galoppwechseln verkniffen, wäre er vielleicht Dritter geworden, so wurde es Platz vier (78,015). An fünfter Stelle reihte sich Carina Scholz (Glandorf) mit ihrem 17-jährigen Hannoveraner Tarantino v. Toronto ein (77,230), gefolgt von Ingrid Klimke (Münster), deren Kür im Sattel der Oldenburger Stute First Class v. Fürstenball mit 76,79 Prozent bewertet wurde.



Nach drei Qualifikationen der Westeuropa-Liga (Herning, Lyon und Stuttgart) führen Carina Scholz und Bianca Nowag Aulenbrock das Ranking mit jeweils 48 Punkten an. Auf den weiteren Plätzen: Isabell Werth 40, Raphael Netz 38, Ingrid Klimke 35 und Fabienne Müller-Lütkemeier 32 an. In den kommenden Finalqualifikationen werden aller Voraussicht nach vermehrt ausländische Topreiterinnen und -reiter ins Weltcup-Geschehen eingreifen und den deutschen Paaren etwas mehr Paroli bieten. fn-press / hen

Tags: Isabell Werth, Weltcup-Finale Dressur

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