Bundesnachwuchschampionat der Ponydressurreiter: Emma Sophie Dankenbring holt Bronze
Martha Louise Temme und Designed für you sind die Sieger im Bundesnachwuchschampionat der Ponydressurreiter, das zum fünften Mal auf dem Hofgut Kranichstein in Darmstadt ausgetragen wurde. Mit einem Endergebnis von 16,4 Punkten verwies das Paar vom Landesverband Baden-Württemberg Mathilda Kraemer mit Heitholms Mr. Mystic und Emma Sophie Dankenbring aus dem PSV Hannover mit Bali vM auf die Plätze.
Das Bundesnachwuchschampionat der Pony-Dressurreiter – der Liselott-Rheinberger-Nachwuchsförderpreis – wurde erstmals 1997 in Gahlen ausgetragen. Die Landesverbände nominieren gemäß einem Quotenschlüssel ihre talentiertesten Ponyreiter im Alter bis zu 14 Jahren für einen Auswahllehrgang am DOKR-Bundesleistungszentrum in Warendorf, auf dem dann die 20 besten Paare für den Start im Finale ausgewählt werden. Dort bewiesen die Teilnehmer ihr Können in zwei Dressurreiterprüfungen der Klasse, die Ergebnisse aus beiden Prüfungen wurden für das Gesamtresultat addiert.
Am ersten Tag noch Dritte (Wertnote 7,8), trumpfte Martha Louise Temme am Finaltag auf. Bis auf einen kleinen Fehler beim Angaloppieren, der umgehend korrigiert wurde, wussten die zwölfjährige Emmendingerin und Designed for you den Richtern am besten zu gefallen. Dank „gefühlvollen, feinen Reitens“ und einem „geschmeidigen“ Sitz brachte die Reiterin den mit drei guten Grundgangarten ausgestatteten Dreiklang AT-Sohn gut zur Geltung, mutig gerittener Trab- und Galoppverstärkungen inklusive. Für alles zusammen gab es die mit Abstand beste Note der Prüfung, eine 8,5.
Auf dem Silberrang landeten die 13-jährige Mathilda Kraemer aus Aachen und ihr neunjähriger Heitholms Mr. Mystic (v. FS Mr. Right). Der Wallach hatte die Prüfung am ersten Tag mit 8,5 gewonnen, hielt sich am zweiten Tag allerdings etwas fest. Aufgrund des gefühlvollen Reitens und des harmonischen Gesamtbildes gab es für das Paar jedoch noch eine 7,7, was zu einem Endergebnis von 16,2 führte. „Da kann was Tolles daraus werden, aber heute habt ihr nicht euren größten Tag gehabt“, sagte die ehemalige Bundestrainerin der Ponydressurreiter, Conny Endres, die alle Ritte am Finaltag ausführlich öffentlich kommentierte und den Teilnehmern zudem wertvolle Tipps für die weitere Ausbildung mit auf den Weg gab.
Mit etwas Abstand auf dem Bronzerang landete die erst elfjährige Emma Sophie Dankenbring (Kirchlinteln) mit der zwölfjährigen Stute Bali vM (v. Beckenbauer). Auch dieses Paar kam im Finale nicht ganz an das Vortagesergebnis heran. Dort hatten sie mit einer glatten 8,0 das Viereck als Zweite verlassen. „Sie hatte heute nicht ganz so viel 'Sprit im Tank' wie gestern“, begann Endres ihren Kommentar. Zwar gefiel erneut die gute Sitzgrundlage der Reiterin, allerdings zog die Stute nicht so wie in der ersten Prüfung und wirkte insgesamt nicht ganz so losgelassen. 7,3 lautete das Urteil der Richter: Endstand 15,3 Punkte.
Auf Rang vier ritt die Fehmaranerin Lilly Elisabeth Marquard mit Dobby (7,4 und 7,8), die sich am zweiten Tag nochmals steigern konnte und durch feines und konzentriertes Reiten, gute Linien sowie eine korrekte und aktives Einwirkung auffiel. Platz fünf ging an an Matilda Buchbach aus Weinsberg, die ihr Pony Gerne Gross VHD mit viel Übersicht vorstellte (Wertnoten 7,7 und 7,5). Die zweite Teilnehmerin aus dem PSV Hannover, Leni Peper mit Grenzhoehes Don Chillo, belegte Platz 16 und Platz 18 (jeweils 6,40).
„Das Bundesnachwuchschampionat wurde in diesem Jahr seinem Namen ganz besonders gerecht. Es waren erfreulich viele ganz junge Kinder am Start, die schon durch gutes und feines Reiten aufgefallen sind, mit auch noch recht jungen Ponys. Wichtig ist, dass man ihnen jetzt entsprechend Zeit lässt, sich weiterzuentwickeln und nicht auf Teufel komm‘ raus versucht, in FEI-Prüfungen zu starten. Wenn sie da in Ruhe hineinwachsen, kann man sich viele davon später auch auf dem großen Viereck vorstellen“, fasste Conny Endres ihren Gesamteindruck zusammen.
Diese Meinung teilt auch Bundestrainerin Caroline Roost: "Wenn man sich nur die Noten anschaut, gab es vielleicht schon auffälligere Nachwuchschampionate, aber dann waren es meist ältere Kinder. Wir stellen fest, dass sich die Veranstaltung verjüngt und es ist beeindruckend, mit welcher Qualität die Kinder die gestellten Aufgaben bereits erfüllen. Und das auf einer Bundesveranstaltung, was ja eine besondere Herausforderung darstellt. Erfreulich war die breite Basis, die wir hier gesehen haben mit vielen neuen Gesichtern, gerade in den vorderen Reihen. Für alle gilt jetzt, weiter Erfahrung und Routine zu sammeln." fn-press/Hb, Foto (Archiv HA.LT 2024): Pantel