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Paris 2024: Deutschland gewinnt Team-Gold in der Dressur

Bei den Olympischen Spielen in Paris haben sich die Reiter die zweite Goldmedaille gesichert. Nach Gold für Michael Jung in der Vielseitigkeit, stand auch das deutsche Dressurteam ganz oben auf dem Treppchen. Am Ende wurde es allerdings knapp. Gerade einmal 0,121 Punkte trennten Frederic Wandres (Hagen a.T.W.) mit Bluetooth OLD und Isabell Werth (Rheinberg) mit Wendy und Schlussreiterin Jessica von Bredow-Werndl (Aubenhausen) mit TSF Dalera BB (235,790 Punkte) von den zweitplatzierten Dänen (235,669 Punkte). Die Bronzemedaille ging nach Großbritannien (232,492 Punkte).

Mit der Goldmedaille schreibt Isabell Werth darüber hinaus Geschichte. Denn sie zieht damit nicht nur mit Birgit Fischer gleich, die bislang mit acht Goldmedaillen die erfolgreichste Olympionikin war, sondern überrundet diese, da sie eine Silbermedaille mehr gewonnen hat als die Kanutin. „Das tut sich nicht viel, die ein oder andere Medaille mehr. Wir haben, glaube ich, beide echt was hingekriegt“, so Werths erste Reaktion.

"Es fühlt sich noch etwas unrealistisch an in diesem Moment, aber ich bin unheimlich stolz auf meine Reiterinnen und Freddy. Ganz, ganz toll! Ich hatte ein bisschen Schnappatmung während Jessis Prüfung. Aber sie hat es super zu Ende gebracht, hat die Nerven behalten. Dalera wollte angaloppieren, Jessi hat sie pariert und dann dauerte es ein bisschen bis sie in die Piaffe kam. Aber ansonsten war sie überragend. Jeder hatte so eine Kleinigkeit drin - Isabell hat einen Einerwechsel auf der Mittellinie nicht ganz durchgesprungen, Freddy einmal leicht umgesetzt in der Rechts-Pirouette. Gott sei Dank hat Bluetooth wieder die richtige Koordination gefunden. Ansonsten, alle drei sind ganz toll geritten. Ja es hat knapp, knapp, knapp, knapp gereicht. Hurra!"´, zog Bundestrainerin Monica Theodoresu Bilanz.

Gestartet wurde in drei Blöcken à zehn Teamreiter und in umgekehrter Reihenfolge der Ergebnisse aus dem Grand Prix. Da Deutschland hier das Ranking mit 237,546 Punkten vor Dänemark (235,73) und Großbritannien (231,196) angeführt hat, starteten die deutschen Paare jeweils als Letzte ihrer Gruppe. Die Punkte wurden allerdings nicht mitgenommen, es ging wieder bei null los.

Der Tag im  Rückblick:
15:42 Uhr:
Geschafft! Mit ihrem Ergebnis von 81,216 Prozent setzte die dritte dänische Teamreiterin Catherine Laudrup-Dufour mit Freestyle die Deutschen zwar noch einmal richtig unter Druck, doch Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera gaben alles und kämpften bis zum Schluss. Nach einem verpatzten Übergang vom Schritt in die Piaffe wurde es jedoch sehr knapp. Die beiden konnten aber noch einmal aufholen und am Ende reichten 79,954 Prozent gerade soeben aus, um Deutschland die Goldmedaille zu bescheren.
"Man kriegt das mit, aber das ist in dem Moment nicht mehr im Kopf. In dem Moment geht es nur um das Hier und Jetzt und darum, das abzuliefern, was abzuliefern geht", erklärte Jessica von Bredow-Werndl, wie sie mit dem Ergebnis der Dänin umgegangen war und berichtete weiter: "Wir hatten leider ein wahnsinnig großes Missverständnis, einmal im Übergang (vom Schritt zur Piaffe), das war extrem teuer, weil das zwischen zwei Lektionen war, die doppelt zählen. Aber, oh, diesen Krimi wollte ich nicht, muss ich zugeben. Ich hätte es gerne ein bisschen unspannender gemacht. Aber jetzt kann keiner mehr sagen, Dressurreiten sei langweilig!" Nach der kleinen Panne sei alles wieder nach Plan gelaufen: "Es ist halt so, wir sind Lebewesen, Dalera ist auch nur ein Mensch und es hat einfach einen Beinsalat gegeben und danach war wieder alles in Ordnung.“
Isabell Werth schilderte, wie sie es den letzten Ritt von außen erlebt hatte: "Ich dachte, oh, es reicht nicht, es reicht nicht! Ach, es ist super! Wunderbar! Ich glaube, es hat noch nie eine knappere Entscheidung gegeben in einer Mannschafts-Entscheidung. Es ist mega, super! Wir haben super zusammengehalten und jeder hat jeden Punkt dem anderen gegönnt und wir haben echt gezittert bis zum Ende. Mein Gott, war das spannend!!" 
Frederic Wandres gestand später: Wir sind beim Halten und Grüßen rausgelaufen und haben uns schon eigentlich mit der Silbermedaille angefreundet, zumindest für 30 Sekunden. Bis dann der Jubel irgendwie aufkam.

Tags: Dressur, Olympische Spiele, Paris, Mannschaftsgold

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