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Voltigieren: Diana Harwardt und Peter Künne sind Weltmeister

Am vorletzten Wettkampftag der Welt- und Nachwuchseuropameisterschaften im Voltigieren in Bern (Schweiz) konnten sich die deutschen Voltigierer weitere sieben Medaillen sichern. Gold ging an das Pas de Deux Diana Harwardt und Peter Künne. Silbermedaillen gewannen Lukas Heitmann (U18 Herren) und Alina Roß (Damen) in den Einzelkategorien. Darüber hinaus gab es Bronze für Alice Layher, Thomas Brüsewitz, Amari Santamaria Diaz (U18 Damen) sowie das Doppel Gisa Sternberg und Linda Otten

Für gleich zwei Medaillen, darunter auch die goldene, sorgten am vorletzten Wettkampftag die deutschen Doppelvoltigierer. Die in der Favoritenrolle angereisten deutschen Meister und Vize-Welt- und Europameister Diana Harwardt (Bernau) und Peter Künne (Berlin) konnten sich bereits im ersten Umlauf (8,666) mit deutlichem Abstand an die Spitze des Feldes mit zehn Paaren setzen. Im Finale konnten sie sich zusammen mit ihrem langjährigen Partner DSP Sir Laulau an der Longe von Andrea Harwardt nochmals steigern und erhielten eine Bewertung von 8,824. Dies führte zu einem finalen Punktestand von 8,761 und dem klaren Sieg vor den Schweizerinnen Zoe Maruccio und Syra Schmid, die den Wettkampf mit einer Wertnote von 8,491 abschlossen.

Die Bronzemedaille ging mit einer Gesamtwertung von 8,397 an Gisa Sternberg (Osterholz) und Linda Otten (Lilienthal), die zum ersten Mal Deutschland an einem Championat vertraten. Mit ihrem 20-jährigen Wallach Espresso longiert von Cornelia Ammermann zeigten sie nach ihrer ersten Weltmeisterschaft sehr zufrieden: “Wir hatten keine großen Erwartungen und wollten einfach schöne Runden zeigen, selbst zufrieden sein und es genießen. Das konnten wir, denn es hat sehr viel Spaß gemacht, in diese Halle einzulaufen und es war eine tolle Stimmung.”

WM Damen: Silber und Bronze für Einzelvoltigiererinnen
Im Einzelvoltigieren der Damen lief alles auf ein packendes Finale der Top Fünf hinaus, denn zwischen Platz eins und vier lagen nach Pflicht und Technikprogramm nur sechs Hundertstel.

Für die erste Medaille des Tages sorgte Alice Layher (Güglingen) zusammen mit ihrer Schwester und Longenführerin Helen Layher und ihrem 13-jährigen Schimmel Lambic van Strokappeleken. Nach der Pflicht lag die 22-Jährige, die zum ersten Mal bei den Senioren am Start war, bereits auf Platz vier (8,178) und konnte sich vor allem mit dem besten Technikprogramm mit sehr guter Ausführung der Elemente behaupten (8,395). Die starke Kürwertung von 8,806 verhalf ihr zu einem Gesamtergebnis von 8,546 und der Bronzemedaille.

Auch die Silbermedaille ging nach Deutschland: Für Alina Roß (Userin) war es nach ihrem Erfolg in Flyinge 2022 die zweite Medaille, die die 23-Jährige bei den Senioren gewinnen konnte. Nach der Pflicht (8,323) lag sie noch auf Rang drei, konnte sich aber durch ein exzellentes Technikprogramm mit hohen Schwierigkeiten zwischen den technischen Übungen bereits auf den zweiten Platz vorkämpfen. Mit einer präzise geturnten und sehr ausdrucksstarken Kür zum Thema “Zombie”, die mit 8,930 Punkten belohnt wurde, und auch dank ihres zuverlässigen Oldenburgers Baron R an der Longe von Vater Volker Roß, konnte sie ein finales Ergebnis von 8,635 erreichen.

Gold ging mit einer Wertnote von 8,786 an die Österreicherin Eva Nagiller, die drei starke Umläufe zeigte und das, obwohl sie nach der Verfassungsprüfung kurzfristig auf das polnische Pferd Bastion (Longenführer: Tomasz Ogonowski) ausweichen musste.

Kathrin Meyer, die in einer Favoritenrolle in der Damenkonkurrenz nach Bern gereist war, konnte nicht an den Start gehen, da ihr Pferd San Classico S OLD nicht “fit to compete” war. Für sie sprang Reservistin Annemie Szemes ein. Allerdings zeigte sich ihr elfjähriger Wallach Rubinio mit Nina Vorberg an der Longe zu Beginn ihrer Pflicht am Mittwoch durch etwas irritiert, fiel kurz in den Trab und sie konnte nicht ganz ihre Leistung abrufen (Wertnote 7,357). Durch ein gutes Technikprogramm (7,594) und eine starke finale Kür (8,541) konnte die 22-Jährige aber einige Plätze gut machen und beendete ihr erstes Senior-Championat sich mit einem Endergebnis von 8,008 auf Platz neun.

WM Herren: Bronze für Thomas Brüsewitz
Auch die Herren machten es im Finale der Senioren spannend. Goldmedaillengewinner und Favorit Quentin Jabet aus Frankreich hatte bereits vorgelegt und befand sich nach Pflicht und Technik auf dem Weg zum erneuten Sieg. Sein Landsmann Theo Gardies konnte ihn jedoch mit der besten Kür überholen und sich den Gesamtsieg und somit die Goldmedaille sichern (8,881). Jabet wurde mit der Endnote 8,851 Zweiter.

Die Bronzemedaille sicherte sich Thomas Brüsewitz (Köln) mit drei souveränen Durchgängen. Mit William II Z, vorgestellt von Maik Husmann, konnte er sich eine Punktzahl von 8,636 erturnen. Jannik Heiland aus Wulfsen, der sich im Mai verletzt und danach zurückgekämpft hatte, landete zusammen mit seinem Verlasspferd Dark Beluga und Longenführerin Barbara Rosiny mit einem Endergebnis von 8,548 auf Rang fünf. Julian Wilfling (Untermeiningen) sicherte sich auch seinen Platz unter den Top 10. Gemeinsam mit dem 13-jährigen Westfalen Aragorn und Alexander Zebrak konnte er sich eine Gesamtwertung von 8,073 erturnen: Rang neun.

EM U18-Damen: Bronze für . Amari Santamaria Diaz
Auch bei den U18-Europameisterschaften stand der vorletzte Wettkampftag im Zeichen der Einzelvoltigierer. Amari Santamaria Diaz (Userin) konnte sich bei ihrer ersten Championatsteilnahme die Bronzemedaille sichern. Nach einer sauberen Pflicht lag die 13-Jährige mit einer Note von 7,897 bereits auf dem zweiten Platz. Die erste Kür, bewertet mit 8,040 warf sie zunächst etwas zurück. Im zweiten Kürumlauf (8,593) konnte sie sich jedoch enorm steigern und eine Gesamtwertung von 8,280 erzielen. Die amtierende Deutsche Meisterin der Junioren voltigierte auf ihrem Lewitzerpony und wurde longiert von Hauke Thümmler.

Rang vier erturnte sich Johanna Timm (Wentorf) in ihrer letzten Saison als Juniorin. Nach einer souveränen Pflicht, die mit 7,658 und Platz fünf belohnt wurde, erlangte sie zusammen mit dem Pferd Corazon Gran vorgestellt von Benita Julia Golze eine Gesamtpunktzahl von 8,191. Die dritte deutsche Juniorvoltigiererin Laura Seemüller aus Bad Wörishofen verpasste den Einzug ins Finale. Sie beendete die EM auf Platz 22. 

Ungeschlagen in allen drei Umläufen war die Dänin Josephine Vedel Sondergaard Nielsen, die bereits im Vorjahr bei den Weltmeisterschaften im schwedischen Flyinge die Silbermedaille gewonnen hatte. Mit einer starken Pflicht und einer turnerisch sehr präzisen Kür setzte sie sich mit einem Endergebnis von 8,902 deutlich von der Konkurrenz ab. Der zweite Platz und somit die Silbermedaille ging mit 8,329 Punkten an Mara Hofer (Schweiz), die sich vor allem mit der zweitbesten Kür am Samstag beweisen konnte. 

EM U18 Herren: Heitmann verteidigt Silber
In der Herrenkonkurrenz gewann Lukas Heitmann, der bereits in Flyinge im Vorjahr Vize-Weltmeister wurde, erneut die Silbermedaille. Nach Platz drei in der Pflicht (7,997) beeindruckte der 15-jährige Hamburger in seiner ersten Kür mit hohen Schwierigkeiten, seiner Beweglichkeit und der Kreativität in der Abfolge der Übungen (8,415). Mit dem 14-jährigen Wallach Cleiner Onkel T, longiert von Sven Henze, voltigierte er sich zu einer Endwertnote von 8,177.

Gold ging an Sam dos Santos aus den Niederlanden, der als Favorit in den Wettkampf gestartet war und mit einem Endergebnis von 8,490 überzeugen konnte. Rang drei konnte sich der Pole Jakub Roguski sichern (8,115).

Fabio Ring (Bergisch Gladbach) ging mit dem 13-jährigen Schimmelwallach Max an der Longe von Sarah Kauss an den Start. Der 16-Jährige landete bei seiner ersten Teilnahme an Europameisterschaften auf dem 10. Platz (7,558). fn-press/C. Christmann (Vaulting World)

Tags: Voltigieren, Weltmeisterschaften

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