CHIO Aachen Voltigieren: Juniorteam Fredenbeck gelingt Sensation
Am finalen Tag der Voltigierwettbewerbe beim CHIO Aachen in der Albert-Vahle-Halle setzte sich das Team Deutschland II (Mannschaft Fredenbeck, Alice Layher und Alina Roß) im Nationenpreis mit 25,461 Punkten durch. Deutschland I (Team NORKA des VV Köln-Dünnwald, Thomas Brüsewitz, Annemie Szemes) folgte mit 24,914 Punkten auf dem zweiten Platz. Im Pas-de-Deux gewannen Diana Harwardt und Peter Künne mit Abstand (8,825). Seit 2017 ist Deutschland im Nationenpreis des CVIO Aachen ungeschlagen.
Auch in diesem Jahr waren wieder zwei Teams aus Deutschland am Start und machten es besonders spannend. Zunächst ging Deutschland II an den Start, bestehend aus Alice Layher (Güglingen), Alina Roß (Userin) und dem Juniorteam aus Fredenbeck. Layher, die bereits am Vortag den zweiten Platz in der Einzeldamenkonkurrenz belegt hatte, zeigte eine tolle Leistung, die einzig und allein von einem kleinen Buckler ihres Schimmels Lambic van Strokappeleken (Longenführerin: Helen Layher) getrübt wurde. Sie legte mit einer Wertnote von 8,223 vor. Alina Roß konnte ihre Leistung vom Samstag steigern und erturnte sich mit ihrer Zombie-Kür ein Endergebnis von 8,503. Die Vize-Europameisterin 2023 ging mit ihrem 14-jährigen Wallach Baron R und Vater Volker Roß an den Start.
Die Halle bebte, als die U18-Voltigierer aus Fredenbeck einliefen und ihre vom Videospiel-Serie Assasin's Creed inspirierte Kür zeigten. An der Longe von Gesa Bühring, die den 15-jährigen Fuchswallach Capitain Claus vorstellte, gelang es ihnen, ihr Ergebnis aus der Kür am Samstag (Wertnote: 8,565) nochmals zu übertreffen. Sie schlossen den Wettkampf mit einer Kürnote von 8,735 ab.
Den Auftakt für Team Deutschland I, das als Favorit in den Wettkampf gestartet war, machte Thomas Brüsewitz (Köln) mit seiner Kür zum Song „Dangerous“ von Michael Jackson. Diese konnte er auf William II Z longiert von Maik Husmann nochmal flüssiger und ausdrucksstärker als in der Einzelprüfung am Samstag zeigen, was mit 8,699 Punkten belohnt wurde. Danach folgte die 22-jährige Annemie Szemes (Baiersdorf), die leider etwas Pech mit ihrem Pferd Rubinio an der Longe von Nina Vorberg hatte und einen Sturz verbuchen musste. Dies führte zu einem Kürergebnis von 7,479. Danach griff das Team NORKA des VV Köln-Dünnwald an, welches die letzten zwei Jahre sowohl in der in Gruppenwertung als auch im Nationenpreis siegreich war. Nach einer sehr guten Leistung, bewertet mit einer 8,736, die allerdings nicht ganz an die Kür von Samstag heranreichte, lagen sie nur ein Tausendstel vor dem Juniorteam Fredenbeck (8,735). Das reichte in diesem Jahr nicht für Rang eins.
Stattdessen siegte überraschend das Team Deutschland II und machte die Sensation komplett: Die Fredenbecker Voltigiererinnen und Voltigierer konnten bereits drei Mal mit ihrem Seniorteam die Teamwertung gewinnen und zweimal auch den Nationenpreis für sich entscheiden. In diesem Jahr bdehaupteten sie sich mit ihrem Juniorteam schon im Gruppenwettbewerb (2. Platz/7,983) und schrieben darüber hinaus Geschichte als erstes Juniorteam, das in Aachen den Nationenpreis gewinnt.
Pas de deux: Klarer Sieg für Harwardt/Künne
Die erste Entscheidung des finalen CHIO-Tages fiel im Pas de deux. Hier kam niemand an den amtierenden Europameistern und Silbermedaillengewinnern der WM 2022 vorbei. Nach einem starken ersten Umlauf lagen Diana Harwardt (Bernau) und Peter Künne (Berlin) bereits am Samstag in Führung und konnten diese auch im Finaldurchgang erhalten. Ihr Pferd DSP Sir Laulau, liebevoll Lausi genannt, wurde longiert von Andrea Harwardt. Belohnt wurde das Paar mit einer Tageswertung von 8,891.
Gisa Sternberg (Osterholz) und Linda Otten (Lilienthal), die zum ersten Mal in Aachen am Start waren, sicherten sich in beiden Umläufen Rang zwei mit einer Gesamtnote von 8,112. Die beiden voltigierten auf Espresso an der Longe von Cornelia Ammermann und fassten ihr „Aachen-Erlebnis“ wie folgt zusammen: „Als wir von der Nominierung für Aachen erfahren haben, ist für uns ein Traum in Erfüllung gegangen. Es war überwältigend hier einzulaufen und es hat richtig Spaß gemacht, bei dieser Atmosphäre zu turnen.“
Hinter einem Pas de deux aus Österreich (Emily Scherer/Valentin Schmid) reihten sich Adele Schröder und Sophie Wegener ein, die ebenso wie ihr CHIO-Debüt feierten. Zusammen mit ihrem Fuchs Hendrix und Antje Döhnert an der Longe erturnten sie ein Endergebnis von 7,795.
Die Wettkämpfe in Aachen waren die letzte Sichtung für die Einzel- und Doppelvoltigierer hinsichtlich der Weltmeisterschaft der Senioren im Juli (Bern/Schweiz). Das Team NORKA des VV Köln-Dünnwald war bereits im Vorhinein gesetzt, die weiteren Entscheidungen wurden im Verlauf des Turniers getroffen. fn-press/C. Christmann (Vaulting World)