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DJM Luhmühlen: Bronze für Garlichs und Dalecki

Die Deutschen Jugendmeisterschaften in der Vielseitigkeit in Luhmühlen sind in entschieden: Die neuen und alten Meister der Jungen Reiter (U21) heißen Kaya Thomsen und Cool Charly Blue. In der Altersklasse Junioren sicherten sich Jona Sofie Schnier und Rieemaars Finnegan die schwarz-rot-goldene Schärpe. Matti Garlichs und Isabel Kristin Dalecki holten jeweils für den PSV Hannover Bronze.

Kaya Thomsen und Cool Charly Blue erwiesen sich als verdiente Sieger. Als einzige Teilnehmer beendeten die amtierenden Vizeeuropameister die lange Drei-Sterne-Prüfung (CCI3*-L) mit ihrem Dressurergebnis. Weder im Gelände, noch im abschließenden Springen kamen weitere Strafpunkte hinzu. Endstand: 29,9 Minuspunkte. „Ich bin einfach so dankbar, ein so tolles Pferd reiten zu dürfen. Er kommt hier rein und gibt alles. Wenn ich es nicht vermassele, ist er einfach der Beste“, sagte die Tochter von Bundestrainer Peter Thomsen, die in Warendorf eine Ausbildung zur Pferdewirtin absolviert. In der Dressur sei er allerdings zwischendurch noch etwas „wild“ gewesen. „Das geht noch besser. Im Gelände ging er wie an der Schnur gezogen. Er war ganz auf Spur, es fühlte sich an wie so ein A-Stilgelände. Er macht es mir so einfach. Und heute im Springen fühlte sich total fit an, war ganz auf meiner Seite“, fasste Kaya Thomsen ihre Eindrücke des Wochenendes zusammen.

Ein Paar hätte die Thomsens Titelverteidigung noch verhindern können: Isabella von Roeder und ihr Oldenburger Bob. Die beiden lieferten die beste Dressur ab und blieben im Gelände ohne Zeit- und Hindernisfehler. Im Jahr zuvor bei der EM hatten sie im Parcours – bei ähnlicher Ausgangsanlage – ihre Medaillenchance allerdings verspielt. Jetzt in Luhmühlen klapperte es zwar ein, zwei Mal, aber nur einmal fielen auch die Stangen. 30,4 Minuspunkte - Silber! „Ich weiß ja, dass er es kann, wenn ich es umsetze. Und das hat ja jetzt auch ganz gut geklappt. Ich so unfassbar stolz, hier wieder reiten zu dürfen. Luhmühlen ist einfach toll“, sagte von Roeder. Für die 20-jährige Frankfurterin ist der Start in der Westergellerser Heide inzwischen eine Art Heimspiel, denn sie studiert in Hannover Tiermedizin und ihr Pferd steht im Stall von Andreas Dibowski in Döhle.

Nach heftigen Regengüssen in der Nacht auf Sonntag gab es nur wenige Nullrunden im Parcours. Die Reiter ließen es ruhiger angehen und nahmen Zeitfehler in Kauf. Nur eine Sekunde zu viel war es bei Isabel Kristin Dalecki und Caruso JH. Auch im Gelände hatte das Paar knapp die Optimalzeit verfehlt. „Eigentlich hatte ich die Erwartung, null und in die Zeit zu reiten, aber es ist besser, lieber etwas auf sicher zu gehen, gerade bei so einem großen Turnier – und es waren ja nur acht Sekunden“, sagte die 19-jährige Hamburgerin, die nach einjähriger Pause ihre zweite Deutsche Meisterschaft in Luhmühlen bestritt („Ich war letztes Jahr schon Junge Reiterin, zu dem Zeitpunkt hatte ich die Qualifikation noch nicht und es hat auch nicht so funktioniert. Deshalb sind wir erst einmal einen Schritt zurückgegangen“). Mit 35,5 Minuspunkten sicherte sich Dalecki Bronze vor der Juniorenmeisterin des Vorjahres, Emely Kurbel (Rüsselsheim) mit Entertain You (36,6). 

Mit nur sieben Paaren war das Starterfeld bei den Jungen Reitern so klein wie selten zuvor. „Die Starterzahl ändern sich immer in Wellen. Wir hatten zuletzt starke Junge-Reiter-Jahrgänge, von denn jetzt viele rausgewachsen sind. Umgekehrt sind noch nicht alle, die jetzt aus dem Juniorenalter nachgerückt sind, den Aufgaben auf Drei-Sterne-Niveau gewachsen“, so der zuständige Bundestrainer Frank Ostholt.

Junioren: Schnier vor Busch und Garlichs 


Etwas stärker als im vergangenen Jahr war die Altersklasse Junioren vertreten, die im Rahmen eines CCI2*-S ihren Meister ermittelten. Unter ihnen auch etliche neue Gesichter. Zu diesen zählte auch Jona Sofie Schnier aus Ganderkesee. Was ihr bereits bei ihrer ersten Goldenen Schärpe gelungen war, konnte sie nun als Juniorin wiederholen: Sie sicherte sich auf Anhieb den Sieg. Allergings sei sie ohne besondere Erwartungen angereist. „Es ist unglaublich“, sagte die 17-Jährige, die aus dem Stall von Sandra Auffarth kommt und über diese auch zum Vielseitigkeitsreiten gekommen ist, nach ihrem Erfolg. „Es ist meine erste Deutsche Meisterschaft und überhaupt erst meine Zwei-Sterne-Prüfung.“ Zu einer guten Dressur, gesellte sich eine der schnellsten Nullrunden im Gelände. Zuletzt gelang ihr und ihrem „Dressurpferd“ Rieemaars Finnegan (v. Floriscount – Don Bosco) auch ein abwurffreies Springen – „das zweite in diesem Jahr“ –, allerdings mit wenigen Zeitfehlern. Endstand: 31,5 Minuspunkte.

Bei den Junioren ging es im Springen ähnlich zu wie später bei den Jungen Reitern. In diesem Fall war es Hannah Busch, die mit einem Abwurf am zweitletzten Hindernis die Chance auf den Titel verspielte. Bis dahin hatte es so ausgesehen, also könnte der nach Dressur und Geläde führenden Schwalmstädterin und ihrer Crystall-Annabell eine Nullrunde im Parcours gelingen - die zweite in dieser Prüfung überhaupt. So aber kamen vier Strafpunkte hinzu: 32,9 Minuspunkte. „Naja, ein Fehler, das ist okay. Ich bin mehr als glücklich“, freute sich die 18-Jährige über ihre Silbermedaille und sagte über ihr Pferd: „Sie hat das insgesamt so toll gemacht, also das war richtig richtig cool.“

Etwas Pech hatte auch die Hamburgerin Ella Krueger, der mit ihrem Vollblüter Königsblauer xx gleich zwei Abwürfe im Springen unterliefen. Sie fiel damit vom dritten auf Platz sieben zurück. Stattdessen rückte Matti Garlichs aus Salzhausen auf Podium. Der Vorjahres-Zweite war im ersten Moment dennoch kurz enttäuscht, denn auch er und sein Ludwig mussten sich einen Abwurf ankreiden lassen. Ohne diesen hätte es am Ende sogar zum Sieg gereicht. „Ich bin trotzdem glücklich, dass wir unsere Leistung übers Wochenende so bringen konnten. Ein Fehler kann immer passieren, daher freue ich mich jetzt auch über die Bronzemedaille“, sagte Garlichs. Sein Endstand: 33,7.

Wie gewöhnlich waren auch in dieser Junioren-Meisterchaft überwiegend Reiterinnen vertreten. Unter den 38 Teilnehmern waren allerdings auch neun junge Männer, von denen sich vier unter den ersten Zehn behaupten konnten. Auf Garlichs folgte Mathis Huisinga (Weener) mit Carlotta auf Platz vier, Friedrich Quast (Bruchhausen-Vilsen) mit Lanciano auf Platz fünf sowie der erst 15-jährige, auch im Vierkampf erfolgreiche Lukas Wilhelm Sühling (Borken) mit Allnightparty auf Platz neun. fn-press/Hb

Ergebnisse unter www.rechenstelle.de

Tags: Vielseitigkeit, Deutsche Jugendmeisterschaften, Junioren, Junge Reiter

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