CHIO Aachen Voltigieren: Sieg für Kathrin Meyer
Erster Entscheidungstag beim CHIO in Aachen: Und die neuen Sieger sind die aus dem Vorjahr. Der Sieg in der Teamwertung ging erneut an das Team NORKA Automation des VV Köln-Dünnwald mit einer beeindruckenden Vorstellung. Bei den Damen triumphierte Kathrin Meyer und in der Herrenkonkurrenz setzte sich Quentin Jabet aus Frankreich durch.
Auch bei den Doppelvoltigierern sieht der Zwischenstand aus wie im letzten Jahr: Diana Harwardt und Peter Künne setzten sich an die Spitze.
Der CHIO Aachen feiert in diesem Jahr sein 100-jähriges Bestehen und, wie es seit der Integration der Disziplin 2006 Tradition ist, begann das Turnier auch an diesem Wochenende wieder mit den Voltigierwettkämpfen in der Albert-Vahle-Halle. Diese war bereits am Freitagnachmittag gut gefüllt und am Samstag komplett ausverkauft.
Den ersten Triumph des CHIO Aachen 2024 sicherte sich die Mannschaft NORKA Automation des VV Köln-Dünnwald, die damit ihren Vorjahres-Sieg erfolgreich wiederholte – weiterhin in verletzungsbedingt anderer Zusammensetzung als Anfang des Jahres geplant. Die Mannschaft aus dem Rheinland startete mit Ecuador, longiert von Alexandra Knauf, und überzeugte bereits am Freitag mit einem ersten Platz in der Pflicht (7,806). Am Samstag beeindruckten sie mit ihrer Kür, an der sie nach dem zweiten Platz beim CVI Lier nochmals gearbeitet hatten. Dies wurde mit einer Wertnote von 8,861 (Gesamtergebnis: 8,439) belohnt, womit die Kölner erneut gezeigt haben, dass sie mehr als bereit sind, um die deutschen Farben bei der Weltmeisterschaft in zwei Wochen in Bern zu vertreten.
Dahinter reihte sich das Juniorteam aus Fredenbeck ein, welches sich mit einer anspruchsvollen und sauber geturnten Kür vom dritten Platz nach der Pflicht vor das Team Bietenholz aus der Schweiz (Endnote: 7,711) schieben konnte. Mit ihrem Pferd Capitain Claus an der Longe von Gesa Bührig konnte die Mannschaft sich definitiv mit den Seniorteams messen und zeigte sich sichtlich mit der Gesamtnote 7,983 zufrieden. Trainer Malte Möller fasste das Turnier wie folgt zusammen: “Gesa, das gesamte Team und ich sind sehr sehr zufrieden. Das Team hat das heute super gemacht, ich hätte mir nicht Besseres wünschen können, vor allem nach dem etwas durchwachsenen Start beim Preis der Besten. Ich bin richtig stolz! Und bin sehr guter Dinge, dass wir diese Motivation, die wir hier in Aachen gesammelt haben, mitnehmen ins Training die nächsten zwei Wochen und dann in Bern auf Angriff gehen.”
In den nächsten zwei Wochen werden sie nochmal an die Feinheiten gehen und sich auf die Kürchoreografie fokussieren, um optimal auf die Europameisterschaft der Junioren in Bern vorbereitet zu sein. “Wir haben schon viel in den deutschen Pflichttrikots trainiert. Den CHIO Aachen als Generalprobe nutzen zu können, ist natürlich der Wahnsinn. Und wer hier besteht, hat auf jeden Fall schon Großes geleistet”, so Möller, der 2021 in Aachen schon selbst siegreich mit dem Team aus Fredenbeck war.
Mit dem Team des RFZV St. Hubertus Herne, welches sich auf Rang sechs einordnete (Wertnote: 7,297), waren in diesem Jahr sogar drei deutsche Teams am Start.
Damen: Meyer gewinnt vor Layher
In der Damenkonkurrenz blieb es bis zum Ende spannend. Den Gesamtsieg konnte sich die Titelverteidigerin und World Cup Siegerin Kathrin Meyer aus Hamburg (Endnote: 8,603) sichern. Obwohl sie gesundheitlich etwas angeschlagen war, zeigte sie eine tolle Leistung. Mit ihrem bewährten Pferd San Classico S OLD an der Longe ihrer Mutter Dr. Sonja Meyer lag sie nach der Pflicht vorne, musste sich jedoch im Technikprogramm Alice Layher, die zum ersten Mal in Aachen am Start war, geschlagen geben. So trennten die beiden vor der Kür nur 0,028 Zähler. U-21 Welt- und Europameistern Alice Layher (Güglingen) startete beeindruckend in ihre Kür, büßte unter anderem aber Punkte beim unglücklichen Abgang ein. Zusammen mit ihrem Schimmel Lambic van Strokappeleken an der Longe von Schwester Helen Layher erturnte sie sich eine Wertnote von 8,483.
Knapp dahinter landete die Schweizerin Danielle Bürgi mit einer Gesamtnote von 8,434, die mit deutscher Unterstützung am Start war. Sie wurde longiert von Lisa Huber aus Schriesheim, die zusammen mit ihrem Pferd Bartelino und Lara Andew derzeit Teil des Juniorenkaders ist.
Die weiteren deutschen Damen reihten sich auf den darauffolgenden Plätzen ein: Annemie Szemes (Platz vier/8,325), Alina Roß (Platz fünf/8,263) und Hannah Steverding (Platz sechs/8,050).
Herren: Thomas Brüsewitz als bester Deutscher auf Platz zwei
Bei den Herren lag der Titelverteidiger Quentin Jabet aus Frankreich in allen Teilprüfungen vorne und setzte sich nach einer starken Kür mit einer Wertnote von 8,713 mit Abstand an die Spitze. Auch Jabet zählte auf deutsche Unterstützung. Er voltigiert in dieser Saison erneut auf Ronaldo 200 NRW an der Longe von Andrea Boe.
Mit seinem Ergebnis lag er vor dem vierfachen Aachen-Sieger Thomas Brüsewitz, der sich mit William II Z an der Longe von Maik Huesmann eine Wertnote von 8,447 erturnte. Nachdem der Wahlkölner nach Pflicht und Technik noch recht nah am Franzosen dran war, konnte er in der Kür nicht ganz seine gewünschte Leistung abrufen.
Platz drei in der Gesamtwertung ging an Julian Wilfling (Untermeitingen), der mit seinem Pferd Aragorn und Alexander Zebrak antrat. Der 29-Jährige konnte sich mit einer tollen Kür, die ihm mit einer Note von 8,481 die zweithöchste Punktzahl einbrachte, in der Endwertung um einige Plätze nach vorne kämpfen (8,171).
Dicht dahinter folgte Leon Hüsgen aus Neuss, der nicht mit seinem Partner Diamond Sky, genannt Manni, unterwegs war. Er wechselte für dieses Turnier auf den Fuchs Cairo, longiert von Claudia Döller-Ossenberg-Engels, und schloss den Wettkampf mit einer Wertnote von 8,124 ab.
Jannik Heiland (Wulfsen), der sich vor sechs Wochen den Mittelfuß gebrochen hatte, kehrte mit seinem Verlasspferd Dark Beluga (Longenführerin: Barbara Rosiny) in Aachen zurück in den Zirkel, musste seine ausdrucksstarke Kür allerdings noch in abgespeckter Variante zeigen. Leider reichte es für den 32-jährigen, früheren Aachen-Sieger in diesem Jahr nicht, um ganz vorne mitzumischen (Endergebnis: 8,119).
Thorben Hoppe, ebenfalls aus Wulfsen, belegte Rang sieben. Mit seiner Kür zum Thema Hannibal Lecter voltigierte er gemeinsam mit deinem Pferd Herby und Longenführerin Nina Vorberg zu einem Endergebnis 7,489.
Der Sonntag beginnt um 10 Uhr mit der Entscheidung im Doppelvoltigieren. Ab 14 Uhr folgt der krönende Abschluss mit dem Nationenpreis, in dem sieben Teams aus fünf Nationen antreten. fn-press/Caro Christmann (vaulting-world)