Luhmühlen: Lübbeke und Aldinger beenden in den Top 20
Lara de Liederkerke-Meier ist Siegerin der Fünf-Sterne-Prüfung bei den Longines Luhmühlen Horse Trials. Dank eines fehlerfreien Springens konnte sich die erfahrene belgische Championatsreiterin vor drei britischen Topreitern an der Spitze platzieren. Für die Ehefrau des deutschen Vielseitigkeitsreiters und Parcourschefs Kai-Steffen Meier war es der erste Fünf-Sterne-Sieg mit diesem Pferd, der selbst gezogenen Schimmelstute Hooney d’Arville.
Sie konnte ihr Glück kaum fassen. Nach Dressur und Geländeritt war Lara de Liederkerke-Meier noch Dritte. Den abschließenden Parcours bewältigen sie und Hooney d’Arville fehlerfrei – anders als die beiden noch vor ihr rangierenden Paare. Als sie auf dem Vorbereitungsplatz davon erfuhr, flossen Freudentränen. Der Jubel war riesig. Hooney d’Arville ist die erste Tochter von Nooney Blue, mit der Lara de Liederkerke-Meier unter anderem die Weltmeisterschaften in Lexington 2010 bestritt. Das Ergebnis des Paares: 35,6 Minuspunkte.
Ebenfalls von den Fehlern der vor dem Springen noch führenden Britin Rosalind Canter, Doppelweltmeisterin von 2018, mit Izilot DHI profitierten ihre beiden Landsleute Tom McEwen mit CHF Cooliser (36,0 Minuspunkte) sowie die amtierende Weltmeisterin Yasmin Ingham mit Rehy DJ (26,9 Minuspunkte). Sie belegen die Plätze zwei und drei, Canter wurde mit ebenfalls 36,9 Minuspunkten (aber dem schlechteren Geländeergebnis) Vierte.
Auch wenn die beiden deutschen Reiter mit den vorderen Plätzen am Ende nichts zu tun hatten, waren beide mit ihrem Wochenende zufrieden. „Für mich ist definitiv ein Traum in Erfüllung gegangen und meine Debüt-Erwartungen wurden übertroffen. Das Pferd ist fit, wir fahren gesund nach Hause und wir haben heute auch im Springen nochmal gezeigt, dass wir dem gewachsen sind“, sagte Libussa Lübbeke. Die 23-jährige Reiterin aus Wingst hat ihre Ausbildung zur Pferdewirtin abgeschlossen, ist Sportsoldatin an der Bundeswehrsportschule in Warendorf und seit diesem Jahr Mitglied der Perspektivgruppe Vielseitigkeit. Sie und ihre selbst gezogene Hannoveraner Stute Caramia (v. Comte) begannen ihre Fünf-Sterne-Premiere mit 31,9 Minuspunkten in der Dressur. Im Gelände kam die Stute beim Einsprung des Coffins etwas an den Stange und löste das MIM-System aus – elf Strafpunkte – und kassierte im abschließenden Parcours einen Abwurf. Inklusive einiger Strafpunkte bedeutete das 70,9 Strafpunkte, Platz 19.
Einen Platz dahinter ordnete sich Nico Aldinger mit 71,7 Minuspunkten ein. Nach verbesserter Dressur, galoppierte sein Schimmel Timmo bis auf einen Vorbeiläufer am letzten Wasserhindernis wie an der Schnur gezogen durch den Kurs und kam mit einem Abwurf aus dem Parcours. „Es hat top angefangen und top aufgehört, nur der Mittelteil hat noch nicht so ganz funktioniert. Aber das ist halt in der Vielseitigkeit so, am Ende sind es fünf Disziplinen inklusive der beiden Verfassungsprüfungen“, fasste der 35-Jährige zusammen. „Heute sprang er fantastisch nach den elf Minuten Geländeritt gestern, fühlte sich toll an. Er machte einen leichten Fehler, das ist mal drin, aber ich super happy mit ihm und stolz auf ihn.“ Der 14-jährige Holsteiner (v. Timolino xx) ist bereits das dritte Pferd nach Tactic und Newell, das Aldinger bis zum höchsten Niveau ausgebildet hat. fn-press/Hb