Balve: Patrick Stühlmeyer ist Deutscher Meister im Springen
Krönender Höhepunkt der 40. Auflage des Longines Balve Optimum war die Deutsche Meisterschaft im Springreiten, die Patrick Stühlmeyer für sich entscheiden konnte. Die Silbermedaille ging an Cedric Wolf, Bronze sicherte sich Marion Stevens. Noch vor dem Finale konnte die Gastgeberin Rosalie von Landsberg-Velen gute Nachrichten verbreiten: Die Deutschen Meisterschaften Dressur, Springen und auch in der Para-Dressur bleiben auch weiterhin in Balve, der Vertrag mit der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) wurde bis 2030 verlängert.
"Das war natürlich ein großartiges Geschenk und ein großer Vertrauensbeweis auch in unser Team, in das, was wir hier organisieren, und in das, was wir jedes Jahr hier neu präsentieren. Und ich denke, wir bleiben nicht stehen, wir versuchen uns anzupassen, innovativ nach vorne zu denken. Wir verbessern die Anlage und wir versuchen sportliche Voraussetzungen zu schaffen, die einer deutschen Meisterschaft würdig sind. Von daher freuen wir uns natürlich ganz besonders, all das, was wir schon getan haben und in Zukunft auch noch tun möchten, in den nächsten sechs Jahren weiter ausführen zu dürfen“, sagte die Turnierchefin. Die nächsten Deutschen Meisterschaften in Balve finden vom 12. bis 15. Juni 2025 statt.
Im finalen Springen war Patrick Stühlmeyer (Steinfeld), 2013 und 2021 bereits Dritter der DM, der Einzige, der nach der ersten Wertungsprüfung und auch dem ersten Umlauf des Finales fehlerfrei war. Noch eine weitere Nullrunde – und sein erster Titel war ihm sicher. Stühlmeyer behielt die Nerven, sein Hengst Drako de Maugre überwand alle Hindernisse ein weiteres Mal fehlerfrei: Gold! Spannend war es jedoch schon. „Normalerweise habe ich damit keine Probleme. Aber ich muss zugeben, in der letzten Runde, da war schon richtig Druck bei mir“, sagte Stühlmeyer und resümierte: „Es war einfach eine unglaubliche Woche. Mein Pferd war von Tag eins an super drauf. Wie er das über die vier Runden durchgezogen hat ist unglaublich. Wir haben viel gearbeitet in den letzten Wochen und das sich das so ausgezahlt hat, macht mich unglaublich stolz.“ Den elfjährigen Kannan-Sohn Drako de Maugre entdeckte Stühlmeyers Arbeitgeber Paul Schockemöhle vor zwei Jahren in Frankreich. Stühlmeyer war selbst mit vor Ort, um ihn auszuprobieren. „Er ist ein sehr schlaues Pferd, sehr intelligent, macht nicht viel Spektakel am Sprung, aber weiß genau, wo die Stange hängt. Ich bin sehr dankbar, ihn reiten zu dürfen“, sagte Stühlmeyer, für den der Titelgewinn der „bislang größte Erfolg“ ist.
Beinahe wäre ein Stechen notwendig geworden, denn auch Cedric Wolf und der 14-jährige DSP-Wallach Chicitito (v. Crossfire) ließen auf dem Weg zur Meisterschaft alle Stangen liegen. In der ersten Wertungsprüfung war er allerdings einmal etwas zu langsam. Eine Sekunde beziehungsweise ein Strafpunkt bedeuteten die Silbermedaille für den 26-jährigen Buchholzer. „Einfach super beeindruckend“, findet der ehemalige Doppeleuropameister der Jungen Reiter die Meisterschaften in Balve. „Wir sind mit null Komma null Erwartungen hierhergefahren. Weil mein Pferd lange außer Gefecht war und im Januar das letzte Turnier hatte. Danach hier in Balve mit so viel Kraft und Power an den Start gehen zu können und dann zu so einem unglaublichen zweiten Platz zu kommen, macht mich sprachlos.“
Auf dem Bronzerang landeten mit einem DM-Endstand von vier Strafpunkten Mario Stevens und Starissa FRH als Sieger der Finalprüfung. Der 41-jährige Springreiter aus Molbergen, der bereits zweimal den Meistertitel, 2018 und 2022, gewinnen konnte und mit der Stakkato Gold-Tochter gerade erst in Hamburg und Rom erfolgreich war, gehörte in Balve zum Kreis der Favoriten. In der ersten Wertungsprüfung war dem Paar allerdings ein Abwurf unterlaufen. „Ich bin absolut zufrieden. Der Fehler war ein blöder Reiterfehler“, sagte er. „Aber das zweite Wertungsspringen zu gewinnen, war noch ein extra Bonus.“ fn-press/Hb