Maja Schnakenberg ist Bundesnachwuchs-Championesse Dressur
Aachen (fn-press). Eine Prüfung mit Pferdewechsel ist immer eine aufregende Sache – im Bundesnachwuchschampionat haben sich die drei jungen Finalistinnen dieser anspruchsvollen Aufgabe gestellt. Einen Platz auf dem Treppchen hatten sie schon sicher – die Frage war nur welchen. Am Ende hieß die strahlende Siegerin Maja Schnakenberg. Ihr gelangen sowohl auf ihrer Stute Donna Noblesse, als auch auf den Pferden ihrer Konkurrentinnen makellose Ritte. Auf Platz zwei landete Verena Lindinger vor Marie Gelbke.
Im Finale des Liselott-Rheinberger-Nachwuchsförderpreises konnten die besten drei Reiterinnen aus den vorausgegangenen Qualifikationen im Deutsche Bank Stadion zunächst auf ihren gewohnten Pferden einen guten Eindruck bei den Richtern hinterlassen. „Du hast die Sonne ins Viereck gebracht“, lobte Kommentator Ton de Ridder die erste Reiterin Maja Schnakenberg und ihre zehnjährige Stute Donna-Noblesse, die bereits in der ersten Runde in Führung gingen (Wertnote 8,8). Auch Marie Gelbke (Witten), der Gewinnerin der beiden Qualifikationsprüfungen, gelang mit ihrem Wallach Luzifer PK ein Auftakt nach Maß (8,6), ebenso wie Verena Lindinger (Deining) und ihrem neunjährigen Wallach Simply Red (8,3).
Dann wechselten die Reiter die Pferde: Marie Gelbke stieg in den Sattel von Donna-Noblesse. „Das war schon eine meisterliche Darbietung. Du hast da das Beste raus geholt, mit sehr viel Gefühl und einer feinen Einwirkung“, lobte de Ridder die 16-Jährige (8,7). Verena Lindinger gelang mit Lucifer PK und einer Wertnote von 8,0 ebenfalls eine gute Runde: „Du hast das prima gelöst und kannst stolz auf dich sein“, kommentierte de Ridder. Als letzte Reiterin des zweiten Durchgangs ritt die 14-jährige Maja Schnakenberg mit Simply Red ins Viereck ein und legte damit den Grundstein für ihren späteren Sieg: „Das war eine super geile Vorstellung“, versuchte Kommentator de Ridder den richtigen Ton für die jugendliche Reiter zu finden. Der Einschätzung entsprach auch die Note der Richter: 9,2 .
In der alles entscheidenden dritten Runde bekamen Verena Lindinger und Donna-Noblesse eine Wertnote von 8,2 für einen „sehr gefühlvollen Ritt“. Mit einer Note von insgesamt 24,5 gewann die 15-Jährige Silber. „Überlegenheit in allen Vorbereitungen und jeder Lektion“, bescheinigten die Richter anschließend Maja Schnakenberg mit Lucifer PK und vergaben eine 9,5 – eine sensationelle Note, die die 14-Jährige zur neuen Bundesnachwuchs-Championesse machten (Gesamtergebnis: 27,5) und den siebenjährigen Lucifer zum besten Pferd der Prüfung. Besonders nervös sei sie vor der Prüfung nicht gewesen, erklärte Schnakenberg hinterher: „Das geht, ich reite auch zu Hause verschiedene Pferde. Allerdings hat man hier nicht viel Zeit, um sich auf ein Pferd einzustellen.“
Warum de Ridder angekündigt hatte, dass der „Pferdewechsel immer eine spannende Geschichte“ ist, wurde beim letzten Starterpaar deutlich: Gelbke und Simply Red fanden einfach nicht zusammen. Die Reiterin blieb aber dennoch ruhig und lobte ihr Pferd nach dem Ritt ausgiebig: „Du hast das vom allerfeinsten gelöst“, erkannte dann auch de Ridder an, vom Publikum gab es Sonderapplaus. Die Richter mussten die Leistung dennoch mit einer 6,9 bewerten, für Marie Gelbke bedeutete das Ergebnis am Ende Platz drei (Gesamt: 24,2).
Die abschließende Ehrung der Sieger übernahm Bundesverteidigungsministerin Ursula von der Leyen, deren Tochter früher selbst schon einmal am Nachwuchsförderpreis teilngenommen hat. Siegerin Maja Schnakenberg war am Ende überglücklich: „Donna Noblesse ist sehr dominant, aber auch sehr fein“, sagte die Dörverderin, der die Stute seit einem Jahr zur Verfügung gestellt wird: „Ich habe mir vorgenommen hier ordentlich zu reiten, aber ich hätte nicht gedacht, dass wir hier gewinnen.“