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Hamburger Derby Dressur: Platz zwei für Emily Schirrmacher bei den Ponys

Zum ersten Mal hat das Deutsche Dressur-Derby einen österreichischen Sieger beziehungsweise eine Siegerin. Katharina Haas setzte sich im Pferdewechsel gegen die Konkurrenz durch und verwies den in Dänemark lebenden Deutschen Maik Kohlschmidt auf Platz zwei und Sarah Waldsperger aus Wentorf bei Hamburg auf Rang drei.

Der Pferdewechsel der drei besten Paare liefert seit vielen Jahren Diskussionsstoff. Er hat zwar Tradition und sorgte schon für ungemein spannende Entscheidungen, aber viele Dressurreiterinnen und -reiter scheuen es, ihre Pferde von der Konkurrenz reiten zu lassen. Nun wurde die Ausschreibung modifiziert, so dass diejenigen Aktiven, die in ihren Ländern in den Championatskadern geführt werden, sich entscheiden können, ob sie am Pferdewechsel teilnehmen möchten oder nicht. Bislang waren die besten drei Reiterinnen/ Reiter des Grand Prix automatisch fürs Derby auserkoren. Da in diesem Jahr die Olympischen Spiele anstehen, machten etliche Aktive aus dem Ausland von dieser Regelung Gebrauch, so auch die Siegerin im Grand Prix und Special, die Portugiesin Rita Ralao Duarte. Mit ihrem Lusitano Irao zählt sie zu den Olympia-Kandidaten. Vier weitere ausländische Gäste wollten ebenso ihre Pferde schonen, so dass die Grand Prix-Sechste, Katharina Haas aus Österreich, ins Dressur-Derby vorrücken konnte. Sie wusste ihre Chance zu nutzen.

Nach einem Sieg „roch“ es in der ersten Runde freilich nicht. Die 30-jährige Österreicherin erzielte im Sattel ihrer westfälischen Stute Let It Be NRW (v. Lissaro van de Helle) lediglich 67,5 Prozent. Höher punkten konnte sie mit den Pferden ihrer beiden deutschen Kollegen: Mit Maik Kohlschmidts dänischer Stute Passadena (v. Sir Lancelot) und Sarah Waldspergers Hannoveraner Stute Royal Dream (v. Royal Classic) gelangen zwei Durchgänge mit über 69 Prozent. In der Summe erreichte die Österreicherin, die in jungen Jahren an drei Nachwuchs-Europameisterschaften teilgenommen hatte, eine Prozentsumme von 205,6. Das war der klare Sieg vor Maik Kohlschmidt. Der 38-jährige Dressurausbilder, der beruflich immer mal wieder zwischen Deutschland und Dänemark pendelte, sammelte in den drei Runden belief die Prozentsumme von 202,2. Größere Probleme mit den fremden Pferden hatte Sarah Waldsperger. Ganz in der Nähe von Hamburg zuhause, gelang der 53-Jährigen zunächst auf ihrem eigenen Pferd, der Hannoveranerin Royal Dream, ein 68 Prozent-Ritt, aber mit Let It Be und Pasadena schlichen sich Fehler und Unstimmigkeiten ein. In der Summe erreichte Waldsperger 190,5 Punkte.

Nicht nur die Senioren kämpfen im Derby-Park um das Blaue Band, sondern auch die besten drei Reiterinnen und Reiter der Altersklasse U25 und Pony um den Sieg. Bei den bis 25-Jährigen erwies sich Leonie Ottmar aus Flensburg als erfolgreichste Reiterin. Nach drei Ritten hatte sie 201,527 Prozentsumme auf ihrem Konto. Dabei gelang ihr auf ihrem eigenen Pferd, dem Hannoveraner Wallach Don Horatio, nicht einmal das beste Ergebnis (69,974). Über 70 Prozent sprang sie mit dem niederländischen Wallach Falcon (70,579). Ihn hatte Leonie Sahm aus Marl mit nach Hamburg gebracht. das Paar wurde mit 70,5 Prozent bewertet, insgesamt hatte Leonie Salm nach drei Runden 204,71 Prozentsumme gesammelt – Platz zwei. Die Dritte im Bunde war Kim Burschik aus Iserlohn, die sich darüber freuen konnte, dass ihr Oldenburger Van Victorio als bestes Pferd geehrt wurde. Die Reiterin schloss das Dressur-Derby mit 194,816 Prozentsumme ab.

Schon seit vielen Jahren wetteifern die Ponys um den Derby-Sieg. Zwar kollidieren zeitlich häufig das Hamburger Turnier mit dem Nachwuchs-Meeting Preis der Besten in Warendorf, aber es fand sich dennoch ein ordentliches Feld. Jungen sind im Ponysport rar gesät, umso größer die Überraschung, dass der 14-jährige Mats Buck aus Mönchengladbach seinen beiden Mitstreiterinnen den Sieg vor der Nase wegschnappen konnte. Der Junge stellte das Deutsche Reitpony Dancing Sun HF vor. Die Stute brachte es auf 70,435 Prozent. Nach drei Ritten hatte die Führung übernommen (208,7), aber es war eine knappe Entscheidung, denn Emily Schirrmacher aus Elsdorf (Kreis Stade) saß ihm mit 208,55 Prozentsumme im Nacken. Ihr bester Ritt gelang nicht mit ihrem eigenen Pony Carlos, sondern mit Steendieks Morgenstern Dalei (71,8). Die Stute erzielte die höchste Note des gesamten Feldes, ihre Reiterin Ava Müller wurde mit 72,25 Prozent bewertet (gesamt 205,925, Platz drei), freute sich aber sehr, dass ihr Pony mit über fünf Prozent Vorsprung das Feld angeführt hatte. fn-press / hen

Tags: Dressur, Hamburger Derby, Emily Schirrmacher

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