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Sportjugend Niedersachsen: Wie nah ist zu nah?!

Sexualisierte Übergriffe unterschiedlicher Formen und Ausprägungen gehören zu den Alltagserfahrungen vieler Kinder und Jugendlicher. Das belegen sowohl die Safe Sport Studie als auch das SicherImSport Forschungsprojekt. Es gibt unter ihnen Betroffene wie auch Kinder und Jugendliche, die die Grenzen anderer überschreiten. Es gibt Mitwissende, Vertraute, Zeug*innen von Vorfällen. Da diese Übergriffe häufig subtil verlaufen, ist es für viele Betroffene nicht klar, dass das, was ihnen im Netz, in der Partner*innenschaft, zu Hause, auf Freizeiten, im Sport, in der Schule passiert, nicht tolerierbar ist.

Die Übergriffe, die sie dabei erfahren, sind sehr verschieden: Sie reichen von anzüglichen Bemerkungen, beschämenden Gesten über mehrdeutige oder pornographische Nachrichten bis hin zu ungewollten Küssen, dem Erzwingen von sexuellen Handlungen und Vergewaltigung.

Je länger Übergriffe anhalten, je intensiver sie sind, je vertrauter die übergriffige Person ist, je länger Betroffene keine Hilfe erhalten, je öfter ihnen nicht geglaubt wird, desto umfangreicher und ausgeprägter sind die Folgen. Erschwerend ist die Tatsache, dass Scham über das Erlebte und Drohungen der Täter*innen viel zu häufig dazu führen, dass Kinder und Jugendliche keine Worte für das finden, was ihnen passiert ist. Hinzu kommt das Unwissen, wo Hilfe für sie zu finden ist - in der nahen Umgebung oder in anderen Städten.

Plakat- und Flyer-Kampagne

Mit der Plakat- und Flyer-Kampagne Wie nah ist zu nah? Näher als du willst! möchten der LSB und seine Sportjugend Kinder und Jugendliche ermutigen, sich Hilfe zu holen, denn die, die ihre Grenzen verletzen, müssen aufhören – Kinder und Jugendliche haben ein Recht darauf! Betroffene sollen erkennen, dass sie nicht allein sind, dass das Erlebte nicht ihre Schuld ist, und ihnen helfen, Worte zu finden, darüber sprechen zu können.
Aber auch ihr Umfeld soll ermutigt werden, genauer hinzusehen, wenn Kinder und Jugendliche sich plötzlich verändern, wenn sie Dinge erzählen, die für die Zuhörenden unfassbar erscheinen und ihnen helfen, aktiv Stellung zu beziehen, wenn Grenzüberschreitungen beobachtet werden. Weiterhin sollen übergriffige Kinder und Jugendliche die Möglichkeit haben, Unterstützung und Hilfsangebote zu erhalten.

Mit den durch künstliche Intelligenz generierten Motiven (Ähnlichkeiten mit realen Personen sind rein zufällig) möchte der LSB und seine Sportjugend auf unterschiedliche Situationen hinweisen, in die Kinder und Jugendliche in Übergriffsituationen geraten können. Die Rückseiten mit dem Stopp-Symbol geben das Signal, dass die erlebten Situationen nicht ausweglos sind und zeigen Betroffenen und Hilfesuchende qualifizierte Anlaufstellen.
Die Kartenflyer und das Plakat können als Anlass genutzt werden, in freiwilligen Settings darüber ins Gespräch zu kommen, das Thema sexualisierte Übergriffe zu enttabuisieren und deutlich zu machen, dass Betroffene ein Recht auf Hilfe haben, wenn sie es möchten.

Die Plakate und Flyer stehen mit dem Eindruck der Clearingstelle des LSB und seiner Sportjugend sowie dem Verweis auf die bundesweit arbeitende Beratungsstelle Anlauf gegen Gewalt von Athlet*innen Deutschland und der bundesweit arbeitenden Unabhängigen Anlaufstelle SafeSport auf der Homepage der Sportjugend Niedersachsen zum Download bereit.

Ab dem 30. April 2024 können Sie zudem kostenfrei als gedruckte Version über die Sportjugend bestellt werden.

Hier geht es zur Meldung mit Download der Plakate der Sportjugend Niedersachsen

Tags: Sportjugend Niedersachsen, sexualisierte Gewalt, Prävention sexualisierte Gewalt

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