Gut besuchter Fachtag Therapeutisches Reiten 2024
37 TeilnehmerInnen waren am 2. April 2024 nach Diekholzen in die Heimstatt Röderhof/ Stiftung katholische Behindertenhilfe im Bistum Hildesheim gekommen, um die Fortsetzung und Vertiefung des Seminars: „Neurobiologische Grundlagen und deren Bedeutung für die pferdgestützte Arbeit“ in Theorie und Praxis mit zu erleben und mit zu gestalten.
Der Pferdesportverband Hannover in Vertretung durch Alyona Bilan (Geschäftsstelle) und die Koordinatorin des Kompetenzteams Therapeutisches Reiten beim PSV Hanover und Landesbeauftragte DKThR Niedersachsen, Gabi Eickmeyer, hatten Imke Urmoneit (Systemische Beratung und Coaching, Systemische Pädagogik, Autorin: „Das Pferd im Therapeutischen Reiten“ sowie: „Wie wir denken, fühlen und handeln“) erneut für einen Fachtag gewinnen können.
Susanne Schmitt, Leiterin der Reittherapie im Röderhof und ihr Team hatten den Tag in der gepflegten Reitanlage, mit den Therapie- und Voltigierpferden, Stallungen, Paddocks und Reithalle sowie der angenehmen Gestaltung des Tagungsraumes mit Bewirtung, umsichtig vorbereitet. Susanne Schmitt und Dirk Sattler als derzeitiger, stellvertretender Einrichtungsleiter führten in den Tag ein, und Imke Urmoneit wandte sich nach einer kurzen Retrospektive der Tagung 2023 dem nun 2024 weiterführenden Schwerpunkt:
„Chaos im Gehirn? – Interventionsgestaltung im Rahmen des Therapeutischen Reitens“ zu. Theoretisch wurden die Merkmale einer psychischen Instabilität angesprochen und Störungsbilder wie z.B. Angst- und Panikstörungen, Depressionen, AD(H)S und Autismus besprochen. Die Unterstützungs- und die Begleitungsmöglichkeiten durch Pferd und Pädagoge sowie Therapeut wurden dargestellt.
In der Praxiseinheit nach dem Mittagessen fand eine intensive Demonstration in der Reithalle statt. Susanne Schmitt als Longenführerin zeigte mit Hannah einer elfjährigen Alt-Oldenburger Stute, ein von ihr ausgebildetes Voltigier-, Therapie-, Reit- und Fahrpferd, was das Pferd in der „Triade: Klient – Pferd – Pädagoge“ leistet.
Imke Urmoneit begleitete die auf Hannah sitzenden „Klienten/ TeilnehmerInnen“ mit verbalen Interventionen bezüglich der zuvor abgesprochenen Fragestellungen, zum Beispiel: Angstbewältigung, Regulation von Unruhe. Die TeilnehmerInnen konnten durch diesen themenvertiefenden Fachtag ihren Erkenntnisgewinn erhöhen und durch das Erleben in der praktischen Umsetzung für ihre Arbeit an den unterschiedlichen Standorten in Niedersachsen und Sachsen-Anhalt wertvolle neue „Ein-Sichten“ gewinnen.
Reger Austausch
In den kurz bemessenen Pausenzeiten fand ein reger Austausch über die „Vor-Ort-Situationen“, der im Bereich der pferdgestützten Arbeit Tätigen, wie zum Beispiel im Reitverein, in den Bereichen Behindertenhilfe, Jugendhilfe, Ergo- und Physiotherapie sowie Schulsozialarbeit statt. Unterschiedlichste Herausforderungen in diesen Arbeitsbereichen wie durch sich verändernde Strukturen, Arbeits- und Rahmenbedingungen, finanzielle Belastungen etc. beschäftigen die Fachtagsteilnehmenden, zeigen auf und regen an, sich weiteren Themen zuzuwenden.
Themen wie die Ausbildung- und Gesunderhaltung des Partners Pferd oder auch dessen möglicher Einsatz in der Zusammenarbeit mit Schulen im Rahmen des Angebotes der “verlässlichen Grundschule“ wurden als gewünschte Inhalte weiterer Veranstaltungen für diese interessierte und engagierte Fachgruppe genannt. Das Kompetenzteam wird sich mit dem unterstützenden PSV Hannover damit befassen. Gabi Eickmeyer
