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DKB-BCH 2017: Diaron und Cocominka EST holen den Titel bei den Springpferden

Warendorf (fn-press). Diaron, heißt der neue Bundeschampion der fünfjährigen Springpferde. Der Oldenburger Schimmelhengst von Diarado-Come On setzte sich im Finale gegen 39 weitere Finalteilnehmer durch. Bei den sechsjährigen Springpferden gewann Cocominka EST den Titel. Die rheinische Stute von Cassini Boy Junior-Sandro Boy Junior absolvierte das Stechen fehlerfrei und am Schnellsten. Das Warendorfer Youngster Championat gewann der der westfälisch gezogene Wallach Cheenok.

Ein hochkarätiges Starterfeld bewarb sich bei den fünfjährigen Springpferden um den Titel des Bundeschampions 2017. Als Besten unter den Hochkarätern sahen die Richter Diaron, den Oldenburger Schimmelhengst von Diarado-Come On. Nach dem ersten Umlauf der Spezialspringpferdeprüfung Kl. M schwärmte Kommentator Joachim Geilfuß: „Viel besser geht es nicht. Der Hengst galoppierte über den ganzen Parcours losgelassen, bewältigte die Hindernisse mühelos mit der erwünschten Großzügigkeit, wir haben eine tolle Runde gesehen“. Höchstnote 9,5 stand im Protokoll. Im zweiten Umlauf bestätigte Diaron seine Form, wieder benoteten die Richter ihn mit 9,5. Stadionsprecher Rainer Kohaus wählte die Formulierung „Patrick hat Diaron in Szene gesetzt“, das brachte es auf den Punkt. Mit der Höchstnote 19,00 wurde Diaron in Anwesenheit seiner Züchterin Manuela Lachnit Bundeschampion 2017. Die strahlte mit Besitzer Paul Schockemöhle um die Wette. Diarons Reiter Patrick Stühlmeyer (Mühlen) schwärmte: „Der Hengst ist so intelligent! Dabei ganz einfach zu reiten, immer leistungsbereit und vor allem sehr, sehr vorsichtig“. Im April dieses Jahres hat Stühlmeyer seinen Job bei Paul Schockemöhle angetreten, seitdem reitet er Diaron. „Wir haben ihn ganz bewusst auf das Championat vorbereitet, der Titel war unser Ziel“, berichtet er von der Zusammenarbeit. „Vor dem zweiten Umlauf war ich nicht besonders nervös, ich hatte ganz viel Vertrauen zu meinem Pferd, wusste, dass er alles geben würde. So ist er immer“. Stühlmeyer ist Wiederholungstäter, 2016 saß er im Sattel des fünfjährigen Bundeschampions Lissino.

Endnote 18,70 für den Vize-Champion, den Westfalen United Touch S unter Hendrik Dowe (Heiden). Ein Raunen ging durch das Publikum, als der braune Hengst im ersten Umlauf die Sprünge mehr als großzügig überwand, zwischen Pferd und Stangen war reichlich Platz. Um jegliche Spekulationen im Keim zu ersticken sprach Joachim Geilfuß das Thema in seinem Kommentar direkt an: „United Touch S springt einfach so. Wir haben das jetzt über beide Qualifikationsprüfungen beobachtet, er sprang vom ersten bis zum letzten Sprung so. Das Pferd stand die ganze Zeit unter strenger Aufsicht durch die Stewards. Nun zum eigentlichen Thema. Die Galoppade des Hengstes ist unglaublich, von allerhöchster Qualität. Zwar wünschten wir uns mehr Losgelassenheit, aber neben der Galoppade muss auch das großzügige Springe honoriert werden“. Note 9,1 für den ersten Umlauf, im zweiten Umlauf noch 0,5 draufgelegt und die Note 9,6 vergeben. Julius-Peter Sinnack ist Züchter und Besitzer des Untouches-Lux Sohnes.

Die Bronzemedaille errang eine Schimmelstute aus Württemberg. Concordia unter Andreas Kreuzer (Herford) musste sich mit der Endnote 18,60 knapp geschlagen geben von United Touch S. Colorit-Cassini I stehen im Pedigree der Concordia, Züchter und Besitzer Klaus Isaak (Schöntal). Die Richter benoteten die gleichmäßige, losgelassene Vorstellung der Stute im ersten Umlauf mit 9,1. „Wir hätten uns in der Galoppade mit mehr Bergauf-Tendenz gewünscht, aber insgesamt war das heute sehr gut“, begründete Geilfuß die Note. Noch besser sahen die Richter die Leistung im zweiten Umlauf, in dem sie Concordia „Natürlichkeit und große Beweglichkeit“ bescheinigten.

Der von Peter Schumacher gebaute Parcours war einem Bundeschampionat entsprechend anspruchsvoll, die Anzahl der qualitätsvollen Pferde, die auch im zweiten Umlauf mit viel Kraft und Ausdruck den Parcours bewältigten, erfreulich. 40 Pferde waren zum Finale zugelassen vier davon bekamen die Note 9,0 oder besser. Acht Starterpaare kamen laut Ausschreibung in den zweiten Umlauf. Dafür brauchte es die Note 8,7 oder besser, ein Zeichen für das hohe Niveau, auf dem die fünfjährigen Springpferde um den Titel kämpften.

Sechsjährige Springpferde

2017 ist das Jahr der Wiederholungstäter. Nachdem Patrick Stühlmeyer das Kunststück bei den fünfjährigen vollbracht hatte, gelang es Katrin Eckermann (Füchtorf) bei den sechsjährigen Springpferden erneut einen Bundeschampion zu küren. 2016 war es Quin, in diesem Jahr triumphierte Cocominka EST als Schnellste unter den schnellen Sechsjährigen. Als erste Starterin im Stechen legte sie in 37,71 Sekunden ohne Strafpunkte ein Ergebnis vor, das ihre Konkurrenten nicht mehr toppen konnten. Sieg und Titel für die im Rheinland von Sjaak Bindels gezogene Cassini Boy Junior-Sandro Boy-Tochter. Katrin Eckermann ist übrigens auch die Besitzerin.

Andreas Kreuzer konnte sich nach Bronze bei den Fünfjährigen auch im zweiten Finalspringen des Championats über eine Top-Platzierung freuen. Mit Quickborn von Quintender-Cardino erreichte er das zweitbeste Ergebnis (0/38,24 Sekunden), damit war der Hengst Vize-Bundeschampion der sechsjährigen Springpferde. Quickborn wurde gezüchtet von Werner Tapken (Ganderkesee), Besitzer ist die LH Reitsport GmbH & Co.KG.

De Lütt, die Holsteiner Stute von Casall-Cassini stand auf dem Bronzeplatz. Im Umlauf hatte ihr Reiter Thomas Holz (Emsdetten) ihr noch ermunternd zugerufen: „Komm, Lütti“! Und „Lütti“ kam. Nicht immer in Springpferdemanier, aber ohne Strafpunkte erreichten die beiden das Stechen, das sie ohne Strafpunkte in 38,86 Sekunden beendeten. De Lütt hatte schon in den Qualifikationsprüfungen tapfer gekämpft, so war sie an zweiter Stelle in der zweiten Qualifikationsprüfung platziert. Matthias Meuser ist der Züchter der Braunen, Lim Seongyun Besitzer.

40 Starter, 14 Ritte ohne Strafpunkte, ein spannendes Stechen mit acht strafpunktfreien Runden lautet die Bilanz. Laut Ausschreibungen mussten 14 Pferde platziert werden, das passte also genau. Nach der Parcoursbesichtigung machte so mancher Reiter ein ernstes Gesicht. „Echt knackig“, wurde häufig kommentiert. Hoch waren die Sprünge, einem Springen der Kl. M** entsprechend, dabei war der Kurs aber gut zu reiten, die Zeit freundlich bemessen. Die vielen strafpunktfreien Runden belegen dies. So hatte Parcoursbauer Peter Schumacher den sehr guten Jahrgang der sechsjährigen Springpferde denn doch richtig eingeschätzt, wusste recht genau, was er den Kandidaten auf den begehrten Titel des Bundeschampions auch im dritten Parcours noch zumuten konnte.

Siebenjährige Springpferde

Der Warendorfer Youngster Champion 2017 heißt Cheenok und trägt den westfälischen Brand. Nicht einen einzigen Springfehler leistete sich der siebenjährige Wallach unter seinem Reiter Sebastain Karshüning, gewann alle drei Prüfungen in überzeugender Manier. Die Burandtwiese in Warendorf ist für Cheenook bekanntes Gelände, 2015 und 2016 sprang er in seiner jeweiligen Altersklasse unter seiner damaligen Reiterin Pauline Wenning ins Finale. Seitdem hat sich der Carell-Cornet Obolensky Sohn entsprechend weiterentwickelt, den Sprung in die schwere Klasse perfekt geschafft. Das bewies er unter anderem in Warendorf mit seinen drei Siegen. Als letzter Starter der Finalprüfung am Samstag absolvierte er den Umlauf in bester Springpferdemanier, zeigte im Stechen das schnell und schön sich nicht ausschließen. Auch bei höherem Grundtempo und in engen Wendungen blieb Cheenok stets an den Hilfen seines Reiter und am Sprung immer sicher. Null Strafpunkte, 36,24 Sekunden, gefeierter neuer Warendorfer Youngster-Champion. Züchter des Braunen ist Hermann Wielens, Besitzer Tobias Neck.

Die Silbermedaille ging an Stakkato`s Special unter Thomas Holz, der ebenfalls mit weißer Weste, d.h. ohne einen einzigen Springfehler den Championatsplatz verließ. Mit einem neunten und einem dritten Platz in den Qualifikationsprüfungen bewies der von Eberhard Kötz gezogene Hannoveraner seine gute Form. Im Stechparcours des Finales gab es eine winzige Verzögerung nach einer engen Wendung, die Uhr blieb bei 37,93 Sekunden stehen. Stakkato`Specials Vater Stakkato war 1998 Bundeschampion der fünfjährigen Springpferde, seine Mutter stammt von Grosso Z. Besitzer des Fuchshengstes ist Reinhard Beimdieck.

Ganz couragiert ging Ulrike Bruns mit Seawillow den Stechparcours an. Der Rheinländer von Sir Satchmo-Stakkato Gold gehört ihrer Mutter Claudia, Besitzer ist Wilhelm Heider. Ohne Strafpunkte, in 39,33 Sekunden absolvierten die beiden den Parcours, Platz drei im Warendorfer Youngster- Championat. „Seawillow ist ein toller Kämpfer“, strahlte Ulrike Bruns nach ihrem Ritt. Er will immer alles richtig machen, es macht total Spaß mit ihm“. Auch Seawillow blieb in allen drei Prüfungen ohne Springfehler.

Viel Gefühl bewies Parcourschef Peter Schumacher bei der Aufgabenstellung für die Youngster. Mit jedem Parcours wuchsen die Anforderungen dem Starterfeld entsprechend, ließ die guten Pferde glänzen ohne die zu überfordern, die gerade nicht so in Form waren. Mit 27 Starterpaaren im Finale war das Kontingent nicht erfüllt, 30 hätten es sein dürfen. Sechs Teilnehmer schafften es ins Stechen. Das Interesse an diesem 2013 erstmals durchgeführten Youngster Championat ist bei Reitern, Besitzern und Zuschauern groß, auch 2017 waren die Tribünen rund um den Springplatz restlos besetzt. Das Format hat sich bewährt, der Wunsch nach Fortsetzung ist vorhanden. Eine eventuelle Änderung der Ausschreibung steht schon auf der Agenda für die Klausurtagung Bundeschampionat in wenigen Wochen.

Tags: DKB-Bundeschampionate

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