Deutsches Pferdemuseum: Europas besten Naturfotografien 2023
18.000 Fotografien, aufgenommen von 920 Profi- und Amateurfotograf*innen aus 42 Ländern: Diese beeindruckenden Zahlen aus dem Jahr 2023 belegen, dass der „Europäische Naturfotograf des Jahres“ international einer der renommiertesten Wettbewerbe für Naturfotografie ist. Seit 2001 ermittelt die Gesellschaft für Naturfotografie jährlich die rund 100 besten Fotomotive Europas in neun Kategorien und zwei Sonderkategorien und kürt einen Gesamtsieger. Als bundesweit erster Ausstellungsort sind die prämierten Fotografien seit dem 7. Dezember 2023 im Deutschen Pferdemuseum in Verden (Aller) zu sehen.
Die hochkarätige Ausstellung feiert in Verden erneut Premiere und zudem ein kleines Jubiläum: Denn das Museum ist zum 10. Mal in Folge erster Ausstellungsort nach der Preisverleihung, die Ende Oktober auf dem Naturfotofestival Lünen stattgefunden hat.
Gesamtsieger und damit Europäischer Naturfotograf des Jahres 2023 ist der spanische Fotograf Javier Aznar González de Rueda. Er beobachtete im größten Nationalpark Ecuadors, dem Yasuní Nationalpark, über zwei Wochen lang das Brutpflegeverhalten einer Wanze. Sein Foto „Behütet“ gibt einen faszinierenden und detaillierten Einblick in eine Lebenswelt, die die meisten von uns nie wahrnehmen würde. Mit seiner Fotografie möchte er den Insekten die Bedeutung zurückgeben, die sie für das ökologische Gesamtsystem haben und die wir Menschen allzu oft nicht bedenken. Mark Littlejohn sagt als eins der fünf Jurymitglieder dazu: „Die Fotografie hat die Macht, eine Kraft für das Gute zu sein im Kampf für die Erde und alle ihre Bewohner, einschließlich der Insekten, die vielleicht die wichtigsten von allen sind.“
Neben dem Gesamtsieger des Wettbewerbs präsentiert die Ausstellung im Deutschen Pferdemuseum nun bis zum 3. März 2024 über 90 weitere ausgezeichnete Fotografien in Kategorien wie „Mensch und Natur“, „Unterwasserwelt“, „Pflanzen & Pilze“, „Säugetiere“, „Vögel“, „Andere Tiere“, „Landschaften“, „Atelier Natur“ und „Jugend“.
Die hochkarätige Ausstellung nimmt die Museumsgäste mit auf eine fotografische Reise um die Welt. Die Gletscherlandschaft Norwegens, tanzende Prachtlibellen, ein relaxtes Faultier in Costa Rica, eine Biene beim Nestbau, kannibalische Steinkauze, jagende Löwen in Simbabwe, vulkanische Wirbel auf Island, Mönch und Jungfrau im Sturm der Alpen und Unglückshäher in der finnischen Winterlandschaft… Die Gäste der Ausstellung dürfen sich auf die ganze Bandbreite der Naturfotografie freuen. Von ungesehenen Verhaltensweisen, seltenen Arten, intimen Tierportraits, verträumten Pflanzenbildern bis hin zur kritischen Auseinandersetzung mit den Belangen des Natur- und Artenschutzes.
Die Fotografien bestechen durch ihre Vielfältigkeit und ihre speziellen und faszinierenden Entstehungsgeschichten. Fotografinnen und Fotografen, die mit viel Geduld und gründlicher Planung, viel fotografischem Können und Kreativität den perfekten Moment mit der Kamera einfangen. Und deren Naturwissen und Respekt für ihre Umwelt Voraussetzungen für ihre Fotografie darstellen. Ohne Einsatz von Bildmanipulationsprogrammen begeistern ihre Fotografien die Betrachter durch die Vielfalt und Einzigartigkeit der Natur, veranschaulichen aber gleichzeitig auch die Verwundbarkeit unseres Planeten.
Die Ausstellung ist bis zum 03.03.2024 Dienstag bis Sonntag von 10.00 bis 17.00 Uhr geöffnet. Mehr Infos zur Ausstellung und zum Begleitprogramm mit Vorträgen und Reisereportagen finden Sie unter www.dpm-verden.de.
Begleitprogramm zur Ausstellung
17.01.2024, 19.30 Uhr
Karsten Mosebach: „Die Naturfotografie aus zwei Blickwinkeln“
Ein Vortrag des vielfach ausgezeichneten Naturfotografen und aktuellen GDTENJ2023-Jurors Karsten Mosebach über die verantwortungsvolle Aufgabe, einen der größten Fotowettbewerbe Europas zu entscheiden sowie sein Fotoprojekt „Tasmanien – alles anders am Ende der Welt“ mit wundervollen Fotografien von einem Ort, der an Wildnis und Ursprünglichkeit kaum zu überbieten ist.
25.01.2024, 19.30 Uhr
Live-Reportage der Abenteuerreiter Sonja Endlweber und Günter Wamser: „Long way home – Im Sattel durch Amerika“
Durch Wüsten und Berge quer durch den Wilden Westen Amerikas – und das im Pferdesattel. Was nach einer verrückten Idee klingt, ist für Günter Wamser und Sonja Endlweber die Verwirklichung eines Traumes. Unglaubliche 30 Jahre und 40.000 km war Günter Wamser zwischen Feuerland und Alaska mit Pferden unterwegs, die Hälfte davon gemeinsam mit Sonja Endlweber. In ihrer mitreißenden Live-Reportage berichten die beiden im Deutschen Pferdemuseum nun von ihrem intensiven, einfachen Leben im Sattel. Begleitet von atemberaubenden Fotografien und fantastischen Filmaufnahmen nehmen Sie die Gäste mit auf ihre außergewöhnliche Reise.
15.02.2024, 19.30 Uhr
Jan Piecha: „Auf der Suche nach der eigenen Bildsprache"
Der studierte Umweltplaner und leidenschaftlicher Naturfotograf Jan Piecha gibt in diesem Vortrag Einblicke hinter die Kulissen seiner Arbeit. Dabei berichtet er von verschiedenen Fotoprojekten vor seiner Haustüre und in fernen Ländern und zeigt Fotografien von spannenden Tierarten, die für viele Menschen unbekannt sind.