Darion und Parys sind die Freizeitpferde-Champions 2017
Verden (fn-press). Fjordpferdehengst Darion und der Brauntigerschecke Parys sind die Gewinner des neunten Bundesweiten Championats des Freizeitpferdes/-ponys 2017, das auch in diesem Jahr im Rahmen der Verdiana in Verden ausgetragen wurde. Fünf Teilprüfungen sind auf dem Weg zum Champion zu absolvieren: ein Rittigkeitswettbewerb, eine Gehorsamsaufgabe, eine Grundgangartenüberprüfung, ein Gruppengeländeritt und ein kleiner Geländeparcours sowie ein Fremdreitertest. Anders als im Vorjahr gab es 2017 nur zwei Abteilungen: eine für vier- bis achtjährige, in einem deutschen Zuchtverband registrierte Pferde sowie eine offen ausgeschriebene Abteilung.
Zum neuen Champion der „geschlossenen“ Abteilung wurde der erst vierjährige Fjordpferdehengst Darion gekürt. Der Graufalbe von Deister – Isidor überzeugte insbesondere im Verhalten beim Gruppengeländeritt, aber auch am Sprung sowie in der Gehorsamsaufgabe. „Wir züchten seit über 50 Jahren Fjordpferde in unserer Familie“, freute sich Darions Züchterin Heike Niederkrome aus Loxstedt über den Erfolg ihres Hengstes, der dank seines Erfolges ab sofort nicht nur das Prädikat „leistungsgeprüft“ trägt, sondern auch das des Prämienhengstes. Vorgestellt wurde Darion in Verden von Susanne Pecksen, einer der treuesten Reiterinnen des „Freizeitpferdechampionats“. Jedes Jahr stellt die 55-jährige Ausbilderin aus Elmlohe ein oder zwei junge Pferde in Verden vor. „Nur einmal musste ich es ausfallen lassen – wegen einer Autopanne“, erinnert sie sich. Ihr Tipp für diejenigen, die erstmals den Start planen neu dabei sind: „Nicht nur für die Prüfung trainieren, sondern dem Pferd jeden Tag Abwechslung bieten, es jeden Tag vor neue Aufgaben stellen.“
Mit einer Gesamtpunktzahl von 83,7 Punkten für alle fünf Teilprüfungen beendete Darion das Championat knapp vor dem ebenfalls erst vierjährigen Deutschen Reitpony Gino Ginelli `R vom Renneberg (v. Gregor `R vom Renneberg – Diplomat). Der Fuchswallach aus dem Besitz von Karena Müller, wurde von Laura Diedrich geritten, die noch ein weiteres Pony der Liebenburger Zuchtgemeinschaft Helmut und Annegret Backen vorstellte. Mit 83,5 Punkten gab es für Gino Ginelli die Silbermedaille. Auf dem Bronzeplatz landete der sechsjährige Fjordpferdewallach Galan (v. Guapo van het Wilgenhof – Athos) aus der Zucht und im Besitz von Berndt und Susanne Pach (Hohenlockstedt). Der Hellfalbe wurde von seiner Züchterin auch geritten und erzielte 82,8 Punkte.
Als bester Warmblüter in der „geschlossenen“ Abteilung beendete Diadem (v. Diarado – Graf Grannus) das Championat mit 81,6 Punkten auf Platz vier und sicherte sich damit zugleich den Titel des Hannoveraner Freizeitpferdechampions. Vorgestellt wurde die fünfjährige Stute aus der Zucht und im Besitz von Marvin Mehrmann (Großheide) von Carolin Klatte (Wardenburg), die wie Susanne Pecksen zu den erfahrenen Teilnehmer des Bundesweiten Championats des Freizeitpferdes zählt.
Erfahrung aus dem Vorjahr brachte auch Kim Alexandra Lutze aus Königsmoor mit, die mit ihrem Brauntigerschecken Parys den Sieg in der offenen Abteilung davontrug. Im vergangenen Jahr, als das Championat erstmals offen ausgeschrieben wurde, war sie noch Zweite. „Ich habe Parys dreijährig zum Reiten bekommen. Er sollte eigentlich Schulpferd werden, aber ich habe mich sofort in ihn verliebt. Seine ganze Art und sein Charakter sind einfach toll“, berichtet seine Reiterin und Besitzerin. Für ihren „zweiten Anlauf“ in Verden hätten die beiden vor allem fürs Springen und den Geländeritt geübt, berichtete Lutze. Seine Stärke hat Parys jedoch nach wie vor im Gehorsamsparcours. Hier löste er alle Aufgaben – von der Plane über das Umrunden eines mit Flatterband besetzten Regenschirms bis zum „Rappelsack“ - tadellos und erhielt dafür die höchstmögliche Punktzahl von 10,0. Insgesamt gab es 88 Punkte für das Paar.
Knapp dahinter belegte Ann-Kathrin vom Prittwitz (Damnatz) mit dem achtjährigen Württemberger Clarens (v. Clintord I – Donzini, Züchterin: Susanne Sitzer, Trebel) mit 87,5 Punkten den Silberrang. Der braune Wallach punktete vor allem im Gelände und über den Geländesprüngen. Kein Wunder, sind die beiden doch bereits in Geländeritten und Vielseitigkeitsprüfungen erfolgreich. „Ich habe während meines Studiums in Luhmühlen geritten und kam so zur Vielseitigkeit“, erzählte die Wirtschaftsingenieurin. Besonders freute sie sich jedoch über das Urteil der Fremdreiterin: die glatte 10,0. Auf dem dritten Platz der offenen Abteilung landete der dunkelbraune im Ausland gezogene Coscadeur, vorgestellt von Anna-Maria Lucas (Lengerich) mit 85,4 Punkten, der wie der Sieger glatte 10,0 in der Gehorsamsaufgabe erzielte.
Erstmals in diesem Jahr war die „offene“ Abteilung des Bundesweiten Championats des Freizeitpferdes/-ponys größer als die „geschlossene“. „Wir freuen uns über das wachsende Interesse an der Veranstaltung. Der Standort hat sich bewährt, das zeigt auch die Zahl der Wiederholer. Man merkt, dass es den Teilnehmern Spaß macht, ihre Pferde auf diese Weise vorzustellen und auch dafür vorzubereiten“, sagt Annette von Hartmann von der Abteilung Breitensport, Vereine und Betriebe der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN). Zufrieden äußerte sich auch Dr. Teresa Dohms-Warnecke. Die Geschäftsführerin der Arbeitsgemeinschaft der Pony- und Kleinpferdezüchter (AGP) begleitet das Championat von Beginn an. „Pferde und Ponys, die wir hier suchen, zeichnen sich aus durch gute Grundgangarten, Rittigkeit, einen anständigen Charakter und Gehorsam angesichts ungewohnter Situationen in der Reitbahn oder im Gelände, allein oder in der Gruppe. Erfreulich ist, dass das Niveau in den letzten Jahren kontinuierlich besser geworden ist. Es hat sich offenbar herumgesprochen, dass man die Anforderungen nicht unterschätzen darf“, sagt sie.