EM Göteborg Dressur: Gold für Isabell Werth
Göteborg/SWE (fn-press). Isabell Werth (Rheinberg) gewinnt mit Weihegold OLD bei den Europameisterschaften die Goldmedaille mit 83,613 Prozent und holt sich damit erstmals nach zehn Jahren wieder den Titel im Grand Prix Special. Vize-Europameister wird Sönke Rothenberger mit Cosmo. Mit 82,479 Prozent ist der Bad Homburger der erfolgreichsten Dressurreiterin der Welt recht nahe gekommen. Die Bronzemedaille geht an die Dänin Cathrine Dufour mit Atterupgaards Cassidy (79.762).
Das beste Drittel des 30-köpfigen Starterfeldes kam zuletzt. Darunter alle vier deutschen Reiter. Als erstes deutsches Paar gingen Dorothee Schneider (Framersheim) und der elfjährige bayerische Wallach Sammy Davis Jr. um 16.15 Uhr ins Viereck. Fehler in der Pirouette und in der letzten Piaffe kosteten wertvolle Punkte. Mit Platz zwölf (73.249 Prozent) qualifizierte sich die Mannschafts-Olympiasiegerin von 2016 aber für die morgige Grand Prix Kür, in der die besten 15 des Special noch einmal um Einzelmedaillen kämpfen. Für Helen Langehanenberg (Billerbeck) und den 15-jährigen Hannoveraner Hengst Damsey FRH endete nach sehr teuren Fehlern die EM mit Platz 21 (70.756 Prozent) im Special. Trotz der Enttäuschung blickt die Mannschafts-Weltmeisterin von 2014 positiv auf diese EM: „Wir hatten einen phantastischen Auftakt im Grand Prix. Wir haben unser Bestes gegeben. Wir fahren mit einer Mannschaftsmedaille nach Hause. Ich bin unglaublich froh, in Göteborg dabei zu sein. Und jetzt kriegt Damsey erst einmal eine Pause. Er hat viel geleistet.“
Viel geleistet hat heute auch die zwölfjährige Don Schufro-Tochter Weihegold OLD. „Das hat sich phantastisch angefühlt. Weihe ist im Moment wirklich in der Form ihres Lebens“, sagte die Weltranglistenerste Isabell Werth über die Stute. „Dieses Jahr läuft extrem gut. Also man muss die Fehler suchen, die sie macht in einer Prüfung. Das war ein unglaublich präziser, kontrollierter mit entsprechendem Risiko versehener Ritt. Ich bin total happy.“ Das konnte sie auch sein. Als viertletzte Starterin war sie die erste, die mit Abstand über 80 Prozent kam. Die Führung streitig machen wollten ihr noch die Dänin Dufour, Teamkollege Rothenberger und als letzter Starter der Mannschafts-Olympiasieger von 2012, der Brite Carl Hester. Als größte Konkurrenz erwies sich schließlich der 22-jährige Student, mit dem sie letztes Jahr Mannschafts-Olympiasieger wurde und mit dem sie vor zwei Tagen Teamgold gewonnen hat. Rothenberger gelang es ebenfalls, den Richtern deutlich über 80 Prozent zu entlocken.
„Ich hatte ein unglaubliches Gefühl. Heute sind wir sehr nah an das herangekommen, was wir wirklich können. Ein bis zwei Kleinigkeiten könnten wir noch verbessern“, sagte Sönke Rothenberger und war voller Begeisterung über den zehnjährigen Wallach. „Cosmo gibt mir so viel. Ich bin sehr dankbar, dass ich ihn habe.“ Und mit Blick auf die Zukunft: „Ich habe keinen Zweifel, dass wir jeden schlagen können. Wir müssen es am entsprechenden Tag aber auch abrufen können.“ Morgen in der Kür ist dazu schon mal Gelegenheit.
Dass Sönke Rothenberger und Isabell Werth in der Kür alles geben, davon ist die Bundestrainerin überzeugt. „Beide haben sehr gute Küren. Klar, Weihe ist die Kür schon viel öfter gegangen als Cosmo. Aber Sönkes und Cosmos Kür war in Aachen schon toll. Ich hoffe, dass es für beide ähnlich gut läuft wie in Aachen“, freut sich Bundestrainerin Monica Thedorescu auf die morgigen Ritte ihrer Schützlinge.
EM-Einzelwertung Grand Prix Special
Gold: Isabell Werth (Rheinberg) mit Weihegold OLD; 83,613 Prozent
Silber: Sönke Rothenberger (Bad Homburg) mit Cosmo; 82,479
Bronze: Cathrine Dufour (DEN) mit Atterupgaards Cassidy; 79,762
4. Therese Nilshagen (SWE) mit Dante Weltino OLD; 78,585
5. Carl Hester (GBR) mit Nip Tuck; 76,723
6. Spencer Wilton (GBR) mit Super Nova II; 76,078
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12. Dorothee Schneider (Framersheim) mit Sammy Davis jr.; 73,249
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21. Helen Langehanenberg (Billerbeck) mit Damsey FRH; 70,756
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