Pony-EM: Deutsche Pony-Dressurreiterinnen sichern sich Gold und Bronze
Spannend wurde es am heutigen Finaltag bei den Pony-Europameisterschaften im französischen Le Mans. Zwei weitere Medaillen gingen auf das Konto der deutschen Pony-Dressurreiterinnen. Die Springreiterinnen hatten mit einigen Herausforderungen zu kämpfen. Beste deutsche Pony-Springreiterin im Einzelfinale wurde Leonie Pander auf Platz zehn.
Titelverteidigung geglückt für Lilly Marie Collin und ihren erst achtjährigen, dreimaligen Bundeschampion Cosmo Callidus NRW. Bereits letztes Jahr gingen sowohl die Mannschaftsmedaille als auch die Einzelmedaille bei der Europameisterschaft im polnischen Strzegom an das deutsche Paar. Am Samstag lieferte die Düsseldorferin mit ihrem Hengst das Bestergebnis für die Mannschaftswertung und trug damit entscheidend zur anschließenden Goldmedaille in der Mannschaftswertung bei.
In der Einzelwertung legten sie noch eine Schippe drauf. 81.189 Prozent gab es von den Richtern für das Paar. Das war der Sieg mit über vier Prozentpunkten Vorsprung und einem neuen persönlichen Bestergebnis vor Julie Sofie Schmitz-Heinen (Wermelskirchen/RHL) mit Chilly Morning WE auf Platz zwei.
Für Maria Teresa Pohl (Marburg/HES) mit Der kleine Sunnyboy WE ging es Samstag leider knapp an den Medaillenrängen vorbei. In der Einzelwertung kam das Paar mit 75.405 Prozent und einem Personal Best auf einen hervorragenden vierten Platz.
Als einzige deutsche Teilnehmerin ging Mia Allegra Lohe (Düsseldorf/RHL) mit ihrer Tovdal's Golden Future Imperial schon am Freitag im ersten Teil des Einzelfinales an den Start und konnte sich mit 74,081 im Endergebnis Platz sieben sichern. Damit durfte die Kür-Europameisterin 2022 leider nicht am Sonntag in der diesjährigen Kür an den Start gehen, in der sich die besten drei Paare jeder Nation ein letztes Mal auf Medaillenkurs begaben.
Lilly Marie Collin und ihr Cosmo Callidus NRW waren auch in der Kür am Sonntag nicht zu schlagen. Mit einem erneuten Top-Ergebnis von 86.960 Prozentpunkten und damit knapp sieben Prozentpunkten Vorsprung vor der zweitplatzierten Liezel Everars aus Belgien, sicherte sie sich die dritte Goldmedaille der EM. Nur knapp hinter der Belgierin gab es Bronze in der Kür für Maria Teresa Pohl mit Der kleine Sunnyboy WE. Besser hätte ihr Europameisterschafts-Debüt nicht laufen können. „Auf Maria Teresa Pohl sind wir besonders stolz, sie hat sich von Tag zu Tag gesteigert und ist an den Aufgaben hier gewachsen. Sie konnte es gar nicht fassen, dass es für sie heute auch noch eine Einzelmedaille gab“, resümierte Bundestrainerin Carolin Roost.
Und auch Julie Sofie Schmitz-Heinen mit Chilly Morning WE lieferte eine top Runde. Mit 77.825 Prozentpunkten in der Kür war der fünfte Platz im Endergebnis ein solider Abschluss für das deutsche Paar.
„Es ist eine Bereicherung mit allen Disziplinen auf einer Europameisterschaft zu sein. Es sind absolute 'livetime moments' für die Kinder. Das ganze Team fiebert auch bei den anderen Disziplinen total mit und es entsteht ein richtiges Mannschaftsgefühl. Alle sind zusammen und haben eine großartige Zeit hier auf den Europameisterschaften, das ist wirklich schön“, so Roost am Ende der EM.
Bei den Springreitern fehlte heute das letzte Quäntchen Glück im Parcours, um in den vorderen Reihen mitmischen zu können. Franca Clementine Kröly (Isernhagen/HAN) mit Karim van Orchid’s kassierte im ersten Umlauf bereits zwei Hindernisfehler. Und auch Carlotta Merschformann (Rosendahl/WEF) mit Black Pearl SH NRW merkte man die Schwere der heutigen Finalprüfung an. Insgesamt fünf Hindernisfehler gingen auf das Konto des deutschen Paares.
„Aus Rücksicht auf die Pferde haben wir gemeinsam beschlossen, dass Franca Clementine Kröly und Carlotta Merschformann mit ihren Ponys nicht in den zweiten Umlauf des Finales starten. Die Ponys haben gute Leistung erbracht und aufgrund der Fehler war leider keine vordere Platzierung mehr in Aussicht“, erklärte Bundestrainer Karl Brocks.
In guter Form zeigte sich Leonie Pander (Bad Zwischenahn/WES) mit Indimill A. Eine Fehlentscheidung im ersten Umlauf und ein leichter Fehler am Aussprung der Kombination im zweiten Umlauf ließ die beiden mit insgesamt zwölf Fehlerpunkten die finale Wertung der Einzelentscheidung beenden. Vier Fehlerpunkte brachte das Paar bereits aus der ersten Wertungsprüfung am Freitag mit. Insgesamt wurde es der zehnte Platz von 54 gestarteten Paaren für die Preis der Besten Gewinnerin aus diesem Jahr.
„Leonie ist einen starken zweiten Umlauf geritten. Auch die nervliche Stärke hat sie heute gezeigt, dass sie mit so einer herausfordernden Situation wie dem EM-Finale umgehen kann“, fasste Bundestrainer Karl Brocks zusammen. „Das Finale heute war deutlich spannender als die letzten Jahre und das gewisse Quäntchen Glück spielt dabei immer eine Rolle. Die anderen Nationen haben sehr gute Ritte gezeigt. Wir nehmen auf jeden Fall mit aus den Fehlern zu lernen und versuchen es in Zukunft besser zu machen. Europameisterschaften sind ein großer Druck für die jungen Sportler. Die Konkurrenz schläft nicht und jeder kleinste Fehler wird auf diesem Niveau bestraft. Wir haben heute guten Sport gesehen und sehen positiv zu den deutschen Meisterschaften und dem anstehenden Nationenpreis Finale." fn-press/nbö