CHIO Aachen: Marcus Ehning gewinnt den Großen Preis
War das spannend: Marcus Ehning und sein Oldenburger-Hengst Stargold gewinnen den Großen Preis von Aachen. Fünf Teilnehmer hatten es in das Stechen geschafft. Daniel Deußer und Killer Queen VDM legten mit einer schnellen Nullrunde vor, doch als letzter Starter zeigte Marcus Ehning, dass es noch schneller ging.
Das Aachener Publikum hatte schon den fehlerfreien Ritt im Stechen von Daniel Deußer und Killer Queen VDM frenetisch gefeiert, nachdem alle anderen drei Paare im Stechen zuvor einen Springfehler kassierten hatten. Nicht nur beim Mexikaner Eugenio Garza Perez mit Contago, auch beim Brasilianer Rodrigo Pessoa mit Major Tom und bei Philipp Weishaupt mit dem erst neunjährigen Zindeday war je eine Stange im Stechen gefallen.
Daniel Deußer und Killer Queen VDM hatten bereits 2021 den Großeb Preis gewonnen. Sie blieben als erstes Paar im Stechen fehlerfrei und setzten Schlussreiter Marcus Ehning mit ihrer Zeit von 45,73 Sekunden unter Druck. Mit dem Oldenburger-Hengst v. Stakkato Gold zeigte dieser, dass man auch schräg in die zweifache Kombination einreiten konnte. Das Publikum hielt die Luft an, alles blieb liegen. Am letzten Hindernis tobte das Publikum los – es gab Standing Ovations. 45,12 Sekunden standen auf der Anzeigetafel, das war ein Wimpernschlag schneller als Deußer und Killer Queen. Marcus Ehning hat nach 2006 und 2018 damit zum dritten Mal den Großen Preis von Aachen gewonnen.
Marcus Ehning fiel es schwer seine Gefühle zu beschreiben: „Ich weiß es auch noch nicht so wirklich. Ich hatte eine etwas holperige Woche hier, dennoch hat sich mein Pferd gut angefühlt. Ich konnte schlecht abschätzen, wie schnell muss ich, wie schnell nicht. Ich wollte auch nicht zu viel riskieren. Es ist unglaublich, wie er gesprungen ist über drei Runden, und ich kann es noch gar nicht richtig glauben“, sagte Ehning direkt nach seinem Siegesritt. Über Stargold sagte er: „Ich weiß, dass er ein extrem grundschnelles, schlaues und flexibles Pferd ist, ich muss nur aufpassen, dass er wirklich ruhig ist, aber ich glaube, es ist mir ganz gut gelungen ist. Es war ja sehr knapp, daher bin ich umso glücklicher.“ Eine seiner ersten Schritte nach seinem Sieg war dann auch, Daniel Deußer herzlich zu gratulieren und sich wie zu entschuldigen: „Sorry“ sagte er nur zum zweitplatzierten Deußer.
Mit dem schnellsten Vier-Fehler-Ritt geht der dritte Platz im Großen Preis von Aachen auch an einen deutsches Paar und zwar an Philipp Weishaupt und Zineday v. Zinedine. Philipp Weishaupt war ausgesprochen zufrieden mit dem Ergebnis: "Zineday ist erst neun Jahre alt. Er war das jüngste Pferd im Stechen und die Tatsache, dass ich hier jetzt neben zwei erfahrenen Reitern sitze, die mit sehr erfahrenenen Pferden angetreten sind, zeigt dass er ein absolutes Weltpferd ist"; sagte Weishaupt in der abschließenden Pressekonferenz.
Zweiter Umlauf mit sechs deutschen Teilnehmern
In den zweiten Umlauf der besten 18 Paare hatten es auch drei weitere deutsche Paare geschafft. Vorjahressieger Gerrit Nieberg und Ben waren im ersten Umlauf fehlerfrei geblieben, im zweiten unterlief ihnen ein Springfehler am überbauten Wasser. „Wer einmal den Großen Preis von Aachen gewonnen hat, bleibt für immer ein Held“, hieß es vom Stadionsprecher. Am Ende wurden Gerrit Nieberg und Ben Neunte. Je einen Springfehler im ersten und im zweiten Umlauf hatte Hans-Dieter Dreher mit seinem Holsteiner Elysium – am Ende Platz 13. Richard Vogel schaffte es seiner Premiere beim CHIO Aachen ebenfalls in den zweiten Umlauf, und sein Westfalen-Hengst United Touch S kassierten vier Strafpunkte im ersten und acht im zweiten Umlauf (Platz 16). fn-press