CHIO Aachen: Deutschland gewinnt Nationenpreis in der Dressur
Nach einem spannenden Finale im Grand Prix Spécial hat das deutsche Dressurteam den Nationenpreis beim CHIO Aachen gewonnen. Sönke Rothenberger (Bad Homburg) mit Fendi, Frederic Wandres (Hagen a.T.W.) mit Bluetooth OLD, Isabell Werth (Rheinberg) mit DSP Quantaz und Jessica von Bredow-Werndl mit TSF Dalera BB sichern sich den Sieg vor Großbritannien und Dänemark.
„Ich bin sehr stolz auf unsere Truppe“, sagte Bundestrainerin Monica Theodorescu nach dem deutschen Sieg im Dressur-Nationenpreis beim CHIO Aachen mit 468,285 Punkten vor Dänemark mit 460,097 und Großbritannien mit 459,756 Punkten. Die Bundestrainerin fasste den Grand Prix Spécial zusammen: Sönke hat einen tollen Ritt hingelegt. Isabell Werth hatte Fehler in den Wechseln, genau wie Jessica von Bredow-Werndl auf der Mittellinie. Bluetooth ist in einer aufsteigenden Form. Frederic Wandres hätte sich fast verritten und konnte es in letzter Sekunde noch abwenden. Es sind Kleinigkeiten, die abzustellen sind. Dalera ist sensationell in Form, aber auch ziemlich aufgeregt. Es war von den äußeren Umständen nicht ganz einfach. Erst Regen, dann Wind, dann Sonne. So ist es bei einem Außenturnier. Es ist eine tolle Atmosphäre hier und ich freue mich auf alles, was noch kommt.“
81,021 Prozent erhielten Jessica von Bredow-Werndl und TSF Dalera BB für ihre Vorstellung im Grand Prix Spécial, in dem sie stark begonnen hatten. In den Einerwechseln auf der Mittellinie unterliefen den beiden Fehler, das kostete zwar wertvolle Punkte, es reichte dennoch zum Sieg in der Einzelwertung vor Charlotte Dujardin mit Imhotep (80,787 Prozent) und Nanna Skodborg Merrald mit Zepter (80,34 Prozent).
Isabell Werth, die sich schon nach dem Grand Prix am Donnerstag über einen relaxten Quantaz gefreut hatte, war auch im Spécial zufrieden mit dem 13-jährigen Quaterback-Sohn. „Quantaz war toll bei mir. Diese Prüfung wäre sicherlich seine neue Bestleistung gewesen. Ich bin begeistert, wie sehr er sich nach Balve nochmal entwickelt hat und wie relaxt er sich hier in Aachen präsentiert hat.“ Allerdings unterliefen auch diesem deutschen Paar Patzer in den Einerwechseln: "Quantaz hat sich nach den Einerwechseln erschrocken, danach bin ich etwas vorsichtig geritten und daraus sind die kleinen Irritationen am Ende entstanden“, erklärte die siebenfache Olympiasiegerin. Quantaz zeigte elf statt der neun geforderten Wechsel von Sprung zu Sprung am Ende der Prüfung. Die Richter bewerteten die Vorstellung des Paares mit 75,851 Prozent.
Eine kleine Schrecksekunde im Grand Prix Spécial verschaffte Frederic Wandres dem deutschen Team: „Wir haben sehr gut begonnen, aber dann habe ich einen klassischen Pilotenfehler gemacht und fast die falsche Linie eingeschlagen. Ich habe statt der Zweier-Wechsel den starken Galopp auf der Diagonalen geritten, zirka bei X abgebrochen und dann aus der Lektion noch das Beste gemacht. Das ist mir noch nie passiert, darf natürlich nicht passieren und es sollte hoffentlich auch das letzte Mal gewesen sein“, sagte Wandres nach dem Spécial, mit dem er bis auf den kleinen Patzer recht zufrieden war.
Für Sönke Rothenberger war der CHIO Aachen eine Achterbahn-Fahrt der Gefühle. Im Grand Prix zeigte sich sein neunjähriger Wallach Fendi noch recht beeindruckt von der Kulisse der Aachener Soers. Nach seinem Ritt hatte er sich vorgenommen, „das abzuschütteln, Vertrauen aufzubauen und im Grand Prix Spécial seine gewohnte Leistung abzurufen.“ Der Plan ging auf. Lob gab es auch von Bundestrainerin Monica Theodorescu: „Sönke hat einen tollen Ritt hingelegt. Fendi und er waren nach dem Grand Prix sehr verunsichert. Uns allen und ihm in der Prüfung ist es gelungen, wieder eine fehlerlose Prüfung zu zeigen. Er ist sehr gefühlvoll und mental ganz stark geritten. Darauf bin ich wirklich stolz und freue mich, dass wir ihn in der Zeit aufrichten und unterstützen konnten.“ fn-press/lau