CHIO Aachen: Platz fünf im Nationenpreis Springen
Kein deutscher Sieg, aber ein ausverkauftes Stadion und viel Spannung - das ist das Fazit des Nationenpreis beim CHIO Aachen. Martin Fuchs hat als letzter Reiter mit einer souveränen Nullrunde den Sieg für die Schweizer Equipe gesichert. Das deutsche Team mit Jana Wargers (Emsdetten) mit Limbridge, Hans-Dieter Dreher (Eimeldingen) mit Elysium, Mario Stevens (Molbergen) mit Starissa sowie Marcus Ehning (Borken) mit Stargold sammelt zwölf Strafpunkte und beendet den Nationenpreis auf Rang fünf.
Schon der erste Umlauf im Nationenpreis in der Aachener Soers hatte es in sich. Insgesamt gab es nur elf fehlerfreie Runden, kein Team ging ohne Punkte in den zweiten Umlauf. Die beste Ausgangsposition hatten sich die Franzosen, Schweden und Schweizer erarbeitet – alle drei Teams hatten vier Strafpunkte auf ihrem Konto. Dahinter mit acht Strafpunkten folgten das deutsche Team, Großbritannien, Frankreich und die USA. Die Niederlande bildeten mit 19 Strafpunkten das Schlusslicht.
Jana Wargers und Limbridge machten den Auftakt mit einer tollen Runde – nur am letzten Hindernis fiel die Stange. „Ich habe mich natürlich sehr geärgert über den Fehler, weil wir hier auf dem Abreiteplatz noch diskutiert haben, machen wir sieben oder acht Galoppsprünge. Ich habe mich für sieben entschieden, das war leider nicht ganz glücklich, habe es jetzt in der zweiten Runde besser gemacht und bin total happy, dass alles so gut geklappt hat“, so das Fazit von Jana Wargers, die im zweiten Umlauf eine fehlerfreie Runde lieferte. „Es ist einfach wahnsinnig toll hier zu reiten, in dem Stadion mit den Zuschauern, die einen anfeuern, das ist Gänsehaut pur!“.
Die einzige fehlerfreie Runde für das deutsche Team im ersten Umlauf lieferte Hans-Dieter Dreher mit seinem Holsteiner-Schimmel Elysium. Auch im zweiten Umlauf fiel keine einzige Stange, aber Elysium schaffte nicht ganz die Weite des Wassergrabens und ärgerliche vier Fehler kamen auf das deutsche Konto.
Mario Stevens und seinem Hannoveraner Wallach Starissa von Stakkato Gold unterlief ein Fehler an der Mauer. Richtig spannend wurde es für das Paar im zweiten Umlauf: Das Publikum klatschte schon anfeuernd, Deutschlandfahnen wurden geschwenkt, aber der Stadionsprecher machte das Publikum auf seinen Irrtum aufmerksam. Statt Mario Stevens war nämlich der Belgier Gregory Wathelet eingeritten. Was das Publikum nicht wusste: Mario Stevens war auf dem Vorbereitungsplatz mit Starissa gestürzt, die beiden hatten sich nicht verletzt, aber das verzögerte den Ablauf, so dass er erst nach dem Belgier einreiten konnte. „Alles gut, mir ist nicht viel passiert, es war völlig unspektakulär, ich weiß nicht, ob Starissa sich etwas erschrocken hat oder gestolpert ist, auf jeden Fall sind wir zu Fall gekommen, und da die Regeln so sind, kam der Tierarzt sofort und hat Starissa untersucht Alles bestens in Ordnung, nur der Human-Arzt war nicht hier, ich durfte daher erst noch nicht in den Parcours, das ist die Regel. Das muss man dann direkt vergessen, ich habe einen kleinen Sprung gemacht, Starissa fühlte sich super an, das muss man dann ausblenden und weiter“, erklärte Stevens später. Direkt nach dem Belgier kam er dann auch in den Parcours und zeigte wieder eine sehr harmonische Runde, allerdings fiel die Stange am Rolex-Sprung. Seine Analyse nachher fiel positiv aus: „Beide Runden waren super, ich war vielleicht ein bisschen dicht an der Mauer in der ersten Runde, in der zweiten Runde wollte ich es zu gut machen. Aber es war unser erster gemeinsamer Nationenpreis hier in Aachen. Ich kann zufrieden sein."
Schlussreiter im deutschen Team war Marcus Ehning mit seinem Oldenburger-Hengst Stargold: Acht Fehler im ersten Umlauf, aber im zweiten lieferten die beiden eine Null-Runde. „Wir hatten viele vier Fehler-Runden, das ist ein bisschen unglücklich gelaufen. Aber so ist der Sport, das letzte Quentchen Glück war nicht auf unserer Seite, wir hätten ein bisschen besser reiten können“, so sein Fazit.
Auch Bundestrainer Otto Becker war etwas enttäuscht: „Wir hatten uns was vorgenommen und hatten ein gutes Team. Wir haben keine schlechte Runde gesehen, aber trotzdem zu wenig Null-Fehler-Ritte und dann ist das beim Springen so. Die können alle gut reiten, da tut jeder Fehler doppelt weh und am Ende hat es dann nur zum fünften Platz gereicht.“ fn-press/evb