Aachen: Deutschland dominiert den Nationenpreis Voltigieren
Abschlusstag für die Voltigierer beim CHIO Aachen in der Albert-Vahle-Halle: Beim großen Finale gewinnt das Team Deutschland I (Team Norka des VV Köln-Dünnwald, Viktor Brüsewitz und Kathrin Meyer) im Nationenpreis mit 26.203 Punkten vor Deutschland II (VV Ingelsberg, Julian Wilfling und Jannik Heiland) mit 25.828 Zählern. Den Sieg im Pas-de-Deux sicherten sich zuvor Diana Harwardt und Peter Künne aus Bernau.
Erneut führte im abschließenden großen Finale des CHIO Aachen kein Weg an den Athleten von Bundestrainer Kai Vorberg vorbei. Die schwarz-rot-goldene Equipe bleibt damit seit 2017 in der Soers ungeschlagen. Die eindrucksvolle Bilanz: 13 Siege bei 15 Austragungen.
Den Auftakt aus Sicht der Vertreter des Bundesadlers machte Julian Wilfling aus Untermeitingen. Der 27-jährige Bayer voltigierte zu den Klängen von Billie Eilish zu 8.471 Punkten. Dabei turnte der junge Mann vom VRC Weicht, der im regulären Herrenwettkampf auf Platz sieben gelandet war, auf dem Rücken des zwölfjährigen Westfalen-Wallachs Aragorn, longiert von Alexander Zebrak. Das Gespann hatte bei der WM im Vorjahr in Herning den vierten Platz geholt. Im Anschluss an Wilflings Performance lief WM-Bronzemedaillengewinner und Weltcup-Sieger Jannik Heiland in den Aachener Zirkel ein. Der 30-Jährige aus Wulfsen voltigierte mit seinem 20 Jahre alten Erfolgspferd Dark Beluga (v. De Niro), longiert von Barbara Rosiny, zu 8.588 Punkten. Am Vortag hatte er noch Rang fünf erturnt. Den Abschluss für das Team Deutschland II machte der VV Ingelsberg. Die Mannschaft aus Bayern konnte sich im Vergleich zum Vortag deutlich steigern. „Fider Rock war gestern noch etwas aufgeregt. Aachen ist ja auch für die Pferde etwas Besonderes. Aber heute war er schon viel gelassener. Ich glaube, wir sind alle an unseren Leistungen gewachsen“, sagte Alex Hartl, Trainer und Longenführer der Ingelsberger. Diese trugen starke 8.769 Punkte zum Endergebnis bei. Damit stand die Equipe bei gesamt 25.828 Zählern und überholte damit die bis dato führende Mannschaft aus der Niederlanden (24.025 / Team De Wittegheit, Sam Dos Santos, Annebeth Kubbe)..
Im Anschluss ging Deutschland I an den Start. Den Auftakt machte Kathrin Meyer, die sich wie schon im Vorjahr für den prestigeträchtigen Nationenpreis hatte qualifizieren können. Die 22-jährige Hamburgerin, die am Vortag ihren ersten CHIO-Titel bei den Damen errungen hatte, verbuchte m Vergleich zum regulären Kürdurchgang kleinere Unsauberkeiten in ihrer Ausführung und landete final mit ihrem 16-jährigen Oldenburger San Classico S mit Mutter Sonja Meyer an der Longe bei 8.454 Punkten. Im Anschluss an die WM-Vierte und amtierende Weltcup-Siegerin trat Viktor Brüsewitz aus Wulfsen in den Ring, Er hatte am Vortag Platz drei bei den Herren erreicht. Auf dem Rücken von Goldjunge – longiert von Jaqueline Schönteich – konnte der 33-jährige Mannschafts-Weltmeister von 2021 erneut überzeugen und verbuchte starke 8.762 Punkte. Auch das Team Norka des VV Köln-Dünnwald kam souverän durch die Kür. Die Mannschaft um Longenführerin Ines Nawroth, die am Vortag den Sieg bei den Teams geholt hatte, trug mit 14-jährigen Holsteiner Calidor das Bestergebnis von 8.987 Punkten tze Endnote bei. Machte in der Summe 26.203 und damit den Nationenpreis-Titel.
Diana Harwardt und Peter Künne gewinnen Pas-de-Deux
Bereits vor dem Nationenpreis wurde das Finale im Pas-de-Deux ausgetragen. Hier wurden Diana Harwardt (Bernau) und Peter Künne (Berlin) ihrer Favoritenrolle gerecht. Peter Künne: „Der Sieg in Aachen ist natürlich ein langgehegter Traum. Da zahlt sich das ganze Training der letzten Jahre aus. Sieben Jahre sind wir jetzt ein Team.“ Die beiden 22-Jährigen vom RV Integration aus Bernau hatten sich bereits im ersten Durchgang einen deutlichen Vorsprung auf die Konkurrenz erarbeiten können. Im finalen Durchgang glänzten die amtierenden Vizeweltmeister vom Landesverband Berlin-Brandenburg dann noch einmal ein wenig strahlender auf ihrem 19-jährigen DSP-Wallach Sir Laulau – longiert von Hendrik Falk. Für den zweiminütigen Kürauftritt der Zweitplatzierten des diesjährigen Weltcup-Finals von Omaha vergab das vierköpfige Richtergremium eine Wertung von 8.640 Punkten. Das machte in der Summe beider Umläufe total 8.558 und somit den deutlichen Sieg vor den Schweizerinnen Ilona Hannich und Li Laffer (7.92) sowie den Österreicherinnen Eva Nagiller und Romana Hintner (7.657). Die Eidgenössinnen Zoe Maruccio und Syra Schmid folgten mit 7.638. Harwardt und Künne haben mit ihrem Triumph für den fünften deutschen Pas-de-Deux-Sieg in Aachen in Folge gesorgt. Zuletzt standen im Jahr 2017 keine Vertreter der schwarz-rot-goldenen Flagge auf dem obersten CHIO-Podest dieser Disziplin. fn-press/Daniel Kaiser