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Goldenes Reiterkreuz für Fritz Otto-Erley

Mit tosendem Applaus und einem Reiterkreuz in Gold bedankte sich der deutsche Pferdesport bei Friedrich „Fritz“ Otto-Erley, der sich Ende März nach 36 Jahren bei der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) als Leiter Turniersport verabschiedete. Von Ruhestand kann allerdings keine Rede sein, denn der 66-jährige Warendorfer bleibt der FN und dem Deutschen Olympiade-Komitee für Reiterei (DOKR) auch weiterhin als Fahrsport-Koordinator erhalten.

Fritz Otto-Erley gehört seit Jahrzehnten zu den bekanntesten Gesichtern des organisierten Pferdesports. Bereits während seines Jurastudiums in Berlin und Marburg engagierte sich der damalige Dressur-, Spring-, Vielseitigkeits- und Jagdreiter in der Studentenreiterei. Otto-Erley nahm nicht nur selbst an Deutschen Hochschulmeisterschaften teil, sondern war auch vier Jahre lang (1982 bis 1986) Disziplinchef Reiten im Allgemeinen Deutschen Hochschulsportverband (ADH) und Mitglied des Organisationskomitees der ersten Studentenreiter-Europameisterschaften in Darmstadt 1985.

Mit dieser Vorgeschichte lag es nah, dass er seine Passion auch beruflich umsetzte. Am 1. August 1987 kam Fritz Otto-Erley zur FN nach Warendorf, war zunächst Nachwuchsführungskraft, danach Referent und später Abteilungsleiter Turniersport/Spitzensport. Áb 1994 war er stellvertretender Geschäftsführer des FN-Bereichs Sport und des DOKR. In dieser Funktion assistierte er unter anderem dem damaligen Chef de Mission Reinhard Wendt bei den drei Olympischen Spielen in Atlanta (1996), Sydney (2000) und Athen (2004) sowie bei vier Weltreiterspielen in Den Haag (1994), Rom (1998), Jerez de la Frontera (2002) und Lexington (2010). Bei den WEG Aachen 2006 war er als Disziplinmanager für Vielseitigkeit und Fahren im Einsatz. Darüber hinaus fungierte Otto-Erley auf zahlreichen Bundesveranstaltungen und Championaten als Turnierleiter, unter anderem bei den Fahrsport-WM in Riesenbeck und den EM Donaueschingen, bei den EM Vielseitigkeit in Luhmühlen, Achselschwang, Bonn-Rodderberg und Walldorf sowie bei den EM Dressur in Verden.

Ab 2007 übernahm Fritz Otto-Erley die Aufgabe des DOKR-Koordinators Fahren und begleitete die deutschen Gespannfahrer als Equipechef zu ihren Welt- und Europameisterschaften. Als organisatorisches Rückgrat der deutschen Mannschaften, als FEI-Stewart und als Moderator zwischen Fahrern, Trainern, Veranstaltern und FN setzte „FOE“ dank seines Pragmatismus und Verhandlungsgeschicks deutliche Zeichen in der Welt des Fahrsports. Für seinen Einsatz wurde er 2022 mit dem Bronzenen Wagenrad der Fachgruppe Fahren des Deutschen Reiter- und Fahrerverbandes ausgezeichnet.
Fritz Otto-Erley zählt zu den Rundum-Fachleuten des Pferdesports: Über 20 Jahre lang war er FEI Steward General, also der oberste Steward für Deutschland. Er ist Technischer Delegierter Vielseitigkeit und internationaler Parcourschef, außerdem Richter und Reitwart und nicht zuletzt einer der profundesten Kenner des deutschen Reitsport-Regelwerks. Als Leiter der Abteilung Turniersport erarbeitete er zusammen mit den Landespferdesportverbänden und der Deutschen Richter-Vereinigung eine ganze Reihe an Leistungs-Prüfungs-Ordnungen, so auch die Ende 2022 verabschiedete, jüngste LPO, die am 1. Januar 2024 in Kraft tritt.

Neben all seinen beruflichen Qualifikationen zeichnet Fritz Otto-Erley besonders aus, dass er privat für den Pferdesport lebt. Seine Begeisterung teilt er nicht nur mit Ehefrau Dr. Catharina Veltjens-Otto-Erley, sondern hat sie auch an seine Kinder weitergegeben. Einen Doppelerfolg feierte er 2021, als Tochter Elena mit dem von ihm gezogenen Fidertanz-Sohn Finest Fellow beim Vielseitigkeits-Nationenpreisturnier in Strzegom den Sieg mit dem deutschen Team erringen konnte.
Auch wenn Fritz Otto-Erley nicht in Warendorf geboren ist, ist er seiner Wahlheimat eng verbunden. Seit Anfang der 1990er Jahre ist er Mitglied im örtlichen Reit- und Fahrverein Warendorf, davon einige Jahre auch als Vorsitzender. Außerdem engagiert er sich in der Lokalpolitik und wurde erst Ende 2020 für die CDU in den Warendorfer Stadtrat wiedergewählt.
Eigentlich stehe er auf dem Standpunkt, „dass man als Hauptamtler nicht auch noch mit solchen Ehren ausgezeichnet werden sollte“, sagte Fritz Otto-Erley nach der Verleihung. „Aber ich bin natürlich auch ein bisschen gerührt und auch stolz – also passt schon!“ fn-press/Hb

Tags: Reiterkreuz in Gold, Fritz-Otto Erley

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