Neumünster: Janne Meyer ist Rider of the Year
Neumünster (fn-press). Die Riders Tour 2022/23, Deutschlands internationale Springsportserie, ist entschieden. Die nach sieben Etappen in Führung liegende Janne Friederike Meyer-Zimmermann (Pinneberg) wurde zum zweiten Mal nach 2015 als „Rider of the Year“ gefeiert. Auf Platz zwei rangierte Sophie Hinners (Pfungstadt). Den Großen Preis gewann der bei Itzehoe lebende Schwede Rolf-Göran Bengtsson mit dem Holsteiner Verbandshengst Zuccero.
Mit dem Großen Preis von Neumünster endete nicht nur die 72. Auflage des Traditionsturniers im Norden, sondern auch die Riders Tour-Saison 2022/23. Auf acht Stationen in vier Ländern konnten die Reiterinnen und Reiter Punkte sammeln. Als haushohe Favoritin galt bereits seit dem vergangenen Sommer Janne-Friederike Meyer-Zimmermann, die die Großen Preise von Hagen und Münster (Turnier der Sieger) gewonnen hatte. Bei der finalen Station in den Holstenhallen setzte sie ihr Toppferd Messi van’t Ruytershof, elfjähriger belgischer Sohn des Plot Blue, ein. Zwar blieben die beiden nicht fehlerfrei und rangierten letztlich nur auf dem 20. Platz, aber dank des üppigen Punktestandes konnte dieses Ergebnis den Titelgewinn „Rider of the Year“ nicht gefährden. „Einerseits bin ich traurig, dass ich durch den Abwurf nicht in die Siegerrunde gekommen bin, aber andererseits freue ich mich natürlich riesig über den Rider of the Year“, sagte die 42-Jährige, die mit ihrem Ehemann Christoph Zimmermann im holsteinischen Pinneberg einen Ausbildungs- und Handelsstall betreibt und auch selbst als Turnierveranstalterin einen ausgezeichneten Ruf genießt.
Janne-Friederike Meyer-Zimmermanns Erfolg hätte nur Sophie Hinners zunichtemachen können. Wenn die 25-Jährige, die auf der Anlage der Dieter-Hofmann-Stiftung in Pfungstadt trainiert, den Großen Preis gewonnen hätte, dann wäre sie punktemäßig an ihrer Kollegin vorbeigezogen. Es sollte nicht sein, auch bei Sophie Hinners und der Stute Adresse, Oldenburger Springpferd v. Messanger, fiel im Normalparcours einmal eine Stange (Platz 14). Da auch ihr Punktekonto reichlich gefüllt war, blieb es bei Rang zwei in der Riders Tour-Wertung. Zwei Reiterinnen in Führung – das hat es in der über 20-jährigen Geschichte der Serie noch nie gegeben. Dritter wurde der 29 Jahre alte Däne Mathias Norheden Johansen, der als Bereiter bei Dietmar Gugler auf Gut Ising am Chiemsee arbeitet.
Ein Wahl-Holsteiner siegt auf einem Holsteiner Hengst beim wichtigsten Holsteiner Hallenturnier – das war so ganz nach dem Geschmack des Publikums in den Holstenhallen. Der Schwede Rolf-Göran Bengtsson, der schon seit Jahrzehnten im Raum Itzehoe lebt, hat mit dem Schimmelhengst Zuccero (v. Zirocco Blue-Caretino) im Besitz des Holsteiner Verbandes ein hochtalentiertes Pferd unter dem Sattel, mit dem er nun erstmals einen Großen Preis gewann. Wenn auch nur knapp, denn ihn trennten lediglich fünf hundertstel Sekunden von dem niederländischen Championatsreiter Jur Vrieling, der mit dem rheinischen Wallach Comme-Laude W (v. Comme il faut) antrat. Dritter wurde der erst 21-jährige Belgier Alexander Housen mit der slowenischen Stute Cassandra HSP (v. Sandro Boy). Auch sie hatten die Siegerrunde ohne Fehler beendet.
Das Championat von Neumünster, die zweitwichtigste Springprüfung des Turniers, gewann der Niederländer Gerben Morsink mit dem Zangersheider Wallach Carsey Z. Auch in dieser Prüfung machte ein junger Mann auf sich aufmerksam: Der 22 Jahre alte Max Haunhorst aus Hagen a.T.W. platzierte sich mit der Oldenburger Conthargos-Tochter Cosa Nostra, die im Jahr 2021 mit dem niederländischen Olympiasieger Jeroen Dubbeldam am Start war, an zweiter Stelle, Dritter wurde Carsten-Otto Nagel (Lilienthal) mit dem Holsteiner Schimmelwallach GK Curacao. Auch diese beiden waren im elf Paare umfassenden Stechen fehlerfrei geblieben.