Die rote Wolfslampe leuchtet inzwischen neonfarben
Hannover (pferdeland-niedersachsen-gmbh). Die Politik ist am Zug: Wolfsangriff in Hötzingen (Heidekreis) auf Großpferd. Dieser Vorfall zeigt ganz deutlich, dass keine der uns immer gepredigten Verhaltensweisen von Wölfen gegenüber domestizierten Weidetieren wirklich stimmen. Die bisherigen Ausreden bei vorigen Rissen in Bezug auf Pferde, dass ja „meistens nur kleine Pferde oder Ponys“ gerissen wurden, führt dieser Übergriff ad Absurdum.
Wölfe bedienen sich munter am Buffet, dass ihnen auf den Weiden geboten wird und scheren sich nicht darum, ob diese Tiere „in der Herde wehrhaft sind“, Wölfe jagen unmittelbar an menschlichen Behausungen und laufen tagsüber mitten durch Orte und Städte. Bestätigen kann dies aktuell der geschädigte Halter aus Hötzingen, der in den Nächten nach dem Übergriff mit einer Nachtsichtkamera Aufnahmen von Wölfen direkt an seinem Gelände machen konnte.
Der Wolfsübergriff Ende 2022 in einem Offenstall, direkt am Hof der Halter, ist vom örtlichen Wolfsbeauftragten bestätigt worden. Unsere langjährigen Warnungen der Gefährlichkeit von Wölfen für unsere Weidetiere ist mit dem grausamen Anblick einer furchtbaren Verletzung des 6-jährigen Großpferdes wahr geworden. Schwer verletzt wurde der ausgewachsene Warmblutwallach von entsprechender Größe und Gewicht. Die angegriffenen Pferde standen zu dritt in dem Stallgelände. Der Riss ist bestätigt.
Immer mehr Weidetierhalter geben verzweifelt, entnervt, erzürnt und frustriert auf. Die finanzielle und psychische Belastung ist einfach zu groß, Existenzen stehen auf der Kippe oder sind nicht mehr zu halten. Wir haben wenig bis kein Verständnis mehr für aussitzende und gebetsmühlenartig schönredende Haltung der aktuellen Politik in Land und Bund zum Thema Wolf und Weidetiere. Das Herunterspielen dieser Probleme wirkt wie ein Schlag ins Gesicht. Die prognostizierten Aussagen zum guten Auskommen von Weidetieren und Wölfen sind Makulatur. Die Wölfe vermehren sich seit Jahren munter, die Risse nehmen ungehindert zu, die berechtigte Angst der Weidetierhalter ist allgegenwärtig. Auch die so gepriesene „wolfsabweisende Zäunung“ ist kein ausreichender Schutz, von der Haltung von Herdenschutzhunden und den Kosten für die Tierhalter ganz zu schweigen. Unsummen an Zuschüssen für die Präventivleistungen oder Ersatzleistungen bei Rissen werden den Steuerzahlern zugemutet. Wo ist hier noch die Verhältnismäßigkeit?
Die Situation spitzt sich seit Jahren zu. Die Warnlampe leuchtet neonfarben in Richtung Politik. Lösungen müssen schnell gefunden werden. Was soll noch geschehen? Eine einzige Tierart, die hier in Deutschland de facto nicht mehr vom Aussterben bedroht ist, genießt den höchsten Schutzstatus. Alle anderen Tiere werden dem untergeordnet. Brauchen wir demnächst einen Schutzstatus für unsere Weidetiere – oder vielleicht für Menschen?
Weidetiere sind wichtig - für uns Menschen und für das Land. Niedersachsen hat das Pferd im Wappen und tritt es mit Füßen. Hier ist politisches Handeln gefragt. Jetzt! Quelle: www.pferde-land-niedersachsen.com