Ermelo: WM-Silber für Hannoveraner Sultan des Paluds
Ermelo/NED (fn-press). Die erste Entscheidung bei den Weltmeisterschaften der Jungen Dressurpferde im niederländischen Ermelo ist gefallen. In der Altersklasse der Siebenjährigen, in der zum zweiten Mal ein WM-Titel vergeben wird, hat die deutsche Pferdezucht einen ersten Erfolg gefeiert. Unter dem Sattel der Niederländerin Kirsten Brouwer beendete der Hannoveraner Sultan des Paluds das Finale auf dem Silberrang. Der Sieg war allerdings Vorjahressiegerin Fiontini nicht zu nehmen. Für die aus dänischer Zucht stammende Tochter des Florestan-Enkels Fassbinder und ihren spanischen Reiter Severo Jesus Jurado Lopez war es der dritte WM-Titel in Folge.
Bronze ging an den ebenfalls in Dänemark gezogenen Trakehner Kipling, vorgestellt von Anne Troensegaard. Insgesamt stellten sich 39 siebenjährige Dressurpferde bei der zweiten Auflage der WM dem Urteil der Richter. 15 von ihnen kamen ins Finale, darunter auch vier Pferde aus deutscher Zucht. Das beste Ergebnis erzielte, wie schon in der Qualifikation der hochbeinige, viermal weiß gestiefelte Fuchswallach Sultan des Paluds, ein Sohn des Soliman de Hus aus einer Mutter von De Niro – Plaisir d’Amour. Der Hannoveraner stammt aus der Zucht des „Haras des Paluds“ in der Nähe von Arles in Frankreich. Er wurde in Ermelo von Kirsten Brouwer vorgestellt und überzeugte nicht nur durch seine Grundgangarten (Trab 9,0, Schritt 8,4, Galopp 8,6), sondern auch dank sicherer Lektionen. Etwas Abzug in der Schlussnote gab nach Auffassung der Richter dafür, dass das Pferd im Trab gelegentlich etwas hoch aufgerichtet war (8,9). An der Perspektive als Dressurpferd hatten die Jury – Mariette Almasy (FRA), Maria Colliander (FIN), Sharon Rhode (RSA), Sandy Philipps (GBR) und Dr. Dietrich Plewa (Germersheim) – allerdings keine Zweifel. Hier gab es die „Sehr gut“, eine 9,0 und damit ein Gesamtergebnis von 83,515 Prozent.
Besser als Sultan des Paluds waren nur die Vorjahressieger Fiontini und Severo Jesus Jurado Lopez. Die Grundqualität der Stute, insbesondere in der Schritttour, begeisterte auch in diesem Jahr die Richter, so dass auch zwei kleine Patzer den erneuten Sieg nicht gefährden konnten. Fiontini kam auf das Spitzenergebnis von 88,369 Prozent. Mit 82,445 Prozent landete der dunkelbraune Kipling v. Hofrat – Hohenstein, einer von drei Trakehnern im Finalstarterfeld, auf dem Bronzerang. Der beim dänischen Trakehner Tochterverband registrierte Wallach gefiel insbesondere in der Trabtour (9,4), blieb aber in der technischen Ausführung hinter der Siegerin und Sultan des Paluds.
Als zweitbestes Pferd aus dem Kontingent der deutschen Pferdezucht beendete der in Dänemark gezogene Oldenburger L’Arbuste das Finale mit 79,674 Prozent auf Platz fünf. Der braune Wallach von Skoven Rafael – Zardin Firfod aus der Zucht von Morten Plenborg und im Besitz der Equeco GmbH wurde von Senta Kirchhoff aus Menden vorgestellt. Als „ausgesprochen schade“ bezeichneten die Richter die leichte Spannungen und einen Abzug für Verreiten, die angesichts der Topnoten für die Grundgarten (Trab 8,9/ Schritt 8,5/Galopp 8,9) ein noch besseres Ergebnis verhinderten.
Weiterhin landete der Trakehner Goldmond TSF von Imperio – Latimer aus der Zucht und im Besitz von Ingo Wittlich mit 76,676 Prozent auf Platz acht. Im Sattel des Vize-Bundeschampions des Vorjahres saß auch in Ermelo Birgit Hild (Gedern). Besonderes Lob erhielt Goldmond für seine Rittigkeit und Losgelassenheit, die ihm eine gute Perspektive für den Sport bescheinigen.Pech hatte dagegen die Bundeschampionesse und Vorjahres-Fünfte der WM, Deluxe (v. Don Primus – Wolkentanz II). Sie wurde wie 2016 von Laura Blackert (Düsseldorf) für den Stall Walterscheidt in Mönchengladbach vorgestellt. Ein Ungehorsam und Fehler bei den Galoppwechseln sorgten dafür, dass die Rheinländer Stute aus der Zucht von Janet Stratmann (Aachen) in diesem Jahr nicht über Platz 15 hinauskam. Ihr Ergebnis: 72,610 Prozent.