WM Einspänner: Bronze für deutsches Team
Le Pin au Haras/FRA (fn-press). Das deutsche Einspänner-Team gewinnt Bronze bei den Weltmeisterschaften in Le Pin au Haras in Frankreich. Schon nach der Dressur und auch nach dem Geländetag lagen Dieter Lauterbach mit Dirigent, Marie Tischer mit Fortino und Anne Unzeitig mit De Niro auf Rang drei. Im abschließenden Kegelfahren behielten alle die Nerven und sie konnten Platz drei halten – Team-Bronze!
„Wir freuen uns hier alle sehr über Bronze, besonders da wir bei der letzten WM eine Medaille knapp verpasst hatten“, berichtet Fahrausschuss-Vorsitzender Rainer Bruelheide, der in Le Pin au Haras als Equipechef fungiert. Neuer Team-Weltmeister ist die Mannschaft aus dem Gastgeberland Frankreich, die schon vor dem Kegelfahren mit deutlichem Vorsprung führten (267,88 Punkte). Silber geht an die Titelverteidiger aus den Niederlanden (281,05). Das deutsche Team beendet mit 290,98 Punkten die WM, vor dem Schweizer Team mit 297,93 und Luxemburg mit 304,33 Punkten auf den Plätzen vier und fünf.
Im Kegelfahren zeigte Dieter Lauterbach (Dillenburg) – Weltmeister von 2016 – mit seinem Fuchswallach Dirigent noch einmal seine ganze Routine mit einer blitzsauberen Runde. Lediglich 0,07 Zeitstrafpunkte kamen auf sein Konto. Zuvor hatte aber auch Marie Tischer (Mühlheim), die am ersten Tag für das beste Dressurergebnis aus deutscher Sicht gesorgt hatte (Platz 7), mit Fortino lediglich 4,19 Strafpunkte im Kegelparcours gesammelt. Sie beendete ihre WM-Premiere auf Rang 31 der Einzelwertung. „Ich wäre natürlich gerne Null gefahren, um den anderen den Druck zu nehmen“, sagte Marie Tischer, die aber insgesamt sehr zufrieden ist mit ihrem WM-Debüt. „Mega – Bronze“, freute sie sich. „Ich habe vielleicht nicht in jeder Disziplin die Erwartungen an mich selbst ganz erfüllt, aber ich bin super dankbar und freue mich über die Medaille“, sagte sie. Auch der Equipechef war sehr zufrieden: „Marie ist unsere beste Dressurfahrerin und hat das Ergebnis dann auch für das Team geliefert“, so Rainer Bruelheide.
Als dritte und letzte deutsche Mannschaftsfahrerin musste Anne Unzeitig (Greifenstein) in den Parcours. Die 20-Jährige, die ihre erste internationale Saison im Seniorenbereich fährt und 2021 noch Jugend-Europameisterin war, lag nach Dressur (Platz 12) und Gelände (Platz fünf) auf Platz fünf der Kombinierten Wertung. Durch ihre lediglich nur 1,54 Punkte im Kegelparcours rutschte sie allerdings von Platz fünf auf Platz acht ab. Dennoch ein Top-Ergebnis für ihre WM-Premiere und das beste Einzel-Ergebnis aus deutscher Sicht. „Das ist einfach Wahnsinn, was Anne hier abgeliefert hat, wenn man bedenkt, dass sie eigentlich gerade noch im Jugendbereich unterwegs war, sie war so fokussiert und dennoch locker dabei“, so das Fazit vom Equipechef.
Direkt dahinter auf Platz neun rangiert Dieter Lauterbach. Er konnte durch seine Fast-Nullrunde (0,07 Zeitstrafpunkte) seinen Platz nach Dressur und Gelände halten. „Wir hatten hier eine tolle Truppe dabei mit einer guten Mischung aus Erfahrung und neuen Talenten, die schon mit guter Stimmung aus dem Trainingslager hier ankamen“, berichtet Rainer Bruelheide.
Für Jessica Wächter aus Aschaffenburg, die als Einzelfahrerin am Start war, war es ebenfalls eine WM-Premiere, die sie auf Platz zwölf beendete. Sie kam mit lediglich 2,49 Zeitstrafpunkten im Kegelparcours ins Ziel. Mit ihrem Schweren Warmblut FST Charly Brown hatte sie das Gelände auf Rang acht beendet und war in der Dressur auf Platz 18 gelandet. Noch vor zwei Wochen hatte sie in Ungarn bei der Weltmeisterschaft der jungen Fahrpferde eine Gold-, eine Silber- und eine Bronzemedaille errungen.
Ebenfalls als Einzelfahrerin am Start war auch Annika Geiger (Öhringen) mit Annabelle. Die Tochter vom Bundestrainer Karl-Heinz Geiger, der sich zur Zeit schon mit den Vierspännern im Traininglager befindet, beendete ihre erste WM auf Rang 16. Durch 3,88 Punkte im Kegelparcours rutschte sie von Platz 15 nach Dressur und Gelände um lediglich einen Platz ab. Auch für Ulrike Schmid (Plön) war es die erste WM. Sie zeigte eine super Runde im Kegelparcours mit lediglich 1,25 Zeitstrafpunkten und konnte zehn Plätze „gut machen“. Sie beendete die WM auf Rang 28.
Für Claudia Lauterbach (Dillenburg) und ihren Schweren Warmblüter FST Velten war es bereits die fünfte gemeinsame WM seit 2014 in Folge. Bei der ersten WM hatten die beiden Einzel-Silber gewonnen. Jetzt wurde es Platz 32, wobei auch diese beiden sich durch eine Top-Runde im Kegelparcours (0,45 Zeitstrafpunkte) noch zehn Plätze weiter nach vorne gearbeitet hatten.