WM junge Dressurpferde: Gold für Global Player OLD
Ermelo/NED (fn-press). Das Beste zum Schluss: Mit einer Goldmedaille für den sechsjährigen Oldenburger Hengst Global Player OLD und seine Reiterin Eva Möller sind die Weltmeisterschaften der jungen Dressurpferde im niederländischen Ermelo zu Ende gegangen. Damit erhöhte sich der Erfolg der deutschen Pferdezucht nach zwei Silber- und zwei Bronzemedaillen bei den fünfjährigen und sechsjährigen Pferden auf insgesamt fünf von neun möglichen Medaillen.
Schon beim Einreiten konnte man merken, hier tut sich etwas. „Wir sind sehr glücklich, Teil dieses Nachmittags gewesen zu sein, der mit einer solchen Vorstellung endet“, setzte Katrina Wüst zum Kommentar der Richtergruppe nach dem Auftritt von Global Player OLD (v. Grand Galaxy Win - Don Schufro) als letztem Starter an. Schon am Trab hatten die Richter wenig auszusetzen (8,9), für den räumenden Schritt und den Bergaufgalopp vergaben sie die 9,5. Ganz besonders hoben sie jedoch die Durchlässigkeit des eleganten Rappen hervor, der von seiner Reiterin Eva Möller hervorragend in Szene gesetzt wurde. Lediglich einmal versprang sich Global Player OLD kurz am Ende der ansonsten einwandfrei vorgetragenen Prüfung. Ein Grund für die Richter, die Höchstnote zu ziehen: eine glatte 10 für die Durchlässigkeit und weil es so schön war, auch gleich noch für den Gesamteindruck und Perspektive des Hengstes als Dressurpferd. Mit der Gesamtnote 9,76 krönte Oldenburger Siegerhengst aus der Zucht von Henrik Hansen (Dänemark) und im Besitz der Hengststationen Helgstrand/Schockemöhle seine bisherige Karriere, die mit dem Körsieg in Oldenburg begann. Fünfjährig wurde der von Henrik Hansen (Dänemark) gezogene war er Landes- und Vize-Bundeschampion und belegte bei den Weltmeisterschaften in Verden den vierten Platz.
Damals musste er noch seinem Stationskollegen aus dänischer Zucht, Hesselhoej Down Town, geritten von der Schwedin Jeanna Hogberg, noch den Vortritt lassen. In Ermelo nun landete der Vorjahresweltmeister mit einer Gesamtnote von 9,38 Punkten auf dem Silberrang. Überraschend Dritte wurde die erst 17-jährige Niederländerin Jill Bogers, Mannschaftssilbermedaillengewinnerin und Sechster der Junioreneuropameisterschaften in Hartpury in diesem Jahr, mit ihrem Championatspferd Lennox U.S, ein weiterer Sohn des Grand Galaxy Win. Die harmonische Vorstellung der jungen Reiterin und des KWPN-Hengstes wurde mit hohen Noten für Galopp und Durchlässigkeit belohnt und endete mit einer Gesamtnote 8,9 und der Bronzemedaille.
Punktegleich mit der Gesamtnote 8,58 beendeten zwei sehr unterschiedliche deutsche Pferde das Finale auf dem sechsten Platz: der lackschwarze in Portugal gezogene Hannoveraner Zonik - Hohenstein-Nachkomme Zonik Plus, vorgestellt von seinem belgischen Reiter Justin Verboomen sowie die Hannoveraner Dunkelfuchsstute Belinda (v. Bon Coeur – Royal Blend) aus der Zucht von Wilfried Putz und im Besitz von Maria Putz aus dem bayerischen Wiesentheid. Belinda war mit ihrer Reiterin Lena Waldmann als Siegerin des Kleinen Finales nachgerückt und konnte insbesondere mit einer sehr guten Schritttour punkten. Mit ihrem zweiten Pferd Dancing Brave, einem Hannoveraner Hengst v. Don Juan de His – Lemony’s Nicket aus der Zucht und im Besitz von Axel Windeler aus Verden konnte Lena Waldmann darüber hinaus Platz zehn belegen. Ein „athletisches und starkes Pferd“ mit guter Perspektive, das sich lediglich im Galopp noch etwas verbessern sollte, so das Richterurteil. Endnote: 8,28.
Toller Erfolg für die Deutsche Pferdezucht
Insgesamt gingen bei den WM 43 Pferde aus deutscher Zucht an den Start, 21 von ihnen nahmen am Finale teil und sicherten der Deutschen Pferdezucht fünf von neun möglichen Medaillen. Den größten Anteil hatte dabei der Oldenburger Verband. Er stellte nicht nur neun Finalisten, sondern konnte auch einen kompletten Medaillensatz für sich verbuchen - in jeder Altersklasse gab es eine: Gold für Global Player OLD bei den Sechsjährigen, Silber für Destello OLD bei den Siebenjährigen und Bronze für Fashion Prinz OLD bei den fünfjährigen Pferden. Der Hannoveraner Verband war mit sieben Finalisten in Ermelo vertreten, darunter der fünfjährige Silbermedaillengewinner Vitalos, dazu der siebenjährige Rheinländer Hengst Camillo, der für eine Bronzemedaille sorgte. Darüber hinaus konnten sich vier Vertreter des Westfälischen Pferdestammbuches fürs Finale empfehlen.
„Es war wiederum eine wirklich gut organisierte Veranstaltung, mit einem vollen Haus am Wochenende und toller Stimmung. Erstmals hatten wir Reiter aus 24 Nationen und Pferde aus 25 der WBFHS angeschlossenen Zuchtverbänden am Start. Das gab es noch nie. Hier zahlt sich aus, dass die Federationen durch das Regelwerk aufgefordert waren, heimisch gezogene Pferde zu nominieren“, zog Dr. Klaus Miesner, Geschäftsführer des Bereichs Zucht der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) Bilanz. „Für die Deutsche Pferdezucht selbst waren diese Weltmeisterschaften ein großer Erfolg, besonders schön natürlich die Goldmedaille am Ende. Die Spitze war in allen drei Altersklassen extrem dicht und von der Qualität her waren sich die Medaillengewinner durchaus ebenbürtig."