HKM-Bundesschampionate: Barcelo OLD tanzt zu Gold
Warendorf (fn-press). Mit dem Finale der Sechsjährigen gingen die drei Bundeschampionate der Dressurpferde zu Ende. Zum Titel führte Tessa Frank den Oldenburger Hengst Maxi Kraft’s Barcelo OLD. Die Wertnote 8,7 reichte aus, um die Siegerin der Einlaufprüfung, Boa Vista FRH mit Greta Heemsroth, auf den Silberrang zu verweisen.
50 Dressurpferde traten bei den Sechsjährigen an, 16 von ihnen qualifizierten sich, zum Teil auch über das kleine Finale, für die entscheidende Runde. Das „Rennen“ war offen, ein haushoher Favorit wie bei den sieben Jahre alten Pferden war in dieser Gruppe nicht so klar auszumachen. Der Sieger blieb im Achter-Notenbereich: Maxi Kraft’s Barcelo OLD sicherte sich den Titel und damit die Goldmedaille mit der Wertnote 8,7. Tessa Frank setzte den von Kristine Munch Nielsen gezogenen braunen Sohn des Bon Coeur (Muttervater Caprimond) meisterlich in Szene. Dr. Dietrich Plewa, der letztmalig die Dressurprüfungen fürs Publikum kommentierte und von FN-Generalsekretär Soenke Lauterbach offiziell mit einem Geschenk verabschiedet wurde, fand viele lobende Worte für den neuen Champion. „Wir haben hier ein ausgesprochen dynamisches Pferd gesehen, das ein hohes Maß an Elastizität, viel Raumgriff, guten Schub und eine gleichbleibende Kadenz auf gebogenen Linien aufweist.“ Für den Galopp und den Gesamteindruck vergab die Jury jeweils die 9,0 (gesamt 8,7). Hinter Barcelos Namenszusatz Maxi Kraft’s verbirgt sich die Firma Maxi Kraft Kran- und Schwermetalllogistik, die Maik Kanitzky gehört. Der bekannte Brandenburger Züchter unter anderem von Sir Donnerhall I und II kaufte das Pferd und stellte es Tessa Frank zur Verfügung. „Ich reite Barcelo jetzt seit eineinhalb Jahren. Es war Liebe auf den ersten Blick. Ich hatte noch nie ein Pferd, das immer zu einhundert Prozent so leistungsbereit ist“, schwärmt die 36-Jährige. Und das Schönste: Maik Kanitzky hat ihr fest versprochen, dass sie das Pferd langfristig ausbilden und im Sport vorstellen darf.
Die Silbermedaille sicherte die Hannoveranerin Boa Vista FRH mit Greta Heemsroth, die eine Abteilung der Qualifikationsprüfung gewinnen konnte. Die Vorjahres-Bundeschampioness, übrigens wie Barcelo von Bon Coeur abstammend, zeigte den besten Trab des Feldes (9,5), aber kleine Fehler wie Ausfall in den Kreuzgalopp und Taktunreinheiten in den Schritt-Pirouetten drückten die Note für die Durchlässigkeit, so dass es diesmal „nur“ Silber wurde. Dennoch: ein weiterer schöner Erfolg für den Züchter und Besitzer Ingo Pape, der auch im Klassement der fünfjährigen Dressurpferde den Vize-Champion stellte. Den Hengst Macchiato hatte ebenfalls Greta Heemsroth präsentiert.
Etwas Pech hatte Lucie-Anouk Baumgürtel. Die 18-jährige hoch erfolgreiche Championatsreiterin bei den Junioren und Jungen Reitern stellte die Hannoveraner Stute Zinq First Vienna FH vor. Die braune Vitalis-Tochter aus einer First Dance-Mutter gehört dem Freiberger Hof ihrer Familie in Nottuln. First Vienna trat auf die Viereck-Ricks, strauchelte kurz, setzte dann aber unbeirrt die Prüfung fort. Offenbar hatte das Missgeschick Lucie-Anouks Konzentration beeinträchtigt, jedenfalls schlug sie den falschen Weg auf dem Viereck ein. Dr. Plewa bescheinigt der Stute, dass sie sich „wahnsinnig energisch im Trab bewegt und bedeutende Verstärkungen“ zeigt. Im Galopp sei die Versammlungsfähigkeit sehr gut zu erkennen. Die Wertnote: 8,7, abzüglich Verreiten, ergab am Ende 8,5 und damit die Bronzemedaille. FN / hen; Foto: Lafrentz