HKM Bundeschampinate: Gold für Final Dream
Warendorf (fn-press). Mit dem dunkelbraunen Wallach Final Dream konnte der Zuchtverband Hannover den ersten Champion auf dem Dressurviereck feiern. In der Altersklasse der Fünfjährigen führte Kira Goerens-Ripphoff den Sohn des Franziskus aus einer Weltmeyer-Mutter mit der Wertnote 9,2 zum Sieg. Nur knapp dahinter platzierte sich mit 9,1 der westfälische Hengst Macciato (v. Morricone-Just Perfect) mit Greta Heemsroth auf dem Silberrang. Insgesamt 72 Pferde gingen in dieser Alterklasse an den Start.
Ihm flogen die Herzen der Zuschauer zu, denn Final Dream machte seinem Namen alle Ehre. Der elegante Franziskus-Sohn aus der Zucht von Karin Storkamp und im Besitz von Anke Dieckell beeindruckte mit einem schwungvollen, elastischen und erhabenen Trab, wie man ihn nur selten sieht. Auch die Richter waren voll des Lobes und bewerteten ihn mit der Höchstnote 10 – der einzigen im gesamten Feld der fünfjährigen Dressurpferde. Fast genauso gut präsentierte sich der von Kira Goerens-Ripphoff meisterlich in Szene gesetzte Dunkelbraune im Galopp. Richter Dr. Dietrich Plewa, der die Juryentscheidungen fürs Publikum kommentierte, hob unter anderem die hervorragende Lastaufnahme und die rhythmischen Verstärkungen hervor: 9,5. Wollte man etwas an dem neuen Bundeschampion kritteln, dann wäre es der Schritt, der laut Plewa „praktisch“ ausfiel (8,0). Mit der 9 für die Versammlung und der 9,5 für die Perspektive als Dressurpferd brachte es Final Dream auf ein Gesamtergebnis von 9,2. Seine Reiterin Kira Goerens-Ripphoff sagte überglücklich: „Ich bin sprachlos.“ Dann erzählte sie aber doch einiges: Vergangenes Jahr hatte sie bei der Suche nach einem Nachwuchspferd Final Dream entdeckt. Eine gute Bekannte, Anke Dieckell, ermöglichte den Kauf. „Final Dream trabte schon immer für eine 10. Es ist ein Genuss, auf ihm zu sitzen und ihn zu reiten. Er ist brav und zuverlässig, aber auch ein ehrgeiziger Sportler“, erzählte sie strahlend. Kira Goerens-Ripphoff trat schon mehrmals beim Bundeschampionat in Erscheinung, brachte aber nun erstmals einen Champion hervor. Gemeinsam mit ihrem Ehemann Mathis Goerens betreibt sie einen Ausbildungsstall in Sandbostel. Nun hofft die 31-Jährige, dass sie noch lange Freude an Final Dream haben kann und er nicht verkauft wird.
Über die Silbermedaille konnte sich Ingo Pape freuen. Sein Hengst Macciato, Sohn des Morricone, bestach mit enormer Durchlässigkeit (Tageshöchstnote 9,5). Greta Heemsroth, Bereiterin der Station Pape, brachte den energischen Trab mit viel „Go“ hervorragend zur Geltung. Auch diesem Hengst bescheinigte die Richtergruppe eine tolle Perspektive als Dressurpferd (9,5, Gesamtnote 9,1). Schon dreijährig hatte der von Dressurtrainer Norbert van Laak gezogene Hengst als Westfalen-Champion die Aufmerksamkeit auf sich gezogen und kurz darauf die Bronzemedaille beim Bundeschampionat gewonnen.
Auf dem Bronzerang behaupteten sich mit der Wertnote 8,8 zwei Pferde: Leonie Richter stellte den Oldenburger Totilas-Sohn Total McLaren aus der Zucht von Ralf Knauf und im Besitz ihres Arbeitgebers Helgstrand Dressage vor, Ann-Christin Wienkamp ritt den ebenfalls in Oldenburg gezogenen Wallach Füchtels Indigo (v. Ansgard‘s Ibiza – Roadster). Beide Pferde wurden im Galopp, in der Durchlässigkeit und im Gesamteindruck mit der Note 9,0 bewertet, nur bei Trab und Schritt tauschten sie die Plätze: Total McLarens Trab war den Richtern die 9 wert, dafür der Schritt nur die 8, und bei Füchtels Indigo war’s genau anders herum.
Der Sieger der Qualifikation, Ferdades, der mit Henriette Hachmeister von der Station Pape die Wertnote 8,8 erzielt hatte, blieb im Finale ein wenig unter seinen Möglichkeiten. Der von Christine Campe gezogene Oldenburger Sohn des Frascino (Muttervater Escolar) wurde mit der Wertnote 8,4 Elfter. Immerhin: Für die Station Ingo Pape ist es ein großer Erfolg, gleich zwei Pferde fürs Bundeschampionats-Finale qualifiziert zu haben.
Das Bundesministerium für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL) hat bei den Bundeschampionaten wieder besonders faires, pferdegerechtes Reiten mit dem Tierschutzpreis belohnt. Diesen Sonderehrenpreis erhalten Reiter für den herausragend pferdefreundlichen Umgang sowie die besonders pferdegerechte Prüfungsvorbereitung der Pferde während der Veranstaltung. Bei den fünfjährigen Dressurpferden ging der Preis an Catja Thomsen mit Rockdale und an Henriette Hachmeister mit Ferdades. Die Jury lobte bei beiden Reiterinnen eine optimale Vorbereitung auf die Individualität des jeweiligen Pferdes bezogen, aus einem klassischen Sitz heraus in leichter Anlehnung und mit diskreter Hilfengebung. FN/hen; Foto: Lafrentz