HKM-Bundeschampionate: Zwei Titel für Familie Fischer bei den dreijährigen Reitponys
Warendorf (fn-press). Zwei Bundeschampionats-Titel an einem Tag: Dieses Kunststück gelang Reiterin Tanja Fischer, die gleichzeitig auch Mitbesitzerin ihrer beiden dreijährigen „Gold-Ponys“ ist. Nach dem Titel bei den Stuten und Wallachen am Morgen mit ihrer Stute Highlights Daily Joy WE schnappte sie sich auch mit dem westfälisch gezogenen Reitponyhengst Darf ich bitten von Dallmayr K den Bundeschampionats-Titel bei den dreijährigen Hengsten. Silber und Bronze gingen in das Zuchtgebiet Weser-Ems.
„So wie der Hengst hier vor uns steht ist er komplett im Format des Sportpony-Typs. Seine Rittigkeit hat uns besonders imponiert. Er war immer leicht in der Hand und sehr leistungsbereit, was nicht selbstverständlich ist. Das war einfach vorzüglich. Er hat uns einfach mit seiner natürlichen Losgelassenheit begeistert. Im Trab konnte er bereits mit Schub und Schwung mit viel Rückentätigkeit zulegen“ geriet die Richter-Kommission Wolfgang Egbers, Gerd-Wolfgang Sickinger und Catrin Wingender ins Schwärmen beim Auftritt von Darf ich bitten v. Dallmayr K - Der feine Lord AT.
Zweimal die 9,0 (Gebäude und Rittigkeit) gab es für den dunkelbraunen Hengst aus der Zucht von Marion Gräfin von Stauffenberg, der im Besitz des Stalls Fischer steht. „Wir haben ihn bei den Hengsttagen in Alsfeld entdeckt. Er war dort Prämienhengst und Preisspitze“, erzählt Familie Fischer über ihren Hengst, der sich keinesfalls bitten lässt, sondern auch die Besitzer mit seiner natürlichen Leistungsbereitschaft begeistert. In allen drei Grundgangarten spendierten die Richter eine 8,5. In seinem Pedigree vereint Darf ich bitten einiges an Tafelsilber der deutschen Reitponyzucht. Sein Vater Dallmayr K, der übrigens alle drei Medaillenträger der diesjährigen acht Finalisten stellte, war 2017 Siegerhengst in Hannover und 2018 hannoverscher Landeschampion. Seine Mutter, Die Kleine Liebe v. Der Feine Lord AT, war fünfjährig Vize-Bundeschampionesse der Dressurponys und ein Jahr später Bundeschampionesse der sechsjährigen Dressurponys. Der Feine Lord AT wiederum holte Silber beim Bundeschampionat der dreijährigen Reitponys, war Europameister in der Ponydressur und stellte bisher elf gekörte Söhne sowie 27 Staatsprämienstuten.
Auf dem Silberrang folgte ebenfalls ein Dallmayr K-Sohn. Die Mutter des in Weser-Ems gezogenen Darboven K WE stammt von FS Champion de Luxe ab. Der von Wenke Kraus vorgestellt braune Hengst aus der Zucht von Hermann Koopmeiners gehört dem Stald Magic Aps und konnte seine Vor-Note von 8,3 im Finale noch auf 8,5 verbessern. „Von Typ und Gebäude lässt der Hengst kaum Wünsche offen und besticht durch gute Reitpferdepoints. Sein Bewegungsbild zeichnet sich in seinem schönen Exterieur ab“, lautete der Richterspruch. Die Höchstnote war eine 9,0 für das Gebäude. Im Galopp, Schritt und in der Rittigkeit zogen die Richter jeweils eine 8,5 für den Vize-Bundeschampion.
Und auch Bronzemedaillen-Träger Dauphin K WE hat Dallmayr K als Vater. Der in Weser-Ems gezogene Fuchshengst geht mütterlicherseits auf Olivier K zurück und wurde genau wie der Silber-Hengst von Hermann Koopmeiners gezogen. Besitzerin ist Carola Nowag, Mutter der Reiterin Bianca Nowag-Aulenbrock. Mit einer 8,3 bestätigte Dauphin K seine Leistung aus der Qualifikation. Beste Note war die 9,0 für das Gebäude („Ein Typ wie man ihn sich wünscht, mit sehr guter Winkelung.“). Eine 8,5 gab es für die Rittigkeit, bei der die Richter den mühelosen Auftritt und die Konzentration des jungen Hengstes lobten.
Dreijährige Reitponys (Stuten und Wallache): Sieg für Highlights Daily Joy WE
Die erste Bundeschampionesse im Warendorfer Reitpferdeviereck kommt aus dem Zuchtgebiet Weser-Ems. Highlights Daily Joy WE v. Dallmayr K holte sich mit Reiterin Tanja Fischer den Sieg bei den dreijährigen Reitponys (Stuten und Wallache). Silber und Bronze gingen im nach Rheinland-Pfalz-Saar und Westfalen.
Die auffällig bunt gezeichnete Fuchsstute Highlights Daily Joy WE v. Dallmays K - Manchester United aus der Zucht von Dr. Paul Pottebaum überzeugte bereits als Führende der Qualifikation mit einer 8,5 und konnte ihre Note im Finale auf 8,7 steigern. „Eine sehr harmonische Stute mit guter Oberlinie und gleichmäßiger Aufteilung“, so das Richtertrio in ihrem Kommentar. Besonders gefiel der ausbalancierte, losgelassene und durch den Körper schwingende Trab (8,5) und der sichere, klare und raumgreifende Schritt (9,0). Die 9,5 zückte die Kommission für die Ausbildungsnote und war begeistert von „der Selbsthaltung, der gleichmäßigen und leichten Verbindung zum Pferdemaul und dem angenehmen Temperament.“ Die neue Bundeschampionesse ist ein echtes „Mehrgenerationen-Pony“, deren Besitzergemeinschaft aus Tanja Fischer, deren Mutter Sabine und Tochter Lina Fischer besteht. „Unsere Tochter hat genau am selben Tag Geburtstag wie das Pony. Wir haben die Stute beim Züchter Dr. Paul Pottebaum gekauft, der ein Freund der Familie ist. Highlights Daily Joy WE wurde bei uns angeritten und ist schon ihre Stutenleistungsprüfung gegangen. Da war sie noch ein bisschen schüchtern“, so Tanja Fischers Ehemann Lukas. Mit zwei sehr souveränen Runden hat die vielversprechende Stute diese Schüchternheit in Warendorf eindrucksvoll abgelegt.
Auf dem Silberrang folgte Damon Touch S v. Diamond-Touch-Balou del Sol aus der Zucht von Christina Sieben, in deren Besitz der neue Vize-Bundeschampion auch steht. Er konnte vor allem mit seinen Grundgangarten punkten und seine Vor-Note von 8,3 auf 8,5 verbessern. Michele Schulmerig heimste mit dem Wallach aus dem Zuchtgebiet Rheinland-Pfalz-Saar gleich zweimal die 9,0 ein für den Galopp („sehr wertvoll, bergauf und ausbalanciert in den Wendungen“) sowie die Ausbildungsnote: „Wir sehen hier ein Pony mit sehr viel Sitzkomfort, das Zug zur Hand zeigt und es so der Reiterin ermöglichte, seine Stärken optimal herauszureiten.“ Ein bisschen moderner wünschten sich die Richter Damon Touch S vom Typ (7,5). Zusätzlich erhielt Michele Schulmerig auch den Tierschutzpreis des Bundesministeriums für Ernährung und Landwirtschaft (BMEL). Dieser Sonderehrenpreis wird für den herausragend pferdefreundlichen Umgang sowie die besonders pferdegerechte Prüfungsvorbereitung der Pferde während der Veranstaltung vergeben.
Die Bronzemedaille ging im Feld der neun Finalisten von insgesamt 22 Starter-Paaren an die westfälisch gezogene Stute Nuna de Luxe von FS Numero Uno aus einer Superman II-Mutter. Sie stammt aus der Zucht von Heinrich Sondermann (Besitzerin: Inken Tittel). Die „sehr typvolle Stute mit sehr guter Oberlinie, passendem Halsansatz, charmantem Kopf und großem Auge“ zeigte im Finale die deutlichste Steigerung von 8,0 auf 8,4 insgesamt. Die von Silvia Busch-Kuffner vorgestellte Reitponystute überzeugte neben ihrem Gebäude und dem „geschmeidigen und ausbalancierten Trab“ (jeweils 8,5) vor allem mit der Ausbildungsnote (9,0): „Ihre Reiteigenschaften sind besonders hervorzuheben. So sieht müheloses Reiten mit leichter Hilfengebung aus“, lautete der Richter-Kommentar. FN/ Tina Pantel, Foto: Equitaris