WM Herning: Platz vier und fünf für Werth und Werndl
Herning/DEN (fn-press). Nach der spannenden Mannschaftsentscheidung mit Bronze für das deutsche Team haben sich die besten 30 Paare noch einmal im Grand Prix Special um die Einzelmedaillen beworben. Benjamin Werndl und Famoso OLD schaffen wieder ein neues "Personal Best" und dem "Ritt ihres Lebens" - Platz fünf. Als letzte Starterin zeigt auch Isabell Werth mit DSP Quantaz eine Runde mit vielen Highlights und verpasst um vier Zehntel die Bronzemedaille, es wird Platz vier für die Rheinbergerin und ihren zwölfjährigen Hengst.
Gold geht etwas überraschend an die 26-jährige Britin Charlotte Fry mit dem elfjährigen Rapphengst Glamourdale mit 82,508 Prozentpunkten. Nach ihrem Auftritt rastet das Publikum völlig aus. Zuvor ist die Favoritin Cathrine Laudrup-Dufour mit dem zehnjährigen Westfalen Vamos Amigos im Viereck gewesen, auch die Dänin wird natürlich vom Publikum gefeiert. Aber Wechselfehler drücken ihr Ergebnis auf 81,322 Prozentpunkte, was bis zum Auftritt von "Lotti" Frey allerdings noch die Führung ist. Damit geht Silber an Cathrine Laudrup-Dufour. Bronze sichert sich mit 79,407 Prozentpunkten die Niederländerin Dinja van Liere mit dem KWPN-Hengst Hermes.
Am Ende ist es fast noch Bronze: Als letzte der 30 Starterpaare zeigen Isabell Werth und ihr Brandenburger Hengst DSP Quantaz einen tollen Auftritt ohne Fehler, tolle Passagen und viele weitere Highlights. 79,073 Prozentpunkte sind es und das bedeutet Platz vier. "Es war nur ein Wimpernschlag am Ende zu Bronze, aber es ist ok. Es ist so, wie es ist. Ich bin super happy, wie Quantaz sich hier präsentiert hat und dann ist es eben am Ende Glück oder Pech, ob es reicht. Wir hatten oft auch mal Glück, jetzt haben wir eben ein bisschen Pech gehabt. Nein, es war ein super Fight und das macht mir einfach Spaß. Das ist das, was Sport ist und mir besonders Spaß macht", sagt Isabell Werth nach ihrem Ritt.
Benjamin Werndl: "Ich bin sehr, sehr zufrieden"
Nachdem Benjamin Werndl und sein Oldenburger Wallach Famoso OLD schon im Grand Prix am Samstag eine neue persönliche Bestleistung in Herning abrufen konnten, legen sie im Grand Prix Special nochmal zu und wieder wird es ein "Personal Best" und dazu noch die vorläufige Führung nach 21 von 30 Starterpaaren. 78,237 Prozent ist das Ergebnis am Ende seines Auftritts mit Famoso OLD v. Farewell III - Welt Hit II, aus der Zucht von Lambertus Schnieder und im Besitz von Flora Keller. Eine schöne Trabtour, sehr fließende und sichere Traversalen, tolle Einer- und Zweierwechsel - ihnen gelingt im Stutteri Ask Stadion einfach alles. Auch Benjamin Werndl ist nach seinem Ritt sehr zufrieden: "Das Zulegen war heute besser, ich habe mehr riskiert, es geht sogar noch mehr. Aber ich muss es erfühlen und wenn ich es erzwinge, geht es nicht. Deswegen muss ich es erfühlen und deshalb brauche ich erst ein paar solcher Erfahrungen. Aber Famoso hat mir nicht im Ansatz eine Unsicherheit vermittelt, deswegen geht da noch mehr. Aber ich will nicht gierig werden. Ich bin jetzt erstmal sehr, sehr zufrieden, wie das heute war. Das war der beste Ritt meines - bisherigen - Lebens. Es kommt ja noch einer."
Als erstes deutsches Paar reiten Ingrid Klimke und Franziskus in das Stutteri Ask Stadion ein. Sie zeigen eine schöne Runde, allerdings auch mit einigen, kleinen Abstimmungsfehlern. 73,526 Prozentpunkte sind ihr Ergebnis und Platz 19. Für die Reitmeisterin aus Münster, die bei zahlreichen Vielseitigkeits-Championaten Medaillen gesammelt hat, ist es die erste Weltmeisterschaft in der Dressur. Ihr Hannoveraner Hengst Franziskus v. Fidertanz 2 - Alabaster (Züchterin: Elisabeth Albers, Lönningen) und im Besitz von Hengsthalter Wilhelm Holkenbrink in Münster ist hochkonzentriert und zeigt schöne Zweier- und Einerwechsel, in der Piaffe und Passage gibt es dagegen leichte Unsicherheiten. "In der Feinabstimmung gerade so mit Piaffe und Passage und den Übergängen kam ich am Anfang nicht so rein, je länger es dann ging, dachte ich so, jetzt sind wir drin, aber jetzt ist es leider auch gleich zu Ende", kommentierte Ingrid Klimke nach ihrem Ritt.
Die besten 15 Paare des Grand Prix Special haben sich damit automatisch für die Kür am Mittwoch um 20 Uhr qualifiziert. Das heißt, dass Benjamin Werndl und Isabell Werth beide in der Kür starten. Isabell Werth wird mit DSP Quantaz eine neue Kür reiten. "Ich habe nichts zu verlieren und freue mich sehr auf meine neue Kür, ich liebe die Musik und versuche wieder so eine Runde wie heute zu reiten", kündigt Isabell Werth an.
Grand Prix Special ohne Frederic Wandres und Duke of Britain
Duke of Britain FRH, der gemeinsam mit Frederic Wandres bei den Weltmeisterschaft in Herning zum Gewinn der Bronzemedaille des deutschen Dressurteams beigetragen hat, war nicht im Grand Prix Spécial angetreten. Sein Reiter hat ihn in Absprache mit der deutschen Teamführung zurückgezogen. „Nach dem morgendlichen Check haben wir so entschieden. Das ist bedauerlich für Frederic und die deutsche Mannschaft, aber das Wohl des Pferdes steht immer an erster Stelle“, sagt Equipechef Klaus Roeser.