Sachsen und Hannover gewinnen Bundesnachwuchschampionat Vielseitigkeit
Warendorf (fn-press). Hattrick für Hannover: Nach den Goldenen Schärpen Ponys und Pferde gewinnt das Pony-Team aus Hannover auch das Bundeschampionat Vielseitigkeit. Während es für den Landesverband Hannover bereits der 16te Sieg in Warendorf war, stand in diesem Jahr eine Mannschaft aus Sachsen erstmals ganz oben auf dem Treppchen.
Sechs Teilprüfungen gilt es beim Bundesnachwuchschampionat zu bewältigen, beginnend beim nicht gewerteten, aber verpflichtenden Sporttest als Fitnessüberprüfung für die Reiter über Theorie, Vormustern bis hin zu den vielseitigkeitstypischen Prüfungen Dressur, Geländeritt und Springen. Bis zu fünf Paare bilden ein Team, die drei besten Ergebnisse je Teilprüfung werden gewertet.
Das Team Sachsen – Pauline Borowitza (15, Panitzsch) mit Royal Favorite, Nika Reichart (14, Hartenstein) mit Westsachsens First Lady, Hannah Schmied (14, Crinitzberg) mit Ciara und Schmid, Pita (15, Neumark) mit Favorita V – begannen das Bundesnachwuchschampionat mit der vollen Punktzahl im Theorieteil und lieferten Dressuren und Springprüfungen Zählergebnisse im Siebener-Bereich ab und zeigten sich beim Vormustern im guten Bereich. Den Vogel aber schossen die vier Reiterinnen im Gelände ab. Hier blieb kein Paar unter 8,0 und Pita Schmid erhielt für ihre selbstverständlich wirkende, flotte Runde und ihren ausbalancierten Geländesitz mit einer 9,2 die zweitbeste Note im 65 Paare zählenden Starterfeld. Damit sicherte sich die 15-jährige Schmid, die gerade erst auch erneut für die Pony-EM nominiert wurde, mit ihrer erst sechsjährigen First Ampère-Tochter zugleich den Gesamtsieg in der Abteilung Pferde.
Dichter an den Reitern und ihren Heimtrainern dran sein, sie dort abholen, wo sie stehen und sie bei der Saisonplanung begleiten: „Das Konzept, das wir jetzt fahren, scheint in die richtige Richtung zu gehen“, sagte der sächsische Mannschaftsführer Matthias Grupen, selbst ehemaliger Vielseitigkeitsreiter und Vater der früheren U21-Europameisterschaftsteilnehmerin Katharina Grupen, zum aktuellen Erfolg und ergänzte. „Wir wollen das aber noch weiter ausbauen, auch die Winterarbeit intensivieren, denn dort wird der Grundstein für die nächste Saison gelegt.“ Mit dem Sieg steht er nun allerdings erst einmal selbst im Wort, hatte er doch seinen Reiterinnen versprochen, sich in diesem Fall ein Tatoo stechen zu lassen. „Die Arbeit mit Kindern und Jugendlichen lebt von Motivation, sie müssen morgens schon aufstehen und etwas zu lachen haben“, sagte er.
Auf dem Silberrang landete die Mannschaft Schleswig-Holstein: Samantha Schade (15, Klappholz) mit Helena, Mia Großler (14, Schönberg) mit Callfield, Anna Lara Tauscher (14, Lübbenau/Spreewald) mit Rocafina, Mia Ketelsen (15, Leck) mit Whisky sowie Leni Elisa Weist (14, Süsel), die mit dem bewährten, mittlerweile 19-jährigen Havana Club Platz vier in der Gesamtwertung belegte.
Auf dem Bronzerang ordnete sich die Mannschaft aus Hannover ein. Unter der Leitung von Landestrainer Claus Erhorn und Christin Tidow starteten Marlee Schreiber (15, Egestorf) mit Emigrant M, die Pony-EM-Reservistin Emily Johanna Wolfschmitt (15, Schladen) mit Suzi, Ninke Tölner (15. Eldingen) mit Czerafina sowie Juli Madita Endrikat (15, Wriedel) mit Calina und Anni Müller (14, Liebenburg) mit Finest Franky, die beide im vergangenen Jahr zum siegreichen Ponyteam gehört hatten.
In der Einzelwertung konnte sich die Dressur-Siegerin aus Weser-Ems, Rike Weymann (15, Berge) mit Clover Rebel, hinter Pita Schmid auf dem Silberrang behaupten. Bronze ging hier an Nele Wunderberg aus Mecklenburg-Vorpommern mit Lumberjack. Die 15-Jährige aus Loitz konnte die Richter beim Stilgeländeritt am meisten überzeugen. Sie erhielt hier die Tagebestnote von 9,4.
Abteilung Ponys: Hattrick für Hannoveraner Team
Auch wenn es bei den Pferden „nur“ für Bronze reichte: Mit der Goldmedaille in der Abteilung Pony setzte der Landesverband Hannover den begonnenen Siegeszug fort. Nach den sechs Teilprüfungen hatten Amelie Fulst (13, Königslutter) mit Phara, Lotta Koch (15, Riede) mit Crokant T, Anik Ismer (13, Wagenfeld-Ströhen) mit Surprise sowie Anni Müller mit ihrem Pony mit Gino Ginelli´R vom Renneberg die Nase vorn. Das beste Ergebnis für das Quintett lieferte jedoch die Jüngste im Bunde ab, die erst zwölfjährige Hanna Niessen aus der Vielseitigkeits-Hochburg Luhmühlen und ihr 14-jähriger Charivari-Sohn Cappuccino WE. Die Vorjahres-Sieger der Goldenen Schärpe trugen damit nicht nur maßgeblich zum Sieg ihrer Mannschaft bei, sondern sicherten sich auch den Sieg in der kombinierten Einzelwertung. Außerdem holten Ihre Team-Mitreiterinnen Amelie Fulst/ Phara und Anni Müller/Gino Ginelli´R vom Renneberg Platz vier und fünf im Einzel.
Auf dem zweiten Platz landete landete das Westfalenteam mit Pia Sophie Schreiber (14, Bocholt) mit Chocolate Noir, Greta Börnemann (14, Ostbevern) mit Veivels little Queen NRW, Paul Suttorp (11, Everswinkel) mit Mary Poppins, Lena-Sophie Jankord (15, Münster) mit dem EM-erfahrenen Mondeo sowie Lukas Wilhelm Sühling (13, Borken) mit Dainy, der in seiner Abteilung auch den Horsemanship-Preis entgegennehmen durfte.
Die Bronzemedaille ging an die Mannschaft aus Schleswig-Holstein mit Jona Isabell Heine (12, Ammersbek) mit Sandro, Clara Gretha Konopka (13, Hoffeld) mit From Dusk till Dawn AS, Anna-Lara Tauscher (14, Lübbenau/Spreewald) mit ihrem Haflinger Andiamo-Night, Helene Oehmke (14, Neuberend) mit Marrondales Floyd und Charlotte Margaretha Rixen (12, Wattenbek) mit Canal Daisy.
In der kombinierten Einzelwertung belegte die für Sachsen startende 14-jährige Lea Hohmann aus Dornburg-Camburg Platz zwei hinter Hanna Niessen. Im Gelände hatte sie mit dem Schimmel Bell-a-Bon, mit dem Josepha Fischer 2019 an den EM teilgenommen und im Herbst Deutsche Meisterin geworden war, die Tagesbestnote 9,4 erzielt. Mit dem Team wurde sie Vierte.