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CHIO Aachen: Gerrit Nieberg gewinnt den Großen Preis

Aachen (fn-press). Gerrit Nieberg und sein Westfalen-Wallach Ben haben Geschichte geschrieben und den Großen Preis beim CHIO Aachen gewonnen. Nach zwei fehlerfreien Umläufen und einem rasanten Ritt im Stechen sicherte sich der 29-Jährige aus Sendenhorst den Sieg. Daniel Deußer und Killer Queen VDM werden Vierte. 

„Ein guter Tag, um Geschichte zu schreiben“ - so kündigte der Stadionsprecher Gerrit Nieberg als letzten Starter im Rolex Grand Prix an. Gerrit Nieberg und sein westfälischer Wallach Ben sahen das wohl auch so und zeigten eine Wahnsinns-Runde im Stechen und gewannen den Großen Preis unter riesigem Jubel des Aachener Publikums.

Zuvor hatten Vorjahresssieger Daniel Deußer und Killer Queen VDM, der Brite Scott Brash und Hello Jefferson sowie der Belgier Nicola Philippaerts mit Katanga V/H Dingeshof schon fehlerfreie Runde im Stechen gezeigt, die das Publikum erst zum Luft anhalten und dann zu Begeisterungsstürmen brachten. Viele waren sich einig, dass das, was Scott Brash und Hello Jefferson gezeigt hatten, kaum schneller ging. Doch Gerrit Nieberg behielt als letzter Starter die Nerven und ritt als einziger der fünf Stechteilnehmer nach Hindernis drei, vor einem Busch her und sehr schräg in die zweifache Kombination ein - es funktionierte. Das Publikum hielt die Luft an, auch bei der letzten Wendung ging es kaum enger, doch Ben sprang fehlerfrei. Nach dem letzten Hindernis brach Jubel los und das Publikum sprang von den Sitzen: Standing Ovations für den 29-jährigen Sohn von Olympiasieger Lars Nieberg und seinen elfjährigen westfälischen Wallach von Sylvian (0 Fehler/38,63 Sekunden). Bereits im vergangenen Jahr hatte Gerrit Nieberg schon mit Platz neun eine Top-Platzierung in Aachen erritten und jetzt mit dem Sieg Geschichte geschrieben. „Ich kann es selbst noch gar nicht glauben“, sagte er bei der Siegerehrung in Aachner Stadion. "Ich wusste, die anderen waren wirklich schnell, aber es hat gereicht." Auch seine Eltern waren "von den Socken", wie es seine Mutter nannte. Vater Lars Nieberg sagte: "Natürlich sind wir stolz. Es ist unfassbar, so lange ist er noch gar nicht im internationalen Sport und dann hier das beste Springen der Welt zu gewinnen ist einfach Wahnsinn. Ich selbst habe es nie geschaftt, ich war nur Dritter, aber ich bin total happy und stolz auf Pferd und Reiter."

Daniel Deußer und Killer Queen VDM blieben nach zwei fehlerfreien Umläufen auch im Stechen ohne Fehler und platzieren sich mit 41,60 Sekunden auf Rang vier. Platz zwei geht an den Briten Scott Brash mit Hello Jefferson (39,24), Platz drei an den Belgier Nicola Philippaerts mit Katanga V/H Dingeshof (39,92). Der US-Amerikaner McLain Ward, der als erster im Stechen angetreten war, und mit Azur einen Fehler am letzten Hindernis hatte, wurde Fünfter. „Unglaublicher Sport! Am Ende dann doch noch Vierter zu sein, da kann man nicht von Enttäuschung sprechen, aber es ging dann doch schnell von Platz eins zu Platz vier“, kommentierte Daniel Deußer, der als zweiter Stechteilnehmer vorläufig erst die Führung übernommen hatte.

Ahlmann wird Sechster
Mit einer Nullrunde und nur vier Fehlern im zweiten Umlauf platzieren sich Christian Ahlmann (Marl) und Dominator 2000 Z auf Platz sechs. Mario Stevens (Molbergen), amtierender Deutscher Meister, hat mit dem erst neunjährigen Hannoveraner Wallach Starissa v. Stakkato Gold mit nur vier Fehlern im ersten und einem fehlerfreien zweiten Umlauf eine Platzierung in den Top Ten knapp verpasst und wird Elfter. 

40 Reiter und Reiterinnen starteten im ersten Umlauf, zwölf davon für Deutschland. Die besten 18 qualifizierten sich für den zweiten Umlauf. 13 Reiter blieben fehlerfrei, die schnellsten Vier-Fehler-Ritte kamen auch noch mit in den zweiten Umlauf.

Europameister Andre Thieme verpasst zweiten Umlauf
Christian Kukuk, Bereiter im Stall von Ludger Beerbaum in Riesenbeck, hatte mit seinem belgischen Schimmelhengst Mumbai mit vier Fehlerpunkten auf Rang 19 knapp den zweiten Umlauf verpasst. So erging es auch dem Deutschen Meister von 2021, Tobias Meyer (Friesoythe), mit Greatest Boy H auf Rang 19. Auch für Europameister Andre Thieme und seine DSP Chakaria endete der Große Preis nach dem ersten Umlauf, denn den beiden unterlief ein Fehler am Aussprung der zweifachen Kombination - hinzu kam noch ein Zeitstrafpunkt. Jana Wargers (Emsdetten) und ihr Holsteiner Hengst Limbridge von Limbus, die gemeinsam mit Thieme den Nationenpreis am Donnerstag gewonnen hatte, beendete den ersten Umlauf des Großen Preis in Aachen ebenfalls mit einem Springfehler. Foto: FN/ Lafrentz

Tags: CHIO Aachen, Großer Preis, Gerrit Nieberg

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