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CHIO Aachen: Deutschland dominiert den Nationenpreis Voltigieren

Aachen (fn-press). Abschlusstag für die Voltigierer beim CHIO Aachen in der Albert-Vahle-Halle: Beim großen Finale gewinnt das Team Deutschland I (Team Norka des VV Köln-Dünnwald, Thomas Brüsewitz und Jannik Heiland) im Nationenpreis mit 27.390 Punkten vor Deutschland II (VV Ingelsberg, Kathrin Meyer, Julian Wilfling ) mit 26.760 Zählern. Den Sieg im Pas-de-Deux sicherten sich zuvor Justin van Gerven und Chiara Congia vom VV Köln-Dünnwald.

Erneut führte im abschließenden großen Finale des CHIO Aachen kein Weg an den Athleten von Bundestrainerin Ulla Ramge vorbei. Die schwarz-rot-goldene Equipe bleibt damit seit 2017 in der Soers ungeschlagen. Den Auftakt aus Sicht der Vertreter des Bundesadlers machte Nationenpreis-Newcomerin Kathrin Meyer, die sich als einzige Dame im Kampf um die heiß begehrten Startplätze durchsetzen konnte und dem Druck schlussendlich mehr als standhalten konnte. Die 21-jährige Hamburgerin voltigierte mit ihrem San Classico S – longiert von ihrer Mutter Sonja Meyer – zu starken 8,957 Punkten und somit sogar noch etwas mehr als im regulären Damen-Wettkampf, in dem sie mit Platz sechs abgeschlossen hatte. Damit hatte die Studentin hervorragend vorgelegt. Und auch Julian Wilfling nutze die Gunst der Stunde und ließ sich von der überwältigenden Euphorie des Publikums mitreißen. Als Don Quichotte voltigierte der 26-jährige Sportsoldat aus Untermeitingen, der das reguläre Einzelvoltigieren am Vortag mit Platz vier abgeschlossen hatte, zu 8,932 Punkten. Entscheidenden Anteil an diesem Resultat hatten natürlich auch der elfährige westfälische Schimmel Aragorn sowie Longenführer Alexander Zebrak. Und weitere Bayern komplettierten schließlich das Team Deutschland II: Die Gruppe des VV Ingelsberg kam mit dem 14-jährigen Westfalen-Wallach Fider Rock und Longenführer Lars Hansen sowie einer Kürinterpretation zum Thema „Donner und Gewitter“ und dem Motto „Hauptsache, es knallt“ zu 8,871 Zählern. Das machte in der Summe 26,760 Punkte und damit schon einen deutschen Sieg sicher, denn die Mannschaft aus der Schweiz – vertreten von Nadia Büttiker, Lukas Heppler und dem Team Lütisburg – war zuvor auf eine Wertung von 25,533 Punkten gekommen.

Es folgte Deutschland II. Der vierfache CHIO-Sieger Thomas Brüsewitz machte den Auftakt. Und der 28-jährige Sportstudent vom Voltigierverein Köln-Dünnwald blieb mit seinem 13-jährigen KWPN-Wallach Eyecatcher und Longenführerin Alexandra Knauf mit einer Wertung von 8,918 Punkten nur knapp hinter den Einzelvoltigierern von Deutschland II zurück. Eine wahre Sternstunde hatte daraufhin Jannik Heiland. Der Vorjahres-Sieger voltigierte auf dem 14-jährigen Westfalen-Wallachs Rockemotion an der Longe von Nina Vorberg zu starken 9,116 Punkten. Damit brachte der 29-jährige Vize-Weltmeister aus Wulfsen die Equipe bereits in Führung. Es folgte das große Finale des Team Norka Automation des VV Köln-Dünnwald. Die Mannschaft aus dem Rheinland, die am Vortag mit einer nach eigenen Angaben „durchwachsenen Leistung“ den Teamwettkampf klar gewonnen hatte, konnte ihre Kür zum Thema „Gedanken“ wahrlich zelebrieren. Die amtierenden deutschen Meister von Longenführer Patric Looser und Trainer Torben Jacobs zeigten, was auf dem dreizehnjährigen Holsteiner Calidor alles möglich ist. Und das in Perfektion. Das vierköpfige Richtergremium vergab Höchstnoten und insgesamt 9,356 Punkte.

Bundestrainerin Ulla Ramge war begeistert: „Es war eine Freude, das anzugucken.“ Ihr Fazit: „Ich bin sehr zufrieden. Und ich bin auch sehr stolz auf beide Teams und auch auf unsere Pferde. Die Leistung unserer Pferde, wie die mitkämpfen. Die wissen auch, wenn es drauf ankommt. Sie haben ein super Bild abgegeben.“ 

Für Ulla Ramge war es zugleich ein besonderer Tag, denn es war das letzte Mal, dass sie „ihre“ Voltigierer als Bundestrainerin in der Soers begleitet hat. Im kommenden Jahr gibt sie ihr Amt ab. „Das hat die ganze Zeit kaum eine Rolle gespielt, weil man hier ja ständig zu Gange ist. Aber in der Siegerehrung ist es mir kurz schon etwas wehmütig geworden, weil Aachen schon etwas ganz Besonderes ist. Und das letzte Mal Aachen als Bundestrainerin, das hat schon besondere Gefühle ausgelöst.“

Bereits vor dem Nationenpreis wurde das Finale im Pas-de-Deux ausgetragen. Hier siegten Chiara Congia und Justin van Gerven. Die 24-jährige Offenbacherin und der 26-Jährige aus Bergisch Gladbach präsentierten am Schlusstag eine noch bessere Darbietung auf dem Rücken ihres 13-jährigen Holsteiner Wallachs Eyecatcher an der Longe von Alexandra Knauf. In der Tageswertung kamen die Rheinländer auf 8,983 Punkte, im Gesamtresultat auf 8,820. Damit setzten sich die Vorjahres-Sieger, amtierenden Vize-Weltmeister und Deutschen Meister klar an die Spitze.

Der Sprung vom dritten auf den zweiten Platz gelang den beiden 21-Jährigen Diana Harwardt und Peter Künne vom RV Integration aus Bernau. Die Voltigierer vom Landesverband Berlin-Brandenburg glänzten im heutigen Durchgang mit ihrem 18-jährigen Deutschen Sportpferd DSP Sir Laulau mit 8,572 Punkten. Machte total 8,430 Zähler. Damit verwiesen sie die Niederländer Sam Dos Santos und Elise van de Ven auf Platz drei (8,101). Auf Rang vier rutschten die Zweitplatzierten des Vortages ab: Jolina Ossenberg-Engels und Timo Gerdes vom RV Altena aus Westfalen beendeten den CHIO mit ihrem 14-jährigen tschechisches Warmblut Cairo nach einem Sturz mit 7,923 Punkten auf Rang vier. F

Tags: Voltigieren, Nationenpreis, CHIO Aachen

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