Longines Luhmühlen Horse Trials: Felix Vogg gewinnt CCI5*-L
Luhmühlen (fn-press). Die Sieger der Fünf-Sterne-Prüfung bei den Longines Luhmühlen Horse Trials heißen Felix Vogg und Colero. Der am Bodensee beheimatete Schweizer Reiter, jahrelanger Trainingspartner von Michael Jung und Dirk Schrade, der nun in Überlingen einen eigenen Stall betreibt, machte sich mit seinem Sieg selbst das schönste Geburtstagsgeschenk. Gleichzeitig bescherte er der Schweiz den ersten Sieg nach Hans Schwarzenbach, der vor 71 Jahren mit Vae Victis in Badminton an erster Stelle stand.
Der jetzt 32-jährige Felix Vogg und Colero hatten die Prüfung mit 29,0 Minuspunkten auf Platz vier begonnen, setzen sich mit einer Nullrunde im Gelände an die Spitze und blieben am Ende auch im Parcours fehlerfrei. Voggs erster Gedanke dem Sieg war: „Endlich! Endlich nach schwierigen Jahren, endlich läuft es für eine längere Weile als nur für ein Turnier. Er hat die Saison ja schon gut angefangen, hat in diesem Jahr zum dritten Mal gewonnen, besser geht es nicht.“ Den nicht ganz einfachen Westfalen (v. Captain Fire) bekam Felix Vogg siebenjährig in den Stall. Entdeckt wurde er dreijährig von der westfälischen Landestrainerin Jutta Briel, die ihn noch ungeritten erwarb und für seine Grundausbildung sorgte. Sie erkannte das Besondere in ihm, wenngleich Colero etwas „speziell“ war. „Ich noch nie so oft vom einem Pferd gefallen wie von ihm“, erzählte sie lachend. Sie empfahl das Pferd zunächst Dirk Schrade und über diesen kam Colero zu Felix Vogg, der ihn mit viel Geduld langsam für größere Aufgaben aufbaute. 2021 feierten die beiden bei den Olympischen Spielen ihren bis dahin größten Erfolg (Platz 19).
Bei der Siegerehrung bedankte sich Vogg nicht nur beim Veranstalter, sondern auch beim Publikum für die Unterstützung für ihn als in Deutschland lebenden Schweizer. „Ich weiß nicht, ob sie es wussten, aber es ist ja auch ein deutsches Pferd und der ein oder andere kennt mich ja auch. Und das Publikum ist hier ja immer sehr positiv“, sagte Vogg. Ein bisschen lag es aber wohl auch daran, dass die einzige deutsche Teilnehmerin – Sophie Leube (Hamm) mit Jadore Moi – nach einem frühen Fehler im Gelände aufs Weiterreiten verzichtet hatte.
So bestand das Podium in diesem Jahr nach Felix Vogg und Colero aus der Britin Kirsty Chabert und ihrer Stute Classic VI (31,1 Minuspunkte) und der vormaligen Luhmühlen-Siegerin Jonelle Price aus Neuseeland mit Faerie Dianimo (32,0 Minuspunkte). Beide Reiterinnen blieben im Parcours ohne Abwurf und profitierten von den Fehlern des Briten Oliver Townend und Jonelles Ehemann Tim Price, die zuvor auf „Medaillenkurs“ gelegen hatten und auf die Plätze acht beziehungsweise zehn zurückfielen. Foto: FN/ Lafrentz