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EM Pony: Team-Gold für deutsche Dressurreiter

Kaposvar/HUN (fn-press). Die ersten Medaillen bei den Pony-EM in Kaposvar/Ungarn sind vergeben. Das deutsche Dressurquartett mit Anna Middelberg (Glandorf) mit Drink Pink, Julia Barbian (Düsseldorf) mit Der Kleine König, Jana Lang (Schmidgaden) mit NK Cyrill und Lucie-Anouk Baumgürtel (Nottuln) mit Zinq Massimiliano FH ist Mannschafts-Europameister 2017.

Vor der Medaillenzeremonie mussten die Deutschen aber noch einmal zittern. Am Abend zuvor war die Prüfung wegen eines Unwetters direkt nach der letzten deutschen Reiterin abgebrochen worden. Danach lag die deutsche Mannschaft zwar in Führung, allerdings hatten die engsten Verfolger aus Dänemark noch eine reelle Chance, ihr das Gold abspenstig zu machen. „Vor allem, als sich herausstellte, dass man sich gestern verrechnet hatte“, berichtete Bundestrainerin Conny Endres. Da sie zu spät ins Viereck geritten war, wurden Jana Lang als bester Deutscher Punkte abgezogen. Statt 75,308 Prozent waren es plötzlich nur noch 74,795 Prozent. „Damit hätte der dänischen Schlussreiterin Louise Christensen ein Ergebnis von etwas mehr als 76 Prozent gereicht, um ihre Mannschaft nach vorne zu bringen“, rechnete Endres vor. „Und das lag nach ihren bisherigen Vorleistungen durchaus im Bereich des Möglichen.“ Doch die Bundestrainerin und ihre Reitern zitterten unnötigerweise. Mit 74,231 Prozent blieb Christensen hinter Lang. Das dänische Team wurde 217,744 Punkten Zweiter hinter Deutschland mit 220,103 Punkten. Die Bronzemedaille durften sich die britischen Reiterinnen mit einem Gesamtergebnis 213,154 umhängen lassen.


Enttäuschung fürs deutsche Busch-Team

Hieß es fürs deutsche Dressurteam heute also „Ende gut, alles gut“, hatte die erste Teilprüfung für die Vielseitigkeitsreiter einen unerwarteten Ausgang. Der mit viel Hoffnungen verbundene Auftritt der Titelverteidigerin und letzten deutschen Reiterin Anna Lena Schaaf (Voerde) fiel kurzfristig aus, da ihr Pony Pearl auf dem Vorbereitungsplatz plötzlich lahmte. „In der Verfassungsprüfung gestern war noch alles in Ordnung und auch heute Vormittag im Training. Jetzt muss in Ruhe abgeklärt werden, was passiert ist. Ein Start war hier und heute jedenfalls nicht zu vertreten“, sagt Bundestrainer Fritz Lutter.
Damit war die erste deutsche Starterin zugleich auch die Beste: Johanna Schulze Thier (Ascheberg) verließ mit Mondeo das Viereck mit 43,2 Minuspunkten und rangiert damit auf Platz sechs der Einzelwertung. „Mondeo ist ja kein klassisches Dressurpony, seine Stärken hat er in anderen Disziplinen. Aber Johanna konnte dennoch wie erwartet durch ihr korrektes und solides Reiten punkten“, so Lutter. Auf das routinierte Paar folgten zwei Neulinge im Team. Zuerst der 16-jährige Jason Böckmann (Lastrup), Zwillingsbruder des Vorjahres-Zweiten Calvin Böckmann, mit Rocky. Er verschenkte einige Punkte wegen Verreitens und beendete die Dressur mit 48,9 Minuspunkten. Einen Wimpernschlag besser schloss die erst 13-jährige Maxima Homola aus Bad Homburg und Nutcracker ab. Sie besetzt nach ihrer ersten EM-Dressur mit 48,4 Minuspunkten den vorläufigen Rang 16, Böckmann folgt auf Platz 18. In der Teamwertung bedeuten die Ergebnisse des Trios vorläufig den dritten Platz. Mit 140,5 Minuspunkten schließen sie sich hinter den führenden Briten mit 126,0 und den Franzosen mit 130,2 Minuspunkten an.
Doch noch ist die EM nicht zu Ende. Als Höhepunkt für die Vielseitigkeitsreiter steht für morgen ab 9 Uhr die Geländeprüfung auf der Tagesordnung. Und dort zählt bereits eine Sekunde länger als erlaubt 0,4 Strafpunkte. „Da wird sich sicher noch einiges tun“, schätzt der Bundestrainer. „Zumal der Kurs wirklich anspruchsvoll ist. Sowohl von den Abmessungen, als auch von den technischen Anforderungen her ist der Kurs wirklich championatswürdig.“

Eine gute Ausgangslage für die kommenden Aufgaben konnten sich die beiden deutschen Einzelreiter verschaffen. Konstantin Harting (Königswinter) lieferte eine sehr gute Runde ab und wäre sicher noch weiter vorne gelandet, wenn sein Camillo WE nicht einmal im Galopp kurz davongestürmt wäre. „Das war bis auf die kleine Spannung ein tolle Vorstellung“, sagte Fritz Lutter. Mit 44,2 Minuspunkten belegt Harting Platz sieben. Auch für die kurzfristig erst nachgerückte Antonia Locker (Nottuln) nahm die EM einen guten Anfang. Mit 46,7 Minuspunkten rangiert sie auf Platz neun im Zwischenstand. Die aktuelle Führung nach Dressur hat die Britin Georgina Herrling mit SF Detroit mit 40,9 Minuspunkten inne, gefolgt von den beiden Französinnen Liloi Lourde Rocheblave mit Voltair de Lalande (41,3) und Lisa Gualtieri O Ma Doue Kersidal (41,4).

Erster Auftritt der Springreiter

Nicht nur die Vielseitigkeitsreiter, auch die Springreiter hatten heute ihren ersten Einsatz. Das beste Ergebnis legte hier Einzelreiter Lars Berkemeier (Münster) mit Luna vor, der als einziger Deutscher eine Nullrunde absolvierte. Marvin Jüngel (Schönteichen) mit Mas Que Nada und Sönke Fallenberg (Ennigerloh) mit For Fun TF blieben zwar ebenfalls fehlerfrei, mussten jedoch jeweils einen Zeitstrafpunkt hinnehmen. Diese Punkte wurden zu den vier Strafpunkten von Lisa Schulze Topphoff (Havixbeck) mit Mentos Junior addiert, da Championats-Neuling Johanna Beckmann (Brunsbüttel) mit Karim van Orchid mit insgesamt zehn Strafpunkten das Streichergebnis in dieser ersten von drei Wertungsrunden lieferte. "Es war ein sehr technischer Parcours und ein nicht zu großer Platz, der ein flüssiges Reiten schwierig macht. Dadurch kamen schnell auch Zeitfehler zustande" sagte Bundestrainer Peter Teeuwen. "Aber alle Teams liegen beieinander und morgen kommt ja noch der Nationenpreis. Da greifen wir dann richtig an!" Kopf-an-Kopf in Führung liegen im Zwischenstand die Briten und Franzosen, gefolgt vom niederländischen Team mit nur einem Strafpunkt auf dem Konto.

Tags: Pony , Europameisterschaften

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