Preis der Besten Voltigieren: Silber für Juniorteam Fredenbeck und Arne Heers
Warendorf (fn-press). Insgesamt sechs Titel wurden im Rahmen der Voltigier-Wettbewerbe beim Preis der Besten in der Springhalle des DOKR vergeben. Den prestigeträchtigen Sieg bei den Teams holten sich mit den Junioren aus Oldenburg die amtierenden Deutschen Meister. Westfalen räumte mit Paula Waskowiak (Kirchlengern) erneut den Titel bei den U18-Damen ab, der Rheinländer Bela Lehnen siegte bei den Herren.
Frances Nandy Moldenhauer und Finn Gallrein voltigierten für den Landesverband Berlin-Brandenburg im Pas de Deux zum Warendorfer Titel anno 2022. Im Preis der Zukunft setzte sich Amari Santamaria Diaz für den Landesverband Mecklenburg-Vorpommern durch. Auch der Sieg in der Pilotprüfung U21 ging mit der Bernauerin Diana Harwardt an eine Athletin vom Landesverband Berlin-Brandenburg.
Bei den Juniorteams setzten sich nach drei Durchgängen die U18-Pferdeakrobaten vom Juniorteam Oldenburg durch, die damit in die Fußstapfen des Vorjahressiegers VV Ingelsberg treten. Die Vertreter des Landesverbandes Weser-Ems stiegen mit ihrem zwölfjährigen Oldenburger-Schimmel Cleiner Onkel mit einem Sieg in der Pflicht (7,368) in das Turnier ein. Es folgten ein zweiter Platz (8,372) sowie ein Sieg (8,384) in den beiden darauffolgenden Küren. Damit kam die Mannschaft um Longenführer Sven Henze auf total 8,041 Punkte und setzte sich somit gegen das Juniorteam aus Fredenbeck durch. Die Hannoveraner um Longenführerin und Trainerin Gesa Bührig landeten mit ihrem Oldenburger Wallach Captain Claus nach den zweiten Plätzen in Pflicht und Finalkür sowie einem Sieg in der ersten Kür in der Endabrechnung bei 8,004 Zählern. Platz drei erturnten die Sachsen vom RVV Schenkenberg. Die Mannschaft um Longenführer Peter Wagner verbuchte mit dem Oldenburger Sandox ein Gesamtergebnis von 7,644 und verwies damit die Mannschaften vom VV Köln-Dünnwald (Rheinland/7,359), Ingelsberg (Bayern/6,727) und HWR (Hamburg/6,298) auf die weiteren Plätze.
Bei den Damen sicherte sich Paula Waskowiak vom Landesverband Westfalen ihren bereits zweiten Titel in Warendorf. Die 17-Jährige vom VV Volmerdingsen, die bei der DJM 2021 in Timmel Bronze gewonnen hatte, voltigierte mit ihrem Hannoveraner-Wallach Djaibolo nach einer Pflicht und zwei Küren zu 7,985 Punkten und verwies damit Lily Warren auf Rang zwei. Die 16-Jährige Oldenburgerin vom Landesverband Weser-Ems kam mit ihrem 18-jährigen Holsteiner Capitano und Longenführer Sven Henze auf final 7,854 Zähler. Damit eroberte die junge Frau, die im Vorjahr mit Arne Heers WM-Gold im Pas de Deux gewonnen hatte, die Silbermedaille – ebenso wie bei der DJM in Timmel im Vorjahr. Bronze ging an die Vorjahres-Zweite Laura Seemüller vom VRC Weicht aus Bayern. Die 16-Jährige aus Bad Wörishofen voltigierte mit Westfalen For Ever zu 7,674 Punkten und verwies Frances Nandy Moldenhauer vom Landesverband Sachsen-Anhalt auf Rang vier. Die 16-Jährige aus Osterburg überzeugte nach einem Sturz in der ersten Kür vor allem mit Rang zwei in der Finalkür (7,509). Auf den weiteren Plätzen folgten Johanna Timm (Hamburg/7,417), Lene Froböse (Westfalen/7,301) und Lina Ulrich (Mecklenburg-Vorpommern/7,211).
Bei den Herren siegte der amtierende Deutsche Vizemeister Bela Lehnen aus Moers vom Landesverband Rheinland. Der 17-Jährige vom VV Köln-Dünnwald, der im Vorjahr Rang vier bei der Junioren-WM im französischen Le Mans belegt hatte, siegte in Warendorf in allen drei Prüfungen und stand mit seinem zwölfjährigen Rheinländer-Wallach Formel 1 d.C. – longiert von Alexandra Knauf – am Ende bei 8,091 Punkten. Damit freute sich der Mannschafts-Weltmeister mit Juniorteam Neuss aus dem Jahr 2019 über seinen ersten Preis-der-Besten-Triumph. Platz zwei mit 7,935 Punkten ging an Arne Heers. Der 15-Jährige aus Dörverden wurde von Sven Henze auf Cleiner Onkel vorgestellt. Bronze sicherte sich der 15-jährige Ben Lechtenberg aus Gladbeck. Der Westfale kam mit Robin Fiorello – longiert von Gesa Bührig – auf 7,071 Punkte. Auf Platz vier folgte Simon Stolz (Rheinland-Pfalz/6,675).
Über den Triumph im Pas de Deux konnte sich am Ende einmal mehr der Landesverband Berlin-Brandenburg freuen. Frances Nandy Moldenhauer und der 16-jährige Finn Gallrein aus Bernau gewannen mit ihrem 17-jährigen Oldenburger Wallach Longinus und Andrea Harwardt an der Longe beide Kürdurchgänge und verbuchten 7,832 Punkte in der Endwertung. Damit verwiesen sie die Carina Becker und Lea Durasin vom Landesverband Rheinland mit ihrem 22-jährigen Turlock und Longenführerin Friederike Schillings mit 7,093 Punkten auf Platz zwei. „Bei einem so wichtigen Turnier wie dem Preis der Besten zu gewinnen, ist schon eine ganz besondere Ehre für jeden Pferdesportler. Umso mehr freue ich mich, dass ich meinen Titel verteidigen konnte“, sagte Finn Gallrein, der mit seiner neuen Doppelpartnerin Frances Moldenhauer erst seit wenigen Wochen zusammen trainiert und im Vorjahr mit seiner damaligen Partnerin Liesbeth Erna Fraatz gewonnen hatte.
Erneut ein großer Erfolg war die mittlerweile sechste Ausrichtung der Zukunftstrophy „Preis der Zukunft“, die im Rahmen des Preis der Besten 2016 Premiere gefeiert hatte. Dieses Mal wurde die Prüfung erneut unterstützt von der Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport. Insgesamt 14 TeilnehmerInnen aus elf Landesverbänden gingen an den Start. Am Ende ging der Sieg an Amari Santamaria Diaz vom Landesverband Mecklenburg-Vorpommern. Die Elfjährige aus Userin voltigierte mit ihrem 14-jährigen Lewitzer-Pony Meran – longiert von Marion Schulze – sowohl zum Sieg in der Pflicht (7,191) als auch in der Kür (7,647) mit ihrem Thema „Raya und der letzte Drache“ und kam somit auf total 7,419 Punkte. Damit verwies sie die Vorjahres-Siegerin Mirja Luise Krohne vom Landesverband Hannover auf Rang zwei. Die 13-Jährige war im Vorjahr Mitglied des Weltmeister-Teams aus Fredenbeck und erzielte nun mit dem 15-jährigen Oldenburger Fuchswallach San Classico (Longe: Sonja Meyer) 7,362 Punkte. Ihr 12-jähriger Teamkollege Henry Frischmuth landete mit 7,16 Zählern auf Rang drei. Die weiteren Plätze gingen an Julia Hein (Bayern/6,982), Jennifer Reichert (Sachsen/6,971) und Julietta Schega (Hamburg/6,797).
Zum zweiten Mal durchgeführt wurde im Rahmen des Preis der Besten die Pilotprüfung U21, ebenfalls gefördert durch die Stiftung Deutscher Spitzenpferdesport. Den Sieg eroberte nach drei Durchgängen (Pflicht, Technikprogramm und drei anstatt der üblichen fünf Technikelemente, Kür) Diana Harwardt vom Landesverband Berlin-Brandenburg. Die 21-jährige Bernauerin, die in diesem Jahr bereits beim CVI im niederländischen Ermelo gewonnen hatte, startete mit Rang zwei in der Pflicht und gewann anschließend Technikprogramm und Kür. Damit kam die Berlin-Brandenburgerin mit ihrem 17-jährigen Oldenburger Longinus auf 7,978 Punkte. „Der Preis der Besten ist für mich ein ganz besonderes Turnier. Ich konnte ihn 2016 im Pas de Deux schonmal gewinnen und habe seither jedes Jahr teilgenommen. Dieses Jahr war nun das letzte Mal, ab dem nächsten Jahr wechsle ich ins Seniorlager“, sagte Harwardt und richtete zugleich ihren größten Dank an ihren vierbeinigen Partner Longinus. Rang zwei ging an Alice Layher vom Landesverband Baden-Württemberg. Die 20-Jährige aus Brackenheim, die dieses Jahr bereits das CVI in Italien gewonnen hatte, voltigierte mit dem Schimmel Lambic van Strokappeleken – vorgestellt von Andrea Blatz – zu 7,795 Punkten und verwies damit die 19-jährige Mona Pavetic aus dem Rheinland auf Platz drei. Die Junioren-Vizeweltmeisterin vom VV Köln-Dünnwald verbuchte mit Formel 1 d.C. (Longe: Alexandra Knauf) 7,576 Punkte.
Kai Vorberg, Bundestrainer der Junioren, blickte in seinem Resümee auf ein erfolgreiches Wochenende zurück: „Der Preis der Besten war auch in diesem Jahr ein voller Erfolg für die Voltigierer. Der Nachwuchs ist sehr gut aufgestellt. Und auch, wenn wir im Hinblick auf das Championat im Sommer nicht in allen Kategorien die Quote voll ausschöpfen, werden wir Ende Juli in den Altersklassen Junior und U-21 ein schlagkräftiges Team zur Jugend-Europameisterschaft nach Kaposvár in Ungarn entsenden. Darüber hinaus haben mich aber einmal mehr die Leistungen im Preis der Zukunft (Altersklasse U-14) sehr beeindruckt. Was die Mädchen und Jungen in diesem jungen Alter schon auf das Pferd bringen, lässt einen Staunen und hoffnungsvoll in die Zukunft des Deutschen Voltigiersports blicken.“