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Warendorf: Überraschungssieg für Einzelvoltigiererin Kathrin Meyer

Warendorf (fn-press). Das Team Norka Automation des VV Köln-Dünnwald (Rheinland), Thomas Brüsewitz (Köln) und das Duo Diana Harwardt / Peter Künne (Bernau/Berlin-Brandenburg) haben die Sichtung für die Weltmeisterschaften im dänischen Herning gewonnen. Für die größte Überraschung in Warendorf sorgte Kathrin Meyer (Hamburg), die sich bei den Damen durchsetzen konnte und für den PSV Hannover startet.

Das Team Norka Automation des Voltigiervereins Köln-Dünnwald hat einen weiteren Sieg eingefahren. Nach den Titeln bei den internationalen CVI3* in Belgien und den Niederlanden in den vergangenen Wochen konnten sich die Rheinländer nun auch beim offiziellen Sichtungsturnier auf dem DOKR-Gelände in Warendorf durchsetzen. Nach Pflicht und zwei Küren stand das Team um Longenführer Patric Looser und Trainer Torben Jacobs bei starken 8,766 Punkten. Damit sorgten die amtierenden Deutschen Meister für eine neue persönliche Bestleistung in diesem Jahr. Die Gruppe war mit dem 13-jährigen Holsteiner-Wallach Calidor mit einem deutlichen Sieg in der Pflicht und einer Wertung von 7,925 Zählern in den Wettkampf gestartet. Für die erste Kür folgten 8.839 Punkte, wobei hier in der vierminütigen Choreografie noch kleinere Fehler zu verzeichnen waren. Am Abschlusstag glänzten die Rheinländer dann mit einer nahezu fehlerfreien Darbietung und herausragenden 9,15 Punkten. Damit rangierte die Gruppe in der Totalen bei einer starken Wertung von 8,766. „Wir sind sehr zufrieden. Alle haben super gearbeitet und sich von Runde zu Runde verbessert. Patric und Calidor sind gut drauf. Das Team ist gut drauf und konnte nach den Siegen bei den CVIs, aber auch jetzt hier nach der Leistung in Warendorf ganz gut untermauern, wo wir dieses Jahr gerne hinwollen“, sagte Trainer Torben Jacobs. Die Zielsetzung für die nächsten Wochen: „Wir wollen nun in der längeren Pause bis zum CHIO Aachen nochmal alles ganz genau analysieren, die Trainingspläne anfassen, Fehler ausmerzen, um dann nochmal eine Schippe draufzulegen.“
Bundestrainerin Ulla Ramge: „Köln hat einmal mehr die Hochform unter Beweis gestellt. Das Pferd wird jeden Wettkampf besser. Das ist eine erfreuliche Entwicklung. Die Kür ist Weltklasse.“ 

Die Gruppe des VV Ingelsberg beendete die WM-Sichtung am Ende mit 7,398 Punkten. Die Bayern um Longenführer Alexander Hartl konnten sich in diesem Wettkampf mit ihrem 14-jährigen westfälischen Wallach Fider Rock noch nicht in Gänze in Harmonie präsentieren, steigerten sich aber im Laufe des Wettkampfs und erhielten auf die finale Kür 7,873 Punkte.

Im Pas-de-Deux-Wettbewerb setzten sich schlussendlich die beiden 21-jährigen Diana Harwardt und Peter Künne durch. Die DM-Bronzemedaillengewinner aus Bernau gewannen in der DOKR-Springhalle beide Kürwertungen und beendeten das Turnier mit ihrem 18-jährigen DSP-Wallach Sir Laulau und Longenführer Hendrik Falk bei 8,073 Punkten. Damit verwiesen die Pferdeakrobaten vom Landesverband Berlin-Brandenburg ihre Konkurrenten Timo Gerdes und Jolina Ossenberg-Engels auf Rang zwei. Die Westfalen voltigierten mit Cairo und Longenführerin Claudia Döller-Ossenberg-Engels zu final 7,841 Punkten. „Beide Pas-de-Deux waren noch nicht perfekt hier, aber wir sind froh, dass wir in Deutschland zwei so gute weitere Weltklasse-Paarungen haben, für die es jetzt noch unterschiedliche Dinge im Heimtraining zu tun gibt“, sagte Ulla Ramge.

Bereits qualifiziert für Herning sind Chiara Congia und Justin van Gerven vom VV Köln-Dünnwald. Die Rheinländer hatten nach ihrem dritten Platz vor wenigen Wochen beim Weltcup-Finale in Leipzig mit zwei Siegen bei den CVI in Belgien und den Niederlanden bereits einen hervorragenden Eindruck beim Sichtungsgremium hinterlassen. Damit werden die 24-Jährige aus Offenbach und der 26-Jährige aus Bergisch Gladbach – ihres Zeichens amtierende Vize-Weltmeister und Deutsche Meister – die deutschen Farben bei den globalen Titelkämpfen in Dänemark vertreten und zählen zugleich zu den Favoriten.

Damen: Für eine Überraschung in Warendorf sorgte Kathrin Meyer. Die 21-jährige Hamburgerin, die für den Landesverband Hannover antrat, ging mit ihrem Ersatzpferd Captain Claus an den Start. Die Studentin, die im vergangenen Jahr Weltmeisterin mit dem Team Fredenbeck wurde, präsentierte sich somit erneut mit Gesa Bührig, die den 13-jährigen Oldenburger an der Longe dirigierte. Das Trio harmonierte von Beginn an und startete mit einem Sieg in der Pflicht in den Wettkampf (8,4). Es folgten zwei weitere Teilsiege in Technikprogramm (7,925) und Kür (8,66) – machte in der Summe 8,328 Zähler und den deutlichen Sieg. „Der Wettkampf war für mich sehr entspannt, ich bin mit Gesa durch die Jahre im Team schon sehr eingespielt. Die Bedingungen in Warendorf waren sehr gut, vor allem der neue Stall für die Pferde. Ich bin durch alle Programme gut durchgekommen. In der Pflicht und im Technik geht eigentlich noch ein bisschen mehr, aber die Kür lief besser als im Training auf dem Captain“, sagte Meyer. Bundestrainerin Ulla Ramge lobte: „Kathrin hat hier nochmal eine riesen Schippe draufgelegt.“
Platz zwei erturnte Alina Roß. Die amtierende Deutsche Meisterin, die vor wenigen Wochen beim CVI in Ermelo ebenfalls auf Platz zwei landete, beendete das Turnier mit 7,969 Punkten. Damit verwies die 21-jährige Sportpolizistin von der SG Groß Quassow (LV Mecklenburg-Vorpommern) mit ihrem 12-jährigen Oldenburger Rappwallach Baron und Vater und Longenführer Volker Roß die weiteren Damen auf die Plätze.

Spannend wurde es im Kampf um Rang drei – am Ende mit dem besseren Ende für Hannah Steverding. Die 23-jährige Sportsoldatin konnte mit der abschließenden Kür auf ihrem 16-jährigen Hannoveraner Royal Flash an der Longe von Sophie Kuhn noch hauchdünn das Podest erklimmen und rangierte schlussendlich bei 7,548 Punkten. Damit positionierte sie sich vor Julia Sophie Wagner vom Landesverband Sachsen, die auf 7,545 Zähler kam. Die 24-Jährige trat mit dem 17-jährigen Fuchswallach Giovanni an, longiert von ihrer Mutter Katja Wagner. Auf Platz sechs landete Jolina Ossenberg-Engels (7,496), gefolgt von Pauline Riedl (7,373) und Regina Burgmayr (7,222).

Herren: Eine Überraschung verpasst hat Julian Wilfling. Der 26-jährige Sportsoldat vom Landesverband Bayern hatte sich zunächst mit Platz zwei in der Pflicht und dem Sieg im Technikprogramm (7,921) an die erste Position geschoben. In der abschließenden Kür konnte Wilfling seine Leistung mit dem 11-jährigen westfälischen Schimmel Aragorn – longiert von Alexander Zebrak – aber nicht zu einhundert Prozent abrufen und fiel auf Rang drei zurück (Endnote: 8,035). „Julian hat eine sehr erfreuliche Entwicklung über die Saison hinweg und schließt immer mehr auf“, stellte Bundestrainerin Ulla Ramge fest.
Den Sieg sicherte sich einmal mehr Thomas Brüsewitz. Der 28-Jährige vom Voltigierverein Köln-Dünnwald beendete die Sichtung mit dem 13-jährigen KWPN-Wallach Eyecatcher und Longenführerin Alexandra Knauf mit 8,28 Punkten – nach dem Sieg in der Pflicht (8,585) und Platz zwei im Technikprogramm (7,586) glänzte Brüsewitz mit der deutlich besten Kür (8,668). „Thommy ist in guter Form und hat sich überzeugend präsentiert“, sagte Ramge. Platz zwei (8,038) ging an Vize-Weltmeister Jannik Heiland. Der 29-Jährige aus Wulfsen voltigierte in Warendorf erneut auf dem 14-jährigen Westfalen-Wallachs Rockemotion an der Longe von Nina Vorberg

Die Sieger der WM-Sichtung Voltigieren in Warendorf: Kathrin Meyer, das Team Norka Automation des VV Köln-Dünnwald, Thomas Brüsewitz (nicht um Bild)) und Diana Harwardt / Peter Künne. Fotos (c) Daniel Kaiser

Tags: Voltigieren, WM-Sichtung, Jannik Heiland, Kathrin Meyer

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