Team Bayern gewinnt Bundesvierkampf
Langenfeld (fn-press). Kein halbes Jahr ist es her, dass die sportlichsten jungen Reiter Deutschlands zum Bundesvierkampf angetreten sind. In diesem Jahr fand die Veranstaltung nun wieder zum angestammten April-Termin statt, Austragungsort war die Landes-Reit- und -Fahrschule Rheinland in Langenfeld. Mit einer geschlossenen Teamleistung setzte sich das Quartett aus Bayern im „Deutschlandpreis der Vierkämpfer“ durch, im Nachwuchsvierkampf standen einmal mehr die Westfalen auf dem obersten Treppchen. Die Teams des PSV Hannover nahmen bedingt durch die Corona-Pandemie 2022 nicht teil.
Dressur, Springen, Laufen und Schwimmern – das sind die vier Disziplinen, in denen sich der Pferdesportnachwuchs beim Vierkampf präsentiert. Im Bundesvierkampf, der auf A-Niveau ausgetragen wird, sammelte die vier Reiterinnen aus Bayern - Lisa Gebhardt (15, Scheinfeld), Charlotte Nawroth (16, Weiden), Julia Weiskopf (14, Herrieden) und Lilly Kolmsee (15, Tutzing) – die höchste Punktzahl. Mit einem Endstand von 17.331 Punkten verwiesen sie die Mannschaft des Gastgebers Rheinland mit 16.942 Punkten auf Platz zwei. Bronze ging an die Westfalen, die zuletzt drei Mal in Folge den Titel geholt hatten.
Und auch in diesem Jahr durften die Westfalen Gold mit nach Hause nehmen. Mannschaftsmitglied Judith Peter war mit einem Sieg in der Dressur (Wertnote 8,6) und insgesamt 6.008 Punkten in der Einzelwertung des Bundesvierkampfs nicht zu schlagen. Hinter der 16-jährigen Coesfelderin auf Platz zwei landete Lisa Gebhardt vom siegreichen Bayern-Team. Die Fränkin erzielte als einzige der 44 Teilnehmer die Höchstpunktzahl 1.000 im Laufen und Schwimmen und kam an Ende auf 5.980 Punkte. Bronze ging an die 15-jährige Valerie Lutz Wusterhausen vom fünfplatzierten Team aus Berlin-Brandenburg. Auch sie erreichte die Höchstnote im Laufen und belegte darüber hinaus Platz drei in Dressur.
Westfalen gewinnt Bundesnachwuchsvierkampf
Weiteres Gold für Westfalen gab es im Bundesnachwuchsvierkampf. Hier wurden die Westfalen ihrer Favoritenrolle gerecht und wiederholte nicht nur den Vorjahreserfolg in der Teamwertung, sondern sicherten darüber hinaus auch den Sieg in der Einzelwertung. „So knapp war es selten“, sagte Mannschaftsführerin Christa Middendorf mit Blick auf das Endergebnis des Westfalenteams: 17.128 Punkte. Mit gerade einmal fünf Punkten Vorsprung sicherten sich die westfälische Nachwuchsvierkämpferinnen, bestehend aus den Ponyreiterinnen Philippa Busacker (12, Münster), Thekla Hüwe (11, Billerbeck), Mayla Lynn Langer (13, Rhede) und Franziska Niehoff (12, Münster) den Sieg vor Gastgeber Rheinland I (17.123 Punkte). Auf dem dritten Platz landeten die Bayern (16.508 Punkte).
Franziska Niehoff war es auch, die für die Westfalen die Einzelwertung sichern konnte. Mit insgesamt 5.792 Punkten verwies sie die 14-jährige Emma Buschheuer aus Wesel (5.782) sowie die erst zehnjährige Mia Tappe aus Oberhausen (5.748 Punkte), beide vom Team Rheinland, auf die Plätze zwei und drei. Knapp dahinter auf Platz vier landete Philippa Busacker. Sie tritt mit ihrem Start in Langenfeld in die Fußstapfen ihren älteren Schwester Greta Busacker. Auch die U21-Doppeleuropameisterin Vielseitigkeit begann ihre sportliche Karriere mit der Teilnahme am Vierkampf.
Es war das letzte Mal, dass der Bundesvierkampf unter der Überschrift „Deutschlandpreis der Vierkämpfer“ ausgetragen wurde. „Ab kommenden Jahr darf sich die Veranstaltung Deutsche Meisterschaft nennen“, sagte Heidi van Thiel. Die Bundesjugendwartin der Deutschen Reiterlichen Vereinigung (FN) ließ es sich – wie auch FN-Präsident Hans-Joachim Erbel – nicht nehmen, sich einen Eindruck des Bundesvierkampfs zu verschaffen. Mehr noch, van Thiel übernahm selbst die Kontrolle auf dem Vorbereitungsplatz und packte beim Parcouraufbau tatkräftig mit an. „Die Entwicklung, die diese Veranstaltung in den letzten Jahren gemacht ist enorm. Wir haben wir hier richtig gute Pferde und vor allem sehr gut reitende Kinder und Jugendliche gesehen. Der Vierkampf ist wegen seiner sportlichen Vielseitigkeit als Einstieg in den Pferdesport ganz besonders wertvoll. Er zeigt den Jugendlichen, dass es nicht nur auf das Pferd, sondern vor allem auch auf ihre eigene Fitness ankommt“, zog van Thiel Bilanz. „Am meisten beeindruckt hat mich allerdings der tolle Teamgeist, der Zusammenhalt und die Begeisterung für jeden Ritt.“