Aachen: Deutsche Dressurreiter gewinnen Nationenpreis
Aachen (fn-press). Nach den Spring- und den Vielseitigkeitsreitern haben auch die deutschen Dressurreiter den Nationenpreis in Aachen gewonnen. Nach dem Grand Prix am Donnerstag lag das Team mit Isabell Werth mit Weihegold OLD, Sönke Rothenberger und Cosmo, Dorothee Schneider mit Sammy Davis Jr. und Hubertus Schmidt mit Imperio bereits in Führung. Im heutigen Special ließen sie sich den Sieg nicht mehr nehmen und gewannen mit 471,046 Punkten vor den USA mit 450,392 und der Mannschaft aus Schweden mit 437,635. Das beste deutsche Einzelergebnis lieferte Isabell Werth (Rheinberg) mit Weihegold OLD (81,059 Punkten). Am Donnerstag stand sie noch ganz vorne in der Platzierung, im Special musste sie der US-Amerikanerin Laura Graves mit Verdades mit 81,824 den Vortritt lassen.
Für die zwölfjährige Oldenburger Stute Weihegold und Isabell Werth war es der erste Start in einem Grand Prix Special seit den Olympischen Spielen in Rio. Ein Fehler in den Zweier-Wechseln, ein kleiner Taktfehler und ein paar kleinere Fehler kosteten am Ende den Sieg. „Da fehlte ein bisschen die Routine“, erklärte Isabell Werth. Insgesamt präsentierte sich die Stute aber wieder in sehr guter Form. Ein paar „Kleinigkeiten“ hatte auch Bundestrainerin Monica Theodorescu gesehen, als „überragend“ bezeichnete sie dann aber wieder die letzte Linie mit Piaffe und Passage.
„Grundsätzlich war es gut, nur leider viele kleine Fehler“, so das Fazit von Sönke Rothenberger mit seinem niederländischen Wallach Cosmo. Mit 78,314 Punkten kam er am Ende auf Platz drei im Grand Prix Special. „Unser Junior hat überragend begonnen“ so Thedorescu. Höchstnoten gab es in den Trab-Traversalen und Passagen. „Was für ein Pferd, er ist echt ein Flugzeug.“ Ein Fehler in den Einer-Wechseln kostete Punkte. Außerdem erschrak sich Cosmo einmal, machte einen Satz zur Seite. „Da weiß ich auch nicht, was er da gesehen hat, vielleicht einen Geist“, fragte sich die Bundestrainerin.
Auf Platz sechs mit 75,216 Punkten landeten am Ende Dorothee Schneider (Framersheim) und Sammy Davis jr. Für den elfjährigen bayerischen Wallach ist es die erste internationale Grand-Prix-Saison. „Ich bin super happy, er hat sich noch mal wieder gesteigert, war immer wach und konzentriert“, so Dorothee Schneider. „Er ist solche Stadien wie hier nicht gewohnt und hat sich aber überhaupt nicht beeindrucken lassen.
Der Pechvogel des Teams war Hubertus Schmidt (Borchen-Etteln), der schon am Donnerstag nicht zufrieden mit seiner Prüfung war. Wie schon im Grand Prix ging sein Trakehner Hengst Imperio zu Beginn in einer seiner eigentlich stärksten Lektionen, der Trabverstärkung, einmal kurz gegen die Hand und ließ Punkte liegen. Dann vergaß der Reitmeister auch noch die Traversalen und startete zu früh mit den Zweier-Wechseln. „Ohne Worte, das ist hier einfach nicht mein Turnier“, so Schmidt. „Ich weiß auch nicht, wie das passieren konnte, ich war so konzentriert auf die Zweier-Wechsel, da die am Donnerstag nicht gut waren.“ Er beendete den Special mit 69,451 auf Platz 19.
Im Hinblick auf die Europameisterschaften in Göteborg im August sagte Bundestrainerin Theodorescu: „Insgesamt finde ich es gar nicht so schlimm, dass wir hier noch einige kleine Fehler hatten. Wir haben schließlich noch ein paar Wochen Zeit und haben somit noch ein bisschen Arbeit.“