Louisdor-Preis 2021: Total Hope OLD gewinnt Finale
Kronberg (fn-press). Der Sieger des Louisdor-Preis-Finales 2021 heißt Total Hope OLD. Mit seiner norwegischen Reiterin Isabel Freese gewann der Hengst mit den prominenten Eltern Totilas und Weihegold OLD die wichtigste Dressurserie für acht- bis zehnjährige Nachwuchs-Grand-Prix-Pferde. Im Rahmen des Internationalen Festhallen Reitturniers „Schafhof Edition“ in Kronberg setzte sich der Oldenburger an die Spitze des Klassements.
Die Plätze zwei und drei belegte Fabienne Müller-Lütkemeier mit ihren Westfalen Valencia As und Valesco. Im Nürnberger Burg-Pokal für sieben- bis neunjährige Nachwuchs-Dressurpferde gab es einen Doppelsieg für Helen Langehanenberg. Total Hope OLD hat 2019 das Finale des Nürnberger Burg-Pokals gewonnen und nun, genau wie seine Mutter Weihegold, auch das Finale des Louisdor-Preises. Im Juni 2021 siegte er schon einmal in Kronberg, damals in der Qualifikation zum Louisdor-Preis-Finale. Auch jetzt präsentierte sich der Hengst noch einmal gereifter, athletischer. Mit seiner norwegischen Reiterin Isabel Freese, die die Hengste der Deckstation Paul Schockemöhle in Mühlen ausbildet, erreichte er im finalen Grand Prix ein Ergebnis von 77,54 Prozent.
Schon bei der Qualifikation im Juni hatte der neunjährige Rapphengst aus der Zucht von Christine Arns-Krogmann den Kommentator der Prüfung, Dr. Dietrich Plewa, vor allem mit seinen Trab- und Galoppverstärkungen beeindruckt. Diese Lektionen veranlassten auch jetzt im Finale den früheren internationalen Grand-Prix-Richter zu großem Lob: „Das war eine sehr reife Vorstellung. Neben den Galoppverstärkungen sind hier sicherlich auch die Wechsel und Piaffen einzubeziehen. Die Piaffen waren sehr gleichmäßig, elastisch und energisch abfußend auf der Stelle. Besonders beeindruckend ist bei diesem Pferd, dass nichts andressiert oder mechanisch wirkt. Das ist das Ergebnis einer systematischen Ausbildung.“
Das bestätigte auch die Reiterin: „Er hat ein unglaubliches Talent für alles, nichts fällt ihm schwer. Ich bin mega zufrieden. Wir haben nur einmal den Grand Prix als Test durchgeritten, aber das ist trotzdem Neuland für uns. Dass es hier auf den Punkt so funktioniert, dass er so mitmacht, da fehlen mir fast die Worte. Die Galopptour ist wirklich herausragend. Das Wochenende hat alle Erwartungen übertroffen“, sagte Isabel Freese, deren großes Ziel es ist, mit Total Hope im kommenden Jahr für Norwegen bei der Dressur-Weltmeisterschaft zu starten.
Mit gleich zwei zehnjährigen westfälischen Füchsen trat Fabienne Müller-Lütkemeier in Kronberg an. Am Ende stand die Paderbornerin mit der Stute Valencia As (von Vitalis – Hotline) auf Platz zwei des Klassements und mit dem Wallach Valesco (von Vitalis – Douceur) auf Platz drei. Beide Pferde hat sie zusammen mit ihrer Mutter Gina Capellmann-Lütkemeier selbst ausgebildet. Und beide Pferde zeichnet ihr natürliches Talent für Piaffe und Passage aus. „Das fühlt sich wie schweben an, das macht einfach nur Spaß“, sagte die Paderbornerin nach ihren Ritten.
Im Ergebnis lag Valencia As mit 74,180 Prozent vor Valesco, der 73,380 Prozent erreichte. Beide Pferde hätten sich zu Beginn des Turniers von der Kulisse des weihnachtlich geschmückten Schafhofs beeindrucken lassen, sagte Müller-Lütkemeier. Am Finaltag kam Valencia As etwas besser mit der Atmosphäre zurecht. „Sie ist immer selbstbewusster geworden und ich bin sehr stolz, wie sie das gemeistert hat. Sie ist meine Primaballerina.“ Auch Dietrich Plewa attestierte der Stute „begnadetes Talent“ für die Grand-Prix-Lektionen: „Am Anfang fehlte vielleicht noch etwas die Losgelassenheit, der Ausdruck wurde aber zunehmend entspannter, ohne dass das Pferd an Kadenz verloren hätte, insbesondere in den versammelten Lektionen. Die Wechsel waren sehr schön und gleichmäßig bergauf durchgesprungen und die letzte Passage ist besonders gut gelungen, absolut gleichmäßig.“
Ebenso lobende Worte fand er für Valesco: „Die Passagen verdienen besondere Erwähnung, das ist schon unheimlich ausgereift und bewegt sich im obersten Notenbereich.“ Und das, obwohl Valesco vor allem zu Beginn der Prüfung noch viel Zuspruch von seiner Reiterin benötigte: „Ich habe versucht, ihm vorher Mut zu machen, er ist hier unheimlich abgelenkt. Aber er hat es heute viel besser gemacht als gestern. Und auch, wenn er nicht ganz zum Loslassen gekommen ist, hat er das schon toll gemacht. Er hatte ein bisschen Angst. Im Aachener Stadion fühlte er sich wohler als hier in der Halle“, sagte sie schmunzelnd mit Blick auf die Erfolge, die der Wallach im September beim CHIO Aachen bereits auf internationalem Niveau gefeiert hat. Dafür wurde Valesco in Kronberg auch mit dem Otto-Lörke-Preis ausgezeichnet.
Ascenzione und Schöne Scarlett die besten der sieben- bis neunjährigen Pferde
Im Finale der sieben- bis neunjährigen Nachwuchspferde, dem Nürnberger Burg-Pokal, gab es einen Doppelsieg: Championatsreiterin Helen Langehanenberg (Billerbeck) gewann das Finale mit Straight Horse Ascenzione und wurde mit Schöne Scarlett Zweite. 77.268 Prozent lautete das Ergebnis für die achtjährige dänische Stute Ascenzione (von Zack – Don Schufro). Glatte 77 Prozent erreichte die ebenfalls achtjährige Hannoveraner Stute Schöne Scarlett (von Scolari – Londonderry). Foto: Lafrentz