Kaltblutleistungsprüfung im Landgestüt Celle
Celle (psvhannover-aktuell). Mitte Oktober fand 2021 die Leistungsprüfung des Stammbuches für Kaltblutpferde Niedersachsen im niedersächsischen Landgestüt Celle statt. Der erste Vorsitzende Dr. Uwe Clar und Zuchtleiterin Ulrike Struck konnten zahlreiche Zuchtinteressierte begrüßen.
Den Richtern Eduard Laukotka, Handeloh, Elimar Thunert, Friesoythe und Fremdfahrer Christian Koller, Warendorf stellten sich vier Hengste und acht Stuten zur Beurteilung vor. In drei Prüfungsteilen, dem dressurmäßigen Fahren vor einem Wagen, dem Ziehen eines 7 Meter langen Baumstammes und vor dem Zugschlitten mussten die Prüflinge ihre Arbeitstauglichkeit unter Beweis stellen.
Platz eins bei den Hengsten mit einer Endnote von 8,86 erreichte der Celler Landbeschäler Figaro v. Fulminant, der von Jan Bogun hervorragend vorbereitet wurde. Mit seinem Ausbilder wusste der Hengst in allen Prüfungsteilen zu gefallen. Auch Christian Koller als Fremdfahrer zeigte sich sehr angetan und benotete Figaros Fahrtauglichkeit mit einer 9,0. Beeindruckend auch die Gelassenheit dieses jungen Hengstes.
Ebenso eine 9 in der Fahranlage gab Christian Koller dem zweitplatzierten Marius v. Martell . Auch der Gast aus dem Haupt und Landgestüt Neustadt / Dosse wusste zu gefallen und arbeitete mit seinem Fahrer Michael Düsedau zuverlässig alle drei Prüfungsteile ab. Marius erhielt eine 7,93 als Endnote. Beide Hengste gehören zur Rassegruppe der Rheinisch – deutschen Kaltblüter.
Auf Platz eins bei den Stuten rangierte die Süddeutsche Kaltblutstute Perle v. Volvino. Souverän wurde sie von Hilde Oltmanns vorgestellt und klar, dass ein Fremdfahrer bei einer so gut vorbereiteten Stute mit Freude die Leinen in der Hand hielt und hier ebenfalls eine 9 zückte. Doch auch im schweren Zug wusste Perle zu punkten. Eine 8,31 erhielt sie als Endnote. Stefanie Jäckel stellte in diesem Jahr erstmals eine Stute in allen Prüfungsteilen selbst vor. Birka v. Heidjer ist in Gödestorf bei Familie Jäckel gezogen und dort von Vater und Tochter ausgebildet. Birka wurde ohne Blendklappen gefahren, was Fremdfahrer Koller besonders gefiel, nahm die Stute jegliche Peitschenhilfen voller Vertrauen an und zeigte sich als absolut talentiertes Fahrpferd. Völlig begeistert benotete er diese Rheinisch deutsche Stute in seinem Teilbereich mit einer 10. Birka schloss die Prüfung mit einer Endnote von 8,01 ab.
Mit Ada v. Carol von Söhre kam eine weitere rheinisch deutsche Stute auf Platz drei. Für den Biohof Peters stellte Jan Bogun auch diese Stute souverän vor, die ebenfalls mit ihrem Arbeitseifer zu gefallen wusste. Ada erhielt eine Endnote von 7,93. Bei der Ergebnisbesprechung nahm Hilde Oltmanns den Pokal für die beste Stute entgegen. Der Pokal für den besten Hengst ging an das Landgestüt Celle und wurde von Jan Bogun in Empfang genommen.
Richter Laukotka stellte in seinem Resümee fest, dass die Pferde in diesem Jahr sehr gut vorbereitet zur Prüfung erschienen seien. Lediglich sei bei einigen auf ein besser passendes Geschirr zu achten. Es wäre auch nicht verkehrt, wenn man sich im Training, speziell zum Fahren, doch einmal einen professionellen Trainer holen würde, der den einen oder anderen Tipp parat hätte. Abschließend dankte Dr. Clar dem Landgestüt Celle, dass das Kaltblutstammbuch wieder einmal hier zu Gast sein durfte. Text und Fotos: Marianne Schwöbel